Osteuropa

Landschaft in Albanien 1 min
Bewaldete Berge und Schluchten, ruhig fließende Flüsse, sprudelnde Bäche und in der Sonne glitzernde Stauseen: Begleiten Sie uns auf unserem kurzen Rundflug über die albanische Bergwelt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Bewaldete Berge und Schluchten, ruhig fließende Flüsse, sprudelnde Bäche und in der Sonne glitzernde Stauseen: Begleiten Sie uns auf unserem kurzen Rundflug über die albanische Bergwelt.

Di 25.07.2017 11:00Uhr 01:05 min

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Urlaub Wandern in Albanien: Peaks of the Balkans

29. Juli 2017, 14:21 Uhr

Dass Albanien aus dem Dornröschenschlaf erwacht und endlich von Touristen entdeckt wird, liegt auch an einem einzigartigen Wanderweg, dem "Peaks of the Balkans". Er ist die jüngste transnationale Trekking-Route und einer der letzten Abenteuer-Trails Europas.

Über zehn Tagesetappen führt der Rundweg 192 Kilometer durch das Prokletije-Gebirge. Übersetzt bedeutet der Name "die verwunschenen Berge". Sie gehören zu den Dinarischen Alpen.

Grenzenlos frei

Der Fernwanderweg verbindet das ehemals isolierte Albanien mit dem Kosovo und mit Montenegro. Man überquert mehrfach die Grenzen dieser Länder. Darin lag auch die ursprüngliche Idee. 2005 begann die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit den Markierungen des Rundwegs. Er sollte die Menschen in der einst vom Krieg gebeutelten Region einander wieder näherbringen und gleichzeitig den sanften Tourismus fördern, Arbeitsplätze für die Bergbewohner schaffen, um die Landflucht zu stoppen und die Kultur zu bewahren. Vielen Familien in den umliegenden Dörfern gewährte die Organisation günstige Kredite und anderweitige Unterstützung. So konnten sie ihre Häuser ausbauen und Unterkünfte für Touristen einrichten. 2011 wurde der "Peaks of the Balkans" eingeweiht.

Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht.
Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz

Start und Ziel

Teth ist Start- und Ziel des Fernwanderwegs. Das Dorf hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Vor einigen Jahren noch war es ein fast vollständig verlassener Ort. Heute sind viele Einheimische zurückgekehrt oder haben sich neu angesiedelt. 2006 kamen die ersten 600 Besucher. Jetzt sind es mittlerweile schon 16.000 pro Saison, angezogen von der faszinierenden Bergwelt und der überwältigenden Warmherzigkeit und Gastfreundschaft der Albaner.

Landschaft in Albanien
Gastfreundschaft wird in Albanien großgeschrieben. Für die Albaner gilt ein ungeschriebenes Gesetz. Der Gast steht über den eigenen Leuten und wird eingeladen, beköstigt und unterhalten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auf alten Pfaden durchs Naturparadies

Auf alten Karawanen- und Hirten-Pfaden verläuft die Wanderroute abwechslungsreich auf Höhen zwischen 600 und 2.000 Metern durch saftig grüne Täler und atemberaubende Hochgebirgslandschaften, vorbei an Wasserfällen und Bergseen. Auf den einzelnen Etappen passieren Wanderer teilweise Naturschutzgebiete wie die Nationalparks Theth, Valbonatal, Prokletije und das Naturreservat Lumi i Gashi.

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Albanien: Unberührte Natur

Landschaft in Albanien
Das kleine Balkanland Albanien wird als Reiseland oftmals unterschätzt und steht bei Urlaubsplanungen selten im Fokus. Albanien liegt am ionischen und adriatischen Meer und grenzt an das Kosovo, an Montenegro, Griechenland und Mazedonien. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Das kleine Balkanland Albanien wird als Reiseland oftmals unterschätzt und steht bei Urlaubsplanungen selten im Fokus. Albanien liegt am ionischen und adriatischen Meer und grenzt an das Kosovo, an Montenegro, Griechenland und Mazedonien. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Doch Albanien ist nicht nur ein Ziel für Sonnenanbeter. 15 verschiedene Nationalparks bieten traumhafte und vielfältige Landschaften. Die Berge im Norden des kleinen Landes sind ein echter Geheimtipp. Wanderer und Naturliebhaber kommen in der unberührten Natur voll auf ihre Kosten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Die verwunschene Bergregion an der Grenze zum Kosovo und zu Montenegro, genannt "Prokletje",  ist eines der letzten unberührten Naturparadiese Europas. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Das wunderschöne Valbona Tal  ist touristisch gut entwickelt und bietet tolle Bergtouren. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Der "Nationalpark Valbonatal" umfasst Wälder, kleine Bergseen, Alpweiden, Höhlen und den Valbona- Fluss mit Schluchten, Kaskaden und Wasserfällen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Bergführer, wie der junge Ricardo Fahrig, der aus Quedlinburg stammt, kennen die besten Wege und wissen, wo man ein Packpferd für Hochgebirgstouren besorgt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Gebirgspfad in Albanien
Wanderungen über den Valbona-Pass gehören hier zu den Klassikern. Die "Jezerca" ist mit 2.694 m der höchste Gipfel hier. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Wanderung mit Packpferd. Die Einheimischen bieten die Tragetiere samt Führer an und sind froh über die zusätzliche Verdienstmöglichkeit. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Der 192 km lange Fernwanderweg "Peaks of the Balkans" führt durch das Tal. Er verbindet das Kosovo mit Montenegro und Albanien und führt durch hochalpines Gelände. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Albaner
Begegnungen mit Einheimischen am Wegesrand sind keine Seltenheit. Hier wird noch das ursprüngliche Leben gelebt und die jungen Männer ziehen auf die Weiden.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben. Für die Albaner gilt ein ungeschriebenes Gesetz. Der Gast steht über den eigenen Leuten und wird eingeladen, beköstigt und unterhalten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Gästehäuser gibt es inzwischen viele. Idyllisch gelegen, bieten sie den Wanderern Komfort bei großartiger Aussicht. Die Touristen sind die große Hoffnung und eine gute Einnahmequelle für die Menschen in den abgelegenen Bergtälern. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Auch Janet Enger aus Burg bei Magdeburg hat es hierher verschlagen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Gemeinsam mit ihrem albanischen Mann Sherif betreibt sie ein idyllisch gelegenes Gasthaus in Valbona. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Milch Butter und Käse werden von den umliegenden Bauernhöfen bezogen. Die Schafe und Kühe der Einheimischen grasen frei in den Bergen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Landschaft in Albanien
Hier im Tal achtet man darauf, die Traditionen zu bewahren. Die uralten Tänze sind seit Generationen überliefert und werden auch gern den Touristen vor großer Kulisse vorgeführt.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Landschaft in Albanien
Doch Albanien ist nicht nur ein Ziel für Sonnenanbeter. 15 verschiedene Nationalparks bieten traumhafte und vielfältige Landschaften. Die Berge im Norden des kleinen Landes sind ein echter Geheimtipp. Wanderer und Naturliebhaber kommen in der unberührten Natur voll auf ihre Kosten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die schönste Anreise: Mit der Fähre

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich dem "Peaks of the Balkans" zu nähern. Mit dem Auto oder Minibus von Shkodra, der drittgrößten Stadt Albaniens, aus, wandernd oder – und das ist die schönste Art – mit der Fähre über den Koman-Stausee weiter ins Valbona-Thal. Es hängt von der gewählten Etappe und dem gewünschten Einstieg ab. Über zwei Stunden fährt die Fähre durch eine tiefe Schlucht vorbei an der malerischen Kulisse der Felswände, ursprünglich und wild.

Unser Tipp: Geführte Touren

Man kann den "Peaks of the Balkans" eigenständig erkunden, sollte sich aber besser einer geführten Wanderung anschließen. Es gibt mittlerweile vom Deutschen Alpenverein gut ausgebildete Tour-Guides, die einem nicht nur Packpferde besorgen können, sondern auch jede Familie und jedes Gästehaus kennen.

Geheimtipp: Rugova-Schlucht

Sie ist Teil des "Peaks of the Balkans" - die 25 Kilometer lange Rugova-Schlucht im Kosovo. Gebaut wird mit Hilfe ehemaliger Rebellen und mit deutscher Hilfe.

Klettersteigkarte
Vom Kampfplatz zur Touristenattraktion - das trifft für den Westen Kosovos zu. In der Rugova-Schlucht im Dreiländereck Montenegro, Kosovo und Albanien wurde vor noch gar nicht allzu langer Zeit noch erbittert gekämpft. Heute wird hier der erste moderne Klettersteig des Balkan ausgebaut - von früheren UÇK-Rebellen und mit deutscher Hilfe. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Klettersteigkarte
Vom Kampfplatz zur Touristenattraktion - das trifft für den Westen Kosovos zu. In der Rugova-Schlucht im Dreiländereck Montenegro, Kosovo und Albanien wurde vor noch gar nicht allzu langer Zeit noch erbittert gekämpft. Heute wird hier der erste moderne Klettersteig des Balkan ausgebaut - von früheren UÇK-Rebellen und mit deutscher Hilfe. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Der reißende Lumbardhi - ein Fluß, der den Rugova-Canyon durchzieht.
Durch den 25 Kilometer langen Rugova-Canyon in den Dinariden tost der Lumbardhi. Er ist bei Rafting-Sportlern beliebt. Kosovarische Alpinisten investieren heute ihre Freizeitstunden, um die wilde Schlucht auch für Wanderer und Bergsteiger wieder begehbar zu machen. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz
Haki Lekaj ist ehemaliger UCK-Rebell und heute Polizist im Bergstädtchen Peja.
Einer dieser Freiwilligen ist Haki Lekaj - ehemaliger UÇK-Rebell und heute Polizist im Bergstädtchen Peja. In seiner Freizeit hat er als Alpinist am "Peaks of the Balkans Trail" die Klettersteige mitgebaut und dabei die Landminen wieder ausgegraben, die er früher hier selbst verlegt hatte. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz
Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht.
Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht an besonders wilden Stellen - hier überquert Dolmetscher Liridon Qovanaj solch eine Passage. Geld für das Anlegen der Trekking-Route kam von der GIZ, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Sie investierte 400.000 Euro. Der Deutsche Alpenverein unterstützte die Kosovaren mit der Ausbildung von Bergführern. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz
Blick über die Rugova-Schlucht am Berg-Camp Guri Kuq.
Blick über die Rugova-Schlucht am Berg-Camp Guri Kuq. Der Ausbau der Schlucht zahlt sich für die strukturschwache Region schon aus. In der Saison 2015 kamen 10.000 Touristen. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz
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Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht.
Moderne alpine Brücken überspannen die Rugova-Schlucht an besonders wilden Stellen - hier überquert Liridon Qovanaj, unser Dolmetscher, so eine Passage. Geld für das Anlegen der Trekking-Route kam von der GIZ, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Sie investierte 400.000 Euro. Bildrechte: MDR/Peter-Hugo Scholz

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Heute im Osten - Die Reportage | 27. Juli 2017 | 18:00 Uhr

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