"Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht ...", viele können Aschenbrödels Rätsel mitsprechen. Der Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" verzaubert seit Jahrzehnten.
Libuše Šafránková"Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr!" – Des Rätsels Lösung? Klar, das Aschenbrödel! Gespielt von der damals 19-jährigen Libuše Šafránková.
Lange hatte Regisseur Václav Vorlíček nach der Hauptdarstellerin für seine Märchenverfilmung gesucht. Dann fiel ihm Libuše Šafránková ein - sie hatte 1971 in der Verfilmung des Literaturklassikers "Babička" mitgespielt, ihre erste Rolle überhaupt. Vorlíček schickte ihr das Drehbuch und die junge Schauspielerin war begeistert von der Rolle des Aschenbrödel – ein junges Mädchen, das reiten, schießen, klettern konnte wie ein Junge und das mit dem König samt seiner Kumpanen Katz und Maus spielt.
Libuše Šafránková jedenfalls gewann das Casting, verzauberte mit ihrer Anmut und Grazie die gesamte Filmcrew und wurde schließlich zur Traumprinzessin etlicher Generationen.Bildrechte: DEFA-Stiftung
Libuše Šafránková"Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr!" – Des Rätsels Lösung? Klar, das Aschenbrödel! Gespielt von der damals 19-jährigen Libuše Šafránková.
Lange hatte Regisseur Václav Vorlíček nach der Hauptdarstellerin für seine Märchenverfilmung gesucht. Dann fiel ihm Libuše Šafránková ein - sie hatte 1971 in der Verfilmung des Literaturklassikers "Babička" mitgespielt, ihre erste Rolle überhaupt. Vorlíček schickte ihr das Drehbuch und die junge Schauspielerin war begeistert von der Rolle des Aschenbrödel – ein junges Mädchen, das reiten, schießen, klettern konnte wie ein Junge und das mit dem König samt seiner Kumpanen Katz und Maus spielt.
Libuše Šafránková jedenfalls gewann das Casting, verzauberte mit ihrer Anmut und Grazie die gesamte Filmcrew und wurde schließlich zur Traumprinzessin etlicher Generationen.Bildrechte: DEFA-Stiftung
Pavel TrávníčekDie Rolle des Prinzen machte den damals 23-jährigen Pavel Trávníček, der eigentlich Musik studiert hatte, über Nacht berühmt. Zuvor hatte er lediglich als Laie in einem kleinen Studentenfilm mitgewirkt. Den allerdings hatte der "Aschenbrödel"-Regisseur Václav Vorlíček gesehen und sich Trávníček für die Rolle des Prinzen vorgemerkt.
Problematisch war, dass Trávníček nicht reiten konnte und Dialekt sprach. Das Reiten konnte er erlernen, den Dialekt aber nicht ablegen, so dass Trávníček auch in der tschechischen Fassung synchronisiert werden musste.Bildrechte: DEFA-Stiftung
Rolf HoppeRolf Hoppe war Anfang der 1970er Jahre bei der DEFA auf die Bösewichter abonniert. Regisseur Václav Vorlíček aber gefielen Hoppes blaue Augen und seine markante kehlige Stimme. Und so besetzte er ihn kurzerhand als König. Und Hoppe hat sich gefreut, "weil es ein liebenswürdiger Vater ist, ein Papa".
(Zitat aus: "Fünf Sterne für drei Haselnüsse", Berlin Adlershof GmbH 2008)Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK, DEFA-Stiftung
An seinen König im "Aschenbrödel" erinnert sich Rolf Hoppe, der in den 1980er Jahren eine Weltkarriere machte, auch später noch gern: "Für mich war’s schön, dass ich für Kinder spielen durfte. Und werde auch heute noch oft begrüßt als König."
(Zitat aus: "Fünf Sterne für drei Haselnüsse", Berlin Adlershof GmbH 2008)Bildrechte: MDR/Marco Prosch
Daniela "Dana" HlaváčováDaniela "Dana" Hlaváčová (links vorne), Aschenbrödels pummelige und garstige Stiefschwester, erinnert sich vor allem an die Kälte bei den Dreharbeiten: "Bis heute wundere ich mich, dass wir nicht erfroren sind. Bei einer Aufnahme hat Libuše Šafránková rote Hände - das war nicht künstlich, es war Wirklichkeit!" Daniela Hlaváčová schwierigste Szene: Als sie mit ihrer Kutsche in einen See rutscht. Den Sturz selbst übernahmen zwar Stuntmen, ins Wasser musste die hochschwangere Dana Hlaváčová aber doch steigen. Immerhin hatte man ein Podest errichtet, so dass sie nur mit den Füßen im eisig kalten Wasser stehen musste: "Ich stand 15 cm über dem Wasser, alle hatten aber trotzdem Angst, dass mir was passiert - in meinem Zustand. Der Winter war grässlich!"
(Zitate: Jana Podskalská, Utajené lešení, in: Televize, 2002)Bildrechte: DEFA-Stiftung
Carola BraunbockIhre Darstellung der "bösen Stiefmutter" ist sicherlich eine Sternstunde in der Karriere der Schauspielerin Carola Braunbock (rechts im Bild). 1924 in Böhmen geboren, spielte Carola Braunbock seit Anfang der 1950er Jahre unter den Regisseuren Wolfgang Staudte, Konrad Wolf oder Kurt Maetzig an der Seite von Manfred Krug, Hilmar Thate, Ekkehard Schall oder Ruth-Maria Kubitschek in etlichen DEFA-Produktionen. Als Carola Braunbock in den letzten Tagen der "Aschenbrödel"-Dreharbeiten plötzlich anfing, Tschechisch zu sprechen, erschrak Regisseur Václav Vorlíček: "Ich weiß nicht, was sie alles mitbekommen hat, wenn die Maskenbildner zueinander sagten: 'Kämm doch mal die Olle'. Aber ich glaube nicht, dass so etwas fallengelassen wurde. Es ist zumindest kein Fauxpas passiert." Carola Braunbock starb 1978 in Berlin.
Vladimír MenšíkVladimír Menšík, der den Knecht Vinzek verkörpert, war einer der großen tschechischen Schauspieler und Komödianten. Er spielte in zahllosen Filmen mit, etwa in "Das Mädchen auf dem Besenstiel","Pan Tau", "Das Krankenhaus am Rande der Stadt" oder in Milos Formans "Die Liebe einer Blondine". Vladimír Menšík starb 1988, keine 59 Jahre alt. In der deutschen Fassung des "Aschenbrödel" leiht ihm übrigens Kurt Böwe seine Stimme.Bildrechte: DEFA-Stiftung
Vítězslav JandákDer 1947 in Prag geborene Vítězslav Jandák (links in der blauen Hose) zweifelte stets daran, ob er überhaupt ein richtiger Schauspieler sei, unter anderem deswegen, weil er sich keine Texte merken kann. Diesbezüglich muss ihm seine Rolle als Begleiter des Prinzen gut gefallen haben - hatte sein "Kamil" im Ganzen doch nicht mehr als fünf zusammenhängende Sätze zu sagen, ansonsten waren eher Jandáks pantomimischen Fähigkeiten bei den Dreharbeiten gefragt. Reiten hatte er allerdings vorher noch lernen müssen.Bildrechte: DEFA-Stiftung