Ein Fahrrad-Piktogramm ist am Waggon eines Regionalzuges am Hauptbahnhof angebracht.
Zukünftig soll es in Sachsen-Anhalt in Zügen und Bahnen mehr Kapazitäten für Fahrräder geben. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Hohe Nachfrage Regionalzüge bekommen mehr Fahrradstellplätze

24. Juni 2023, 09:16 Uhr

Immer mehr Menschen wollen in Sachsen-Anhalt ihr Fahrrad im Regionalverkehr mitnehmen. Doch gerade zu Stoßzeiten reicht der Platz oft nicht. Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt versucht, die Zahl der Stellplätze zu erhöhen.

Regionalzüge und S-Bahnen in Sachsen-Anhalt gelangen zunehmend an ihre Kapazitätsgrenze – vor allem, was Fahrradstellplätze angeht. Besonders seit Einführung des 9- und 49-Euro-Tickets kommt es immer wieder zu brechend vollen Bahnen.

Damit Radfahrer nicht am Bahnhof stehengelassen werden müssen, wird das Platzangebot nun aufgestockt. Wie Sachsen-Anhalts Nahverkehrsgesellschaft (Nasa) MDR SACHSEN-ANHALT auf Anfrage mitteilte, wurden bei Abellio im Zuge der "Sommerbestuhlung" bereits Sitze ausgebaut, um mehr Platz für Räder zu haben.

Fahrradmitnahme in Sachsen-Anhalt Fahrräder können in Nahverkehrszügen in Sachsen-Anhalt kostenfrei mitgenommen werden, sofern Platz ist. Ist dies nicht der Fall passiert es, dass das Bahnpersonal Radfahrer nicht in den Zug lässt oder sogar bittet, wieder auszusteigen, da etwa Kinderwagen und Rollstühle Vorrang haben.

Achtung: Im Fernverkehr und in anderen Bundesländern gelten andere Regelungen.

Lydia Hüskens (FDP), Ministerin für Infrastruktur und Digitales von Sachen-Anhalt, steht im Radabteil eines Zuges und unterhält sich mit einem Fahrgast.
Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) machte sich zum Start des 9-Euro-Tickets ein Bild von der Situation in den Zügen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Peter Gercke

Mehr Wagen, Sonderzüge und angepasste Busse

Außerdem würden laut Nasa zu Pendlerzeiten würden auf einigen Strecken mehr Wagen eingesetzt, um die Kapazitäten zu erhöhen. Zudem würden zusätzliche Züge zu besonderen Anlässen eingesetzt.

Dazu zählten etwa ein Festival in Gräfenhainichen sowie die für Anfang September geplante Fahrradtour Halle-Magdeburg. Generell habe die Verkehrsgesellschaft die Nachfragespitzen im Blick und versuche nachzusteuern, so eine Nasa-Sprecherin.

Auch bei Bussen würde bei Neuanschaffungen darauf geachtet, die Kapazität an Fahrradstellplätzen auszubauen. Bis das flächendeckend geschafft sei, werde es aber noch ein paar Jahre dauern.

MDR (André Plaul, Michael Rosebrock, Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Juni 2023 | 11:30 Uhr

5 Kommentare

D.L. vor 47 Wochen

Vllt macht man es einfach so (wie zB in Österreich als ein Beispiel entlang des Drauradweges) einfach einen Fahrrad-Waggon ankoppeln? Dieser wird von einem Mitarbeiter be- und entladen.
Über mehrere Jahre genutzt, man sitzt entspannt ohne Platzprobleme.

der Harzgeist vor 47 Wochen

naja, andere private EVU‘s haben Triebwagen mit viel mehr Plätzen, z.B. zwischen GS und Braunschweig. Aber Abellio hat ja diese Mini-Triebwagen im Einsatz, wo schon kein Platz ist. Und nun sollen noch mehr Fahrräder statt Personen rein, wie soll das denn gehen? Irgendwann ist die Sicherheit (Fluchtwege ) nicht mehr da. Vielleicht mal ein Lösungsansatz: die Fahrradmitnahme sollte etwas kosten, dann wird das Gedränge auch nachlassen. Angebot und Nachfrage sollten den Preis bestimmen.

geradeaus vor 47 Wochen

Man könnte es so machen das ein Zug der mit Waggons länger ist als der Bahnsteig erstmal normal hält. Es steigen alle ein und dann fährt der Zug nochmal kurz an so das die hinteren Waggons erreichbar sind. Dann steigen dort alle ein und weiter geht's ^^.

Also das sollte machbar sein. Es dauert halt 1min länger als normal. Außerdem müsste das nur gemacht werden wenn der Bedarf überhaupt da ist. Das wird dem Zugführer, Mann oder Frau, bei der Einfahrt mitgeteilt und dann läuft das einwandfrei.

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