Gesunde Böden spielen eine große Rolle bei der Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Ernährungssicherheit.
Die Böden haben sich vor allem im Westen durch hohe Niederschläge von der Dürre erholt. Bildrechte: André Künzelmann (UFZ)

Dürremonitor Regenreicher Sommer hilft den trockenen Böden im Osten wenig

11. September 2023, 09:06 Uhr

Während sich die Dürre in vielen Regionen Deutschlands praktisch aufgelöst hat, sind unter anderem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg die Böden in einer Tiefe von 60 Zentimetern noch zu trocken. Das geht aus den Daten des Dürremonitors vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig hervor.

Die Dürresituation in Deutschland hat sich durch das feuchte Winterhalbjahr und den teils sehr nassen Sommer deutlich verbessert. Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig sagte, "die Böden sind bis auf eine Tiefe von 60 Zentimetern deutschlandweit gut durchfeuchtet – in manchen Regionen sogar nasser als üblich".

Wegen des regenreichen Sommers hat sich Marx zufolge die Dürre in einigen Bundesländern aufgelöst, unter anderem in Schleswig-Holstein, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Nach der Einschätzung von Marx ist das außergewöhnlich: "Das lag auch daran, dass die Böden durch das vorangegangene feuchte Winterhalbjahr sehr nass waren." Doch es gebe starke regionale Unterschiede.

Dürre: Im Osten noch keine Entwarnung

Der derzeitige Dürreschwerpunkt unterhalb der 60 Zentimeter bis in zwei Meter Bodentiefe liegt demnach vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Teilen Niedersachsens. "Im Westen sieht die Situation besser aus, weil dort ein Atlantisches Klima herrscht, im Osten aber ein ungünstigeres Kontinentalklima", sagte Marx.

Der diesjährige Regen habe das Niederschlagsdefizit, welches sich über die letzten Jahre angesammelt habe, nicht kompensiert, hatte kürzlich Fred Hattermann, Hydrologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), gesagt: "Und dadurch, dass auch dieser Sommer wärmer war als im Durchschnitt und auch die Strahlung stark zugenommen hat, wächst der Wasserbedarf der Vegetation stetig, und wir müssten also jedes Jahr mehr Niederschläge bekommen, um dies zu kompensieren."

Wälder von Dürre bedroht

Klimaforscher Marx erklärt, in den vergangenen Jahren seien bundesweit mehr als 500.000 Hektar Wald wegen Trockenheit verloren gegangen. Die Grundwasserstände seien derzeit zwar höher als zum Dürrehöhepunkt 2018. "Aber für eine komplette Erholung des Waldes reicht es eben noch nicht aus".

dpa (kar)

recap-Folge: Wer ver(sch)wendet unser Wasser?

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. September 2023 | 09:00 Uhr

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