Schritt für Schritt So werden Wege im Bauerngarten angelegt
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06. Mai 2019, 16:30 Uhr
Bauerngärten sind rechteckig oder quadratisch und durch ein Wegekreuz geviertelt. Auch wenn Bauerngärten auf den ersten Blick oft wild wirken, gibt diese Grundstruktur dem Garten Ordnung. In der Mitte des Wegekreuzes befindet sich ein Rondell. Stimmt diese Struktur, kann sich jeder in den Beeten ganz nach seinem Geschmack austoben.
Der Bauerngarten ist immer rechteckig oder quadratisch. Auch bei der inneren Gestaltung setzt sich das Rechteck fort. Schnurgerade sind die Wege in Form eines Kreuzes, im Mittelpunkt des Kreuzes befindet sich ein Rondell.
So wird der Garten in vier Rechtecke aufgeteilt, was wiederum zu einer Erleichterung der Planung beim Fruchtwechsel führt. Die vier Beete sind eingefasst mit Pflanzen oder Naturmaterialien. Die Wege innerhalb der Rechtecke sind schmal und bestehen aus festgestampfter Erde.
An den Außenseiten wachsen die höheren Stauden, die für den Bauerngarten typischen Einjährigen Blumen säen sich selbst aus.
Planen, Messen, Zeichnen
Wichtig ist zunächst genaues Messen. Am besten ist es, sich eine Zeichnung anzufertigen, denn das Wegekreuz sollte im Bauerngarten genau in der Mitte liegen. Im Internet gibt es inzwischen viele gute Gratis-Gartenplaner dafür.
Sollte schon ein Weg gebaut sein (oft findet man in Kleingärten stabile Betonwege vor), sollte der kreuzende Weg vom Material her gut passen und eine ähnliche Breite haben. In unserem Beispiel ist der Betonweg bereits vorhanden und etwa 80 Zentimeter breit. Der zweite Weg wird hier mit drei Reihen Ziegel nebeneinander gelegt. So ist er etwa 76 Zentimeter breit.
Um nun also den zweiten Weg zu pflastern, sollte der rechte Winkel ganz exakt festgelegt und der neue Weg genau abgesteckt werden. Mit Maurerschnur geht das am besten. Dann wird der Weg exakt abgestochen. Dabei genügt eine Tiefe von etwa 20 bis 30 Zentimeter.
Ob ein Unkrautvlies verwendet wird oder nicht, ist Geschmacksache. Eingemörtelte Kanten- oder Begrenzungssteine werden im Bauerngarten eher nicht gesetzt. Die Stabilität der Wege und die Abgrenzung zum Beet werden durch die Beetumrandungen gewährleistet.
Als nächstes wird der Weg mit natürlichen Materialien wie Kies, Splitt oder Basaltsplitt gefüllt. So können mögliche Gefälle ausgeglichen und gleichzeitig ein Frostschutz gewährleistet werden. Das Ganze wird anschließend verdichtet.
Die drei bis fünf Zentimeter hohe Ausgleichsschicht (Sand-Splitt-Gemisch) wird mit einer Abziehlatte glatt gezogen. Danach darf sie nicht mehr betreten werden.
Zum Schluss wird das Pflaster verlegt. Hier ist die Frage, wie stabil der Weg sein soll und was Ihnen gefällt. Betonpflaster hält sehr lange, passt aber nicht unbedingt zum Bauerngarten. Hier sind natürliche Materialien gefragt.
Wege aus Feldsteinen sind schön, aber sehr aufwändig, da die Steine sehr unterschiedliche Größen haben. Alte Backsteine lassen sich gut verlegen, werden aber im Winter immer etwas "bröckeln". Dieser "Shabby look" (dt.: Gebrauchtes, heruntergekommenes Aussehen) kann allerdings im Bauerngarten durchaus willkommen sein. Ein großer Vorteil ist, dass sie häufig bei Abrissarbeiten verschenkt werden.
Die Steine werden nun in die Sandschicht gelegt, exakt ausgerichtet und mit dem Pflasterhammer festgeklopft. Am Ende wird nochmals großzügig Sand auf die Fläche gegeben, um sie zu verfugen. Erst nach mehreren Regenschauern sollte der überschüssige Sand entfernt werden. Durch das Verfugen mit Sand bleibt die Pflasterfläche versickerungsoffen und wird so ganz natürlich entwässert.
Alternativen zum gepflasterten Weg gibt es viele: Wie wäre es stattdessen mit Rasen? Auch ein Weg aus feinem Kies ist eine Option. Er wirkt etwas ordentlicher und sieht trotzdem natürlich aus. Auch Rindenmulch wird gern verwendet.
Gestaltung des Rondells
Das Rondell braucht zunächst einen Rahmen wegen der Stabilität. Je nachdem, ob Sie es bepflanzen wollen oder pflastern, muss es dann noch gefüllt werden. Hier können Sie sich für Muster entscheiden, verschiedene Farben oder Materialien. Allerdings sollte es zu den Wegen passen. Das erreicht man, indem man die Materialien der Wege wiederkehren lässt. Verwenden Sie unbedingt eine Wasserwaage, damit es keine Unebenheiten gibt. Auch Blumentöpfe machen sich gut auf dem Rondell.
Eigenleistung oder ein Job für Experten?
Die Vorarbeiten, wie das Abstecken und Auskoffern, können Sie natürlich selbst erledigen. Allerdings ist der Aushub körperlich anstrengend. Die Materialien können Sie sich liefern lassen, im Schrebergarten ist das aber manchmal schwierig. Kies und Splitt einzubringen ist für fitte Gärtner auch kein Problem, kann aber nach der vierten Schubkarre anstrengend werden. Ein Rüttler für das Verdichten kann im Fachmarkt ausgeliehen werden.
Das Setzen der Steine braucht ein bisschen Übung. Die Steine sollen schließlich am Ende eben sein. Das Einkehren von Sand oder Splitt in die Fugen ist auch für wenig geübte Laien kein Problem.
Was kostet ein Gartenweg?
Wie viel der Gartenweg kostet, hängt natürlich entscheidend von seiner Breite und Länge ab. Die verwendeten Platten oder Pflastersteine sind auch ein wesentlicher Kostenfaktor.
Unterbau
Pro Quadratmeter ist 0,1 bis 0,2 Kubikmeter Kies erforderlich, der zwischen vier und acht Euro kostet. Als Bettung für die Steine dienen drei bis fünf Zentimeter Splitt oder Brechsand. Die kostet zwischen drei und fünf Euro. Für den Unterbau verlangen Gartenbaubetriebe zwischen zehn und 40 Euro pro Quadratmeter. Dabei kommt es auf das Terrain an und, ob der Aushub zu entsorgen ist oder im Garten bleibt.
Belag
Die Preise für Gehwegplatten oder Pflastersteine bewegen sich zwischen sieben bis 120 Euro pro Quadratmeter. Die große Preisspanne erklärt sich durch unterschiedliche Materialien, wie preisgünstiger Beton oder hochwertiger Basalt. Bei Betonpflaster ist mit sieben bis 25 Euro zu rechnen, Natursteine kosten zwischen 35 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Durch die Anfrage bei Abrissunternehmern oder im Bekanntenkreis kann aber auch hier Geld gespart werden. Teilweise werden große Mengen alter Ziegelsteine verschenkt. Dann entstehen nur Kosten durch den Transport.
Das Pflastern schlägt mit 20 bis 100 Euro zu Buche. Die Kosten hängen dabei von der Größe und Form der Steine und dem gewünschten Verlegemuster ab.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. April 2024 | 08:30 Uhr