Die Stiftskirche in Quedlinburg
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Straße der Romanik Romanikpreise 2024 verliehen

04. Mai 2024, 16:56 Uhr

Die Straße der Romanik führt Touristen zu 88 Bauwerken in 73 Orten. Die Route und ihre Stationen leben vom Engagement vieler Menschen. Am Samstag ist der Romanikpreis in Seehausen in der Altmark verliehen worden. Dabei geht es auch um Projekte, die die nächste Generation an diese Epoche heranführen. Den Romanikpreis in Gold erhält diesmal ein Schülerprojekt. Außerdem wurden noch weitere Preisträger geehrt.

In Seehausen (Altmark) ist am Samstag der Romanikpreis des Landes Sachsen-Anhalt verliehen worden. Wie der Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. mitteilte, ging der Romanikpreis in Gold an ein Schülerprojekt der Domschatzverwaltung Quedlinburg.

Dort erarbeiteten Schüler der zehnten bis zwölften Klassen des GutsMuths-Gymnasiums Projektwochen für jüngere Klassen zu den Themen Geschichte, Religion, Kunst und Denkmalschutz. Die jungen Menschen vermittelten Inhalte aus Geschichte, Religion, Kunst und Denkmalschutz an die Kinder. Unter anderem gibt es Workshops zu Kunst und Kultur des Mittelalters mit Graffiti, Musik, Tanz und Fechten.

Jugendliche sitzen in einem Saal
Das Schülerprojekt der Domschatzverwaltung Quedlinburg bekam in diesem Jahr die Goldmedaille. Bildrechte: Elmar Egner

Zwei Mal Silber

Mit einer Silbermedaille wurden die Bemühungen um die Sanierung der Kirche St. Peter und Paul in Seehausen (Börde) ausgezeichnet. Für seine besonders engagierten Kirchenführungen wird außerdem Karl-Heinz Kürbis aus Hecklingen geehrt.

Eine weitere Silbermedaille erhalten in diesem Jahr die Kirchengemeinde und der Kirchenkreis der Kirche St. Peter und Paul in Seehausen (Börde). Das romanische Gotteshaus gehöre von Beginn an zur Straße der Romanik. Die Bausubstanz leide erheblich unter den Folgen des Klimawandels. Gemeinde, Kirchenkreis und Kommune hätten sich seit Jahren intensiv um Geld für die in diesem Jahr beginnende Sanierung der Kirche bemüht und Unterstützung gefunden. Da viele historische Gebäude betroffen seien, solle mit dem Preis auf die Bedrohung des baulichen Erbes aufmerksam gemacht werden.

In der historischen Spielstadt "Megdeborch" wird 2012 im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg Brennholz zerkleinert.
Die Spielstadt "Megedeborch" steht seit 27 Jahren im Innenhof des Kulturhistorischen Museums. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / dpa | Jens Wolf

Sonderpreis für "Megedeborch"

Das museumspädagogische Projekt "Megedeborch" des Kulturhistorischen Museums Magdeburg gewann den Sonderpreises des Wirtschaftsministeriums. Die Spielstadt "Megedeborch" steht seit 27 Jahren im Innenhof des Kulturhistorischen Museums. Zahlreiche Gewerke, eine Schenke, eine Amtsstube und ein Kloster spiegeln in ihrer Zusammensetzung eine mittelalterliche Stadt wider. In den Spielzeiten 2022 und 2023 konnten Schulklassen der Klassenstufen 3 bis 8 aus ganz Sachsen-Anhalt historische Spielhandlungen mit Bezug zur Stadtgeschichte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert – also der Romanik – erleben. Bezugspunkt war dabei unter anderem der 1050. Todestag Kaiser Ottos des Großen.

In der historischen Spielstadt "Megdeborch" wird 2012 im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg Brennholz zerkleinert.
Bildrechte: picture alliance / dpa | Jens Wolf

Das projektbezogene Preisgeld wird nach Angaben der Stadt Magdeburg zur Weiterentwicklung der Spielstadt "Megedeborch" eingesetzt. Neben dem pädagogischen Programm für Schulen sind in diesem Jahr öffentliche Markttage am 19. Mai, 6. Juli, 3. August und 12. Oktober, jeweils von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Am 19. Mai ist der Eintritt im Rahmen des Internationalen Museumstages frei, die anderen Markttage können zum regulären Eintritt besucht werden.

Romanikpreis soll Bekanntheit der "Straße der Romanik" steigern

Die Romanikpreis-Preisträger erhalten nach Angaben des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten jeweils eine Gold- und eine Silbermedaille. Der "Straße der Romanik"-Sonderpreis des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt ist mit 10.000 Euro dotiert.

 Das Schild «Straße der Romanik» steht vor dem Naumburger Dom.
Die Tourismusroute "Straße der Romanik" gehört seit 2007 zur europäischen Kulturroute "Transromanica". Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Der Romanikpreis würdigt das besondere Engagement zur Steigerung der Bekanntheit der "Straße der Romanik". Sie ist mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern und Besucherinnen eine der beliebtesten Tourismusrouten Deutschlands und zieht sich wie eine Acht durch Sachsen-Anhalt, vorbei an Domen, Klöstern und Kirchen. Der Romanikpreis wird für ein besonderes Engagement für den Erhalt des Kulturerbes verliehen. Seit 1995 wird der Preis vom FDP-Landesverband gestiftet, wie es hieß. Eine Jury entscheidet über die Preisträger. 

dpa, MDR (Ingvar Jensen, Susanne Ahrens)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 04. Mai 2024 | 11:40 Uhr

1 Kommentar

Maria A. vor 1 Wochen

Es freut einen immer, wenn sich junge Menschen für Historisches begeistern. Glückwunsch den Geehrten und weiterhin Interesse daran.

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