Schaulustige beobachten auf Hainan Raketenstart mit Raumschiff Change-6 vom Weltraumbahnhof Wenchang
Schaulustige beobachten auf Hainan den Start einer Langer Marsch-Rakete mit dem Raumschiff Change-6. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Wissen-News Ohne direkte Funkverbindung: China startet Mission zur Erkundung der Rückseite des Mondes

06. Mai 2024, 11:30 Uhr

Auf der Rückseite des Mondes gibt es keine direkte Funkverbindung. Trotzdem muss die Sonde nach dem Einsammeln der Gesteinsproben wieder abheben. Chefentwickler spricht von Mission "voller Herausforderungen".

China hat eine weitere Mission zur Erkundung der Rückseite des Mondes gestartet. Eine Trägerrakete mit der Mondsonde "Chang'e-6" hob am Freitag vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan ab. Die Sonde soll erstmals Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Mondes einsammeln und zur Erde bringen. Die technisch komplexe Mission soll insgesamt 53 Tage dauern.

Trägerrakete Langer Marsch-5 Y8 mit Mondsonde Chang e-6 auf Weltraumbahnhof Wenchang in Hainan China
Trägerrakete Langer Marsch-5 Y8 mit Mondsonde Chang e-6 auf Weltraumbahnhof Wenchang in Hainan China Bildrechte: IMAGO/Xinhua

Sonde landet in einem riesigen Krater am Mond-Südpol

Die nach der chinesischen Mondgöttin benannte Sonde "Chang'e-6" soll im sogenannten Südpol-Aitken-Becken, einem riesigen Mondkrater, landen. Dort soll die Sonde insgesamt zwei Kilogramm Gesteins- und Bodenproben einsammeln und andere Experimente vornehmen, wie der Vizedirektor des chinesischen Zentrums für Mond- und Weltraumforschung, Ge Ping, sagte. Um die Proben zur Erde zu bringen, muss die Sonde dann wieder abheben: Von der Mondrückseite, die von der Erde aus nie zu sehen ist und zu der daher auch keine direkte Funkverbindung aufgebaut werden kann, ist das ein ehrgeiziges Vorhaben. Die gesamte Mission stecke "voller Herausforderungen" und jeder Schritt sei "nervenaufreibend", sagte der stellvertretende Chefentwickler von "Chang'e-6", Wang Qiong, der Nachrichtenagentur Xinhua. Unterstützen soll die Kommunikation ein extra Kommunikationssatellit.

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Der Esa-Astronaut Matthias Maurer im Interview über den Mond. Bildrechte: MDR, ESA, NASA
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Ein Jahr auf dem Mond? Für manche unvorstellbar – für andere ein Traum. Der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer hat MDR WISSEN verraten, warum er einer einjährigen Mondmission zustimmen würde.

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China investiert Milliarden in Raumfahrtprogramm

China will auch in der Raumfahrt eine Großmacht werden und investiert Milliarden in sein Raumfahrtprogramm. Mit Erfolg: 2019 war der Volksrepublik mit "Chang'e-4" erstmals die Landung einer Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelungen. Bei der Nachfolgemission "Chang'e-5" brachte China dann 2020 als drittes Land nach den USA und der Sowjetunion Mondgestein zur Erde - allerdings von der Vorderseite des Mondes. Nun will China als erstes Land auch Proben von der Mondrückseite analysieren. Wissenschaftler versprechen sich viel von der Erforschung der Mondrückseite, weil ihre Oberfläche nicht großflächig mit Lava bedeckt ist. Es könnte also leichter möglich sein, an Gestein heranzukommen, das Aufschluss über die Entstehung des Erdtrabanten geben kann. 

dpa/tomi

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 29. April 2024 | 06:54 Uhr

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Beim Thema Rost denkt wohl kaum jemand ans Weltall. Doch auch dort rostet es: Der "rote Planet" Mars hat deshalb seine typische Farbe und offenbar ist sogar der Mond betroffen. Auch unser Mond rostet vor sich hin.

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