Menschen stehen um einen Tisch vor dem Inhalt einer Zeitkapsel, z.B. alte Tageszeitung
Pratau bei Wittenberg: Das Öffnen einer Zeitkapsel ist für alle Teilnehmenden immer ein großes Ereignis. Bildrechte: Stadtverwaltung Wittenberg

1970er Jahre Zeitkapsel in Schule bei Wittenberg gefunden

13. August 2023, 08:40 Uhr

Bei Abrissarbeiten der alten Schule in Pratau, eine Ortschaft der Lutherstadt Wittenberg, ist eine Zeitkapsel gefunden worden. Sie soll in den 70er-Jahren beim Bau der Schule vergraben worden sein. In der Zeitkapsel wurden verschiedene Schätze wie Münzen, Zeitungen und Dokumente gefunden. Der Inhalt wird derzeit ausgewertet.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit auf mdr.de und in der MDR Aktuell App.

In der Ortschaft Pratau in Wittenberg ist eine Zeitkapsel unter einer alten Schule gefunden worden. Das versiegelte Plastikrohr wurde im Jahr 1978 bei der Grundsteinlegung der Schule vergraben.

Darin befinden sich nach ersten Erkenntnissen Ausgaben der Zeitungen "Freiheit" und "Junge Welt" vom Tag der Grundsteinlegung im Jahr 1978, DDR-Münzen und eine Pergamentrolle, unterzeichnet vom damaligen Schuldirektor Rösel und dem damaligen Bürgermeister Wilke.

Zeitkapsel von 1978 mit Pergamentrolle und Preisliste

Auf der Pergamentrolle sind Geschichten dokumentiert, die die Schule in Pratau zu DDR-Zeiten Ende 1978 bewegt haben. Darauf steht zum Beispiel, dass die Schüler der polytechnischen Schule 4.000 Mark für ein Klassenzimmer in Vietnam gesammelt haben oder dass der pädagogische Kongress im Palast der Republik in Berlin stattgefunden hat.

Auch eine Preisliste steht auf dem Pergament. Demnach kostete ein Brötchen damals 5 Pfennig, ein Kilo Schweineschmalz 3,10 Mark.

Langer alter ausgerollter Brief liegt auf Tisch
In der Zeitkapsel befanden sich viele alte Dokumente und Münzen. Bildrechte: Stadtverwaltung Wittenberg

Inhalt zum Teil beschädigt

Einige Gegenstände in der Zeitkapsel wurden in der Zeit unter der Erde in Mitleidenschaft gezogen, berichtet die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung. In das Kanalrohr, das zur Versiegelung der Gegenstände verklebt wurde, sei Wasser eingedrungen. Deshalb müssten nun restauratorische Maßnahmen ergriffen werden, um den Inhalt nicht weiter zu beschädigen und haltbar zu machen.

Mehr zum Thema Ausgrabungen

MDR (Susanne Reh,Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. August 2023 | 09:40 Uhr

14 Kommentare

ElBuffo vor 38 Wochen

Diese Subvention dürften in der Masse bei den Landbesitzern, Düngemittelproduzenten usw. hängenbleiben und weniger zu niedrigeren Lebensmittelpreisen führen. Vielmehr ist es doch das Ziel, dass sie nicht mit den niedrigeren Weltmarktpreisen konkurrieren brauchen.
Es wurden in der DDR waschkörbeweise Brötchen verfüttert. Zum einen, weil auch Futtermittel nicht frei gehandelt werden konnten. Zum anderen war das Futtergetreide teurer gewesen als das Brötchen, obwohl da neben dem angebauten und geernteten Brotgetreide ja noch ein paar weitere kostenträchtige Verarbeitungsstufen drin steckten. Sicher wäre auch bei 15 Pfennigen niemand verhungert. Schon weil es in den Betrieben, Kitas und Schulen hochsubventionierte Mahlzeiten gab. Nur konnte die nicht jeder eimerweise wegtragen und verplempern. Ein Vergleich ist immer zulässig, was jedoch nicht dessen hinken verhindert. Damals wurden Lebensmittel hochsubventioniert produziert, um sie dann zu verfüttern. Findet wohl heute nicht so statt.

ElBuffo vor 38 Wochen

So war in der realsozialistischen Planwirtschaft ohne weiteres möglich, indem auch Lebensmittel exportiert wurden, wenn es nur Hartgeld versprach. Einen kleinen Einblick bekam der Bürger als diese Exporte im Frühjahr 1986 vorübergehend nicht möglich waren.

Huxley vor 38 Wochen

@Shantuma:
Zunächst mal blubbern sie hier eine Behauptung ohne jeden Beleg heraus. Da kann ja jeder kommen.
Ansonsten ist Russland ja nicht gerade als das Paradies der im Wohlstand lebenden Menschen bekannt. Kaufen die jetzt in Russland alle privat einen Panzer, oder hat der Normalbürger eher weniger von diesen Rüstungsausgaben die das BIP aufplustern?

Mehr aus Landkreis Wittenberg, Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Eine Collage aus einer Brücke in Halle und einem umgedrehten Floß im Wasser. 2 min
Bildrechte: MDR