Anschlag in Halle Stahlknecht schildert genauen Ablauf
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10. Oktober 2019, 20:37 Uhr
Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht hat sich am Donnerstag detailliert zum Tathergang des Anschlags in Halle geäußert. Auf einer Pressekonferenz stellte er ein Minutenprotokoll vor. Er wies gleichzeizig Vorwürfe gegen die Polizei zurück.
Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle hat sich Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht zu dem Ablauf des Geschehens geäußert. Nach seinen Angaben gelang die Rekonstruktion des Tathergangs anhand der Aufzeichnungen der Leitstelle, der Polizeiinspektion Halle und der Helm-Kamera, die der 27-jährige Täter während des Angriffs trug. In diesem Zusammenhang bestätigte der Innenminister die Echtheit des Videos, das der Täter ins Netz gestellt hatte.
Chronologie des Anschlages:
- ca. 12:00 Uhr – Der 27-Jährige Täter greift die Synagoge mit Waffen und Sprengkörpern an, in der Humboldtstraße ist er sieben Minuten lang.
- 12:03 Uhr– Eingang des Notrufs über die 112 in der Leitstelle mit Schilderung der Schießerei.
- 12:04 Uhr – Meldung des Vorfalls bei der Polizeiinspektion Halle.
- 12:11 Uhr – Erste Polizeikräfte treffen vor Ort ein, hier finden sie bereits eine tote Frau, der Täter ist unterwegs in die Ludwig-Wucherer-Straße.
- unbekannt – Nach 45-sekündiger Fahrt wirft der Täter einen Sprengsatz vor den Döner-Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße und schießt auf Passanten. Hier fällt ihm ein Mann zum Opfer. Er ist ca. sechs Minuten vor Ort.
- unbekannt – Die Polizei trifft in der Ludwig-Wucherer-Straße ein, es folgt ein Schusswechsel mit dem Täter, dabei wird er am Hals verletzt. Auch ein Streifenwagen wird beschädigt.
- unbekannt – Der Täter flüchtet in seinem Wagen, die Polizei verfolgt ihn. Er kann jedoch aus dem Sichtbereich der Polizei fliehen.
- 13:00 Uhr – Bei der Polizei geht eine Meldung über eine Schießerei in Wiedersdorf bei Landsberg ein. Hier wechselt der Täter den Fluchtwagen.
- unbekannt – Der Täter versucht in Richtung München zu fliehen.
- 13:25 Uhr Im ersten Fluchtfahrzeug in Wiedersdorf werden von der Polizei circa vier Kilogramm Sprengstoff gefunden.
- 13:35 Uhr – Unfall des Täters mit einem Lkw auf einer Landstraße, wo die Festnahme durch Zugriff der Polizei erfolgt ist.
Der Innenminister betonte, dass die Polizei den Täter eineinhalb Stunden nach dem Eingang des Notrufs festgenommen habe. Insgesamt seien in dem Zeitraum 25 Parallelmeldungen eingegangen, betroffen waren 20 Ereignisorte.
Kritik an der Polizei
Zuvor hatte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, Kritik an der Polizei geäußert, die Einsatzkräfte seien erst zehn Minuten nach dem Notruf vor Ort gewesen und damit zu spät. Auch sei die Polizei den Bitten der Gemeinde nach Personenschutz vor der Synagoge in Halle nicht eingegangen. Stahlknecht erläuterte, dass die Synagoge in Halle unter die Schutzmaßnahme sechs fällt, was eine unregelmäßige Sicherung durch Streifenwagen bedeute. Das hänge damit zuzsammen, dass es in den vergangenen fünf Jahren keine Hinweise auf antisemitische Angriffe auf die Synagoge in Halle gegeben habe, so Stahlknecht.
Schutzmaßnahmen vor Synagogen erhöht
Die Sicherheitsvorkehrungen sollen jedoch ab sofort erhöht werden. Das hat der Bundesinnenminister Horst Seehofer am Donnerstag angekündigt. Demnach soll jede jüdische Einrichtung dauerhaft geschützt werden. Auf der Ministerpräsidentenkoferenz in der kommenden Woche sollen weitere nachhaltige Maßnahmen besprochen werden.
Quelle: MDR/pat
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 10. Oktober 2019 | 19:00 Uhr
Klaus Egon am 11.10.2019
Genau, das ist das heutige Mantra, und Verantwortung abzulehnen: Einzelfälle.
Doping im Hochleistungssport, Abgasbetrug, Gewalttaten gewisser Bevölkerungsgruppen: obwohl man sich in einem bodenlosen Sumpf befindet sind das alles nur Einzelfälle.
Die Blindheit und das Versagen bezüglich rechter Straftaten ist, folge ich dem Untersuchungsausschuss zur NSA Affäre, in manchen Bundesländer signifikant. Aber auch hier sind die Klüngelein des Verfassungsschutzes mit der rechten Szene auch nur Einzelfälle.
Meine Nase sagt mir aber, dieser braunes Sumpf stinkt zum Himmel.
In den letzten Jahren war es wieder on vogue Feindbilder zu kreieren.
Bei uns in Ostdeutschland waren es ja erstmal die Wessis, die an allem Schuld sind, seit ein paar Jahren sind es die Migranten. Jetzt ist man dem Greta Bashing gefolgt, um den ganzen Hass auf ein 16 jähriges Mädchen zu lenken und es war nur eine Frage der Zeit bis wieder die Juden dran sind.
Aber sie haben schon recht: alles nur Einzelfälle
Nicole1981 am 11.10.2019
Es mussten zwei Unschuldige Menschen Sterben , weil so ein Hornochse so einen Flitz in der Birne hat . Aber davon gibt es noch mehr . Und wie krank ist das eigentlich,sich noch live zu filmen und das dann noch online zu verbreiten. Der muss richtig zur Strafe gezogen werden und diesmal nicht nur wieder 6 Jahre am besten lebenslang mit anschließender Sicherungsverwahrung damit der nie wieder auf die Menschheit los gelassen wird .
Klarheit am 10.10.2019
eins sollte mal festgehalten werden - Hetzer wie Hr. Hermann (Innenminister Bayerns ) oder SPD Mann Lauterbach widern mich an , sie missbrauchen ein entsetzliches Verbrechen um die polit. Konkurrenz (AfD) zu diffamieren, spalten die Gesellschaft !
ich erlaube mir mal daran zu erinnern wo judenfeindliche Demonstrationen erlaubt werden , wo erst nach massiven Protesten Auftritte von antisemitischen Rapern abgesagt werden - in Berlin ! (SPD / Linke) - wo werden Fahnen Israels verbrannt ? wo trauen sich Juden nicht mehr mit der Kippa auf die Straße ? Berlin , Ruhrgebiet , wer hat hunderttausende Juden-Hasser ins Land geholt - Merkel & Co !!