Kinder spielen im Frauenhaus und werden von Mitarbeitern betreut.
Familienministerin Paus will eine bessere finanzielle Basis für Frauenhäuser. Bildrechte: IMAGO/Funke Foto Services

Weltfrauentag Paus fordert bessere finanzielle Basis für Frauenhäuser

08. März 2024, 10:44 Uhr

Am 8. März ist Weltfrauentag. Im Alltag bekommen Frauen häufig ein paar Blumen geschenkt. Doch Ziel ist es eigentlich, darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen zumeist weniger verdienen, nicht in Chefetagen aufsteigen und Schwierigkeiten haben, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus will Frauenhäuser und Frauen-Beratungsstellen finanziell stärken. Die Grünen-Politikerin erklärte anlässlich des Internationalen Frauentags an diesem Freitag, ihr Ministerium arbeite an einer gesetzlichen Regelung. Konkrete Informationen nannte sie dazu nicht.

Paus: Chancen müssen gleich verteilt sein

Paus betonte, dass Frauen "ein Recht auf ein gewaltfreies Leben" hätten, dazu gehörten schneller Schutz und Hilfe bei Gewalt. Als weiteres wichtiges Thema nannte sie die berufliche Förderung von Frauen. Das Patriarchat sei erst dann überwunden, wenn Einkommen, Vermögen und Chancen gleich verteilt seien, betonte sie. "Frauen gehören in die Vorstandsetagen und Parlamente genauso wie Männer. Sie verdienen die gleiche Bezahlung für die gleiche und gleichwertige Arbeit", konkretisierte die Ministerin. Um das zu ermöglichen, investiert die Bundesregierung in den Ausbau von Kita-Plätzen und in die Ganztagsbetreuung an Schulen.

Nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen drei von vier Frauen in Vollzeit teils deutlich weniger als Männer. Daher und wegen weiterer bestehender Missstände warnte Paus vor einer "Renaissance alter Rollenbilder", die Deutschland und andere Länder derzeit erlebten.

Es zeigt sich auch: In kommunalen Betrieben arbeiten nur wenige Frauen in Führungspositionen. Zudem gründen immer noch deutlich mehr Männer Unternehmen. Auch in den Landesparlamenten sitzen häufig Männer. In Sachsen ist die Frauenquote mit 27,7 Prozent eine der niedrigsten. Daher forderte die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth bereits im vergangenen Jahr mehr Frauen in den Parlamenten.

Ursprung geht auf Clara Zetkin zurück

Der Weltfrauentag findet jedes Jahr am 8. März statt und soll darüber aufklären, dass Frauen und Männer häufig nicht gleichgestellt sind. Der Tag geht Clara Zetkin, eine deutsche Sozialistin, zurück. Sie hatte erstmals am 19. März 1911 in Deutschland einen Frauentag organisiert. Seit 1921 wird er jährlich gefeiert. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März als Internationalen Frauentag an.

dpa,AFP(kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. März 2024 | 06:30 Uhr

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