Kleinstrauch für Balkon und Garten Blühfreudige Hebe: Strauchveronika pflanzen, pflegen und vermehren
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Hebe andersonii-Hybride
25. Juli 2021, 10:35 Uhr
Die Hebe ist ein blühfreudiger, bienenfreundlicher Kleinstrauch, der aus Neuseeland stammt. Neue Züchtungen punkten mit besserer Winterhärte und kompaktem Wuchs. Tipps zur Pflanzung in Topf und Garten, Pflege, Überwinterung und Vermehrung der immergrünen Strauchveronika finden Sie hier.
Heimat | Neuseeland |
Pflanzenfamilie | Wegerichgewächse (Plantaginaceae) |
Wuchs | aufrecht und kompakt wachsender Kleinstrauch, 40 bis 60 Zentimeter hoch und breit |
Blütenfarbe | Weiß, Blau, Lila, Violett, Rot, Rosa |
Blütezeit | Juli bis Oktober |
Standort | Sonne bis Halbschatten |
Boden | leicht, durchlässig, mäßig feucht; kann in lockere, mit Tongranulat und Sand vermischte Topfpflanzen- oder Blumenerde getopft werden |
Verwendung | in Blumenbeeten, als einzeln stehende Kleinsträucher (Solitärpflanzen), in Pflanzgefäßen auf Balkon und Terrasse |
Winterhart | eingeschränkt winterhart: je nach Sorte und Standort bis zu minus zehn Grad; im Topf sollte die Hebe ähnlich wie mediterrane Pflanzen geschützt und kühl überwintert werden; im Garten empfiehlt sich ein Frostschutz |
Mehrjährig | ja, an einem geschützten Standort |
Vermehrung | über Stecklinge im Sommer |
Besonderheiten | insektenfreundlich, blühfreudig |
Empfehlenswerte Sorten | All Blooms ®-Züchtungen wie 'Ariana': blüht in dunklem Lila, sehr blütenreich, kompakter Wuchs; 'Variegata': weiß geränderten Blättern |
Hebe-Neuzüchtungen winterhart bis minus zehn Grad
Die Hebe, auch Strauchveronika genannt, erinnert an Heidekraut, was an der üppigen Blütenfülle liegen mag. Für Gärtnermeister Peter Opschroef ist der immergrüne Kleinstrauch eine Pflanze mit Zukunft. In seinem Betrieb in Straelen am Niederrhein hat er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Hebe beschäftigt. Eines seiner Ziele: schöne und robuste Heben mit besserer Winterhärte züchten. Denn natürliche Formen des Strauchs haben es schwer mit dem Klima in Deutschland.
Doch mittlerweile gibt es Neuzüchtungen, die nicht nur kompakter wachsen, sondern auch winterhart bis minus zehn Grad Celsius sind. "Die Genetik stammt eher aus alpinen Bereichen. Das heißt also: Diese Pflanzen brauchen schon Feuchtigkeit, kommen aber auch mit schlechteren Wetterperioden sehr gut zurecht", berichtet der Gärtnermeister.
Die Hebe sei daher auch keine reine Topfpflanze mehr. "Ausgepflanzt im Garten kann sie wirklich zu großen Sträuchern heranwachsen und verholzt dann auch im Stamm etwas", berichtet Opschroef. Größere Heben können demnach zurückgeschnitten werden und kommen am richtigen Standort jedes Jahr wieder.
Standort und Boden für Heben
Die Hebe mag es hell und sonnig, kann aber auch im Halbschatten stehen. Vor allem die neuen Sorten mit buntem, panaschiertem Laub sind dort besser aufgehoben. Volle Mittagssonne und Hitze gilt es zu vermeiden. Am besten gedeiht die Strauchveronika auf leichten, durchlässigen Böden. Wird die Hebe in einen Topf gepflanzt, sollte die Blumenerde mit Sand oder Tongranulat aufgelockert werden.
Hebe (Strauchveronika) richtig pflegen
Der Boden sollte mäßig feucht gehalten werden, damit Heben im Garten und im Kübel gedeihen. Die Erde darf an-, aber nicht völlig austrocknen. Auch Staunässe ist schädlich. Besonders im Sommer sollten Gartenbesitzer ein Auge auf ihre Strauchveronika haben. Am besten wird dann direkt im Wurzelbereich gegossen.
Gedüngt wird im Frühjahr. Heben im Topf freuen sich im Sommer wöchentlich bis alle zwei Wochen über Flüssigdünger-Gaben.
Die Kleinsträucher sind überdies reich an Blüten und putzen sich selbst aus. Das bedeutet: Verblühtes fällt einfach ab, ohne an der Pflanze zu welken und zu gammeln. "Dadurch hat man einen sehr langen Blütezeitraum", erklärt Gärtnermeister Opschroef. Alte Blütenstände kann man von Zeit zu Zeit ausbrechen.
Im Winter brauchen ausgepflanzte Heben einen Frostschutz gegen besonders niedrige Temperaturen (unter minus fünf Grad Celsius). Topfpflanzen werden idealerweise an einem kühlen, hellen Platz bei fünf bis zehn Grad Celsius überwintert. Bitte auch im Winterquartier ans Gießen denken, dabei Austrocknung und Staunässe vermeiden.
Die Hebe vermehren
Wie viele andere Sträucher auch, lässt sich die immergrüne Hebe im Sommer über Stecklinge vermehren. Dazu werden junge, ausgereifte Triebe ohne Blüten abgeschnitten, vom unteren Teil des Laubes befreit und in nährstoffarme Anzuchterde gesteckt. Nach einigen Wochen, in denen die Stecklinge gleichmäßig feucht und hell stehen, entwickeln sich Wurzeln. Dann können die Jungpflanzen umgetopft werden. Damit sich die kleinen Heben verzweigen und buschig wachsen, werden regelmäßig die Triebspitzen gekappt.
Quellen: MDR Garten/Gärtnermeister Peter Opschroef/jh, uka
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. Juli 2021 | 08:30 Uhr