Zwei Wanderer mit Wanderstöcken.
Die Wanderroute führte über Berge und durch die Steppe. Bildrechte: Lukas Roth

Spenden-Tour Aserbaidschan-Abenteurer wieder zu Hause

26. April 2024, 16:59 Uhr

Radeln, Landschaft und Leute kennen lernen und gleichzeitig noch etwas Gutes tun. Das war der Plan von Lukas Roth aus Lichtentanne, als er sich vor zwei Wochen mit einem Kumpel in den Flieger setzte. Über die 1.200 Kilometer-Tour von Baku nach Theheran wollten sie ein Internet-Tagebuch schreiben und auf diese Weise Spenden sammeln. Doch der Plan musste geändert werden und das hatte verschiedene Gründe.

1.200 Kilometer von Baku in Aserbaidschan nach Teheran mit dem Fahrrad. Das war der Plan von Lukas Roth. Er und ein Kumpel wollten einen Reiseblog schreiben und damit Spenden sammeln für ein Hilfsprojekt im Jemen. Doch eine Woche vor dem Start spielte das Knie von Lukas Roth nicht mehr mit. Also entschieden er und sein Kumpel Florian, die Strecke zu Fuß anzugehen. Doch auch dieser Plan zerschlug sich relativ schnell, schildert Globetrotter Roth MDR SACHSEN: "Also, wir waren schon direkt auf dem Weg von Baku nach Teheran, als dann die politische Situation immer heikler wurde. So sind wir auf etwa einem Drittel der Strecke umgekehrt und waren dann in entgegengesetzter Richtung unterwegs. In Richtung Kaukasus."

Alltag als Tramper ist hart

Die Wanderer hatten mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Da waren oft kilometerlange, schnurgerade Strecken in zum Teil ziemlicher Einöde oder anstrengende Hochgebirgstouren zu bewältigen. Die beiden Wanderer hatten sich auf recht kühle Temperaturen eingestellt, doch es brannte die Sonne und wurde ziemlich heiß. Ein ganz spezielles Thema war die Wasserversorgung, sagt Roth: "Da sind wir manchmal ganz schön auf dem letzten Tropfen unterwegs gewesen und es gab dann schon mal Touren, wo wir Wasser sparen mussten, obwohl uns die Zunge bis zum Halse raushing. Aber genau diese Unsicherheit ist es, die uns begeistert."

Viele Begegnungen am Wegesrand

Ziemlich beunruhigend waren manchmal auch die Geräusche in der Nacht: "Ein anderes Thema war, dass wir aufregendes Tiergeheule hatten, das wir nicht einordnen konnten. Das hat sich im Nachgang als Schakal-Gejaule herausgestellt. Das klang sehr abenteuerlich." Das Schönste sei gewesen, dass sie vielen Menschen auf ihrer Reise begegneten seien und so das Leben der Einheimischen kennenlernen konnten. Auch einen neuen Freund haben die zwei gefunden. Kein Aserbaidschaner, sondern ein Deutscher, der seit 20 Jahren in Aserbaidschan unterwegs ist: "Der war Leiter eines Nationalparks gewesen, kannte sich mit Land und Leuten aus. Kannte die Sprache. Und das sind so die kleinen Dinge, die uns wahnsinnig viel geholfen haben, die Dinge zu sehen, die wir auch sehen wollten. Und an die Orte zu kommen, die uns begeistert haben", erinnert sich der Sachse.

Große Spendenbereitschaft

Jetzt ist Roth wieder zu Hause in Lichtentanne. Begeistert sind er und sein Begleiter von der Spendenbereitschaft der Netzgemeinde. 10.000 Euro sind in den vergangenen zwei Wochen zusammengekommen. Damit ist das gesetzte Spendenziel erreicht. Das Geld kommt nun der Hilfs-Organisation TEAR Fund zugute. Sie versorgt Kinder im Jemen mit Lebensmittelpaketen und Binnenflüchtlinge mit Wasser. Außerdem errichtet die Hilfsorganisation Zisternen, in denen Regenwasser gesammelt wird.

MDR (mwa)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 26. April 2024 | 16:30 Uhr

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