Blick über ein Solarfeld.
Auf insgesamt 1.000 Hektar im Landkreis Mittelsachsen sollen Solaprks entstehen. Für die Umsetzung wird nun das Unternehmen "Landwerke Mittelsachsen" gegründet. Bildrechte: picture alliance / ZB | Arno Burgi

"Landwerke Mittelsachsen" Solargroßprojekt im Landkreis Mittelsachsen startet mit Firmengründung

10. Mai 2024, 16:12 Uhr

Nach dem Aus für die Solarmodulfabrik von Meyer Burger in Freiberg will Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer für über 700 Millionen Euro einen neuen Solarpark bauen. Die ersten Flächen wurden dem Landkreis bereits zur Nutzung angeboten. Am Montag soll nun das Unternehmen "Landwerke Mittelsachsen" dafür gegründet werden.

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Das im Kreis Mittelsachsen geplante Solargroßprojekt steht vor dem Start. Wie Landrat Dirk Neubauer (parteilos) auf Facebook mitteilte, soll am Montag das Unternehmen "Landwerke Mittelsachsen" dafür gegründet werden. Der Landkreis selbst ist vorerst nicht an dem Unternehmen beteiligt.

Hinter der Gründung steht die Firma Ansvar2030. "Der Landkreis kann dann später in einem politischen Abstimmungsverfahren beschließen, ob er Mitgesellschafter der Landwerke werden will", sagte Geschäftsführer Felix Rodenjohann auf Anfrage von MDR SACHSEN. "Jetzt geht es darum, Zeit zu gewinnen."

Investoren für Projekte über 700 Millionen Euro bereits gefunden

Der Plan sieht vor, auf einer Gesamtfläche von 1.000 Hektar im Landkreis Mittelsachsen Photovoltaikanlagen zu errichten. Private Geldgeber, die das nötige Kapital von rund 700 Millionen Euro aufbringen, sind laut Neubauer bereits gefunden. "Das Geld ist natürlich nicht auf einem Konto", ordnet Rodenjohann ein. "Es gibt Interessensbekundungen von Investoren, die mitmachen wollen, wenn konkrete Projekte auf konkreten Flächen auf dem Tisch liegen." Es sei nun Aufgabe der Landwerke diese Projekte zu entwickeln.

Rund 300 Hektar an Flächen sind laut Neubauer bereits angeboten worden. Diese müssten nun geprüft werden, weil "nicht einfach nur Solaranlagen gebaut werden sollen, sondern in Sektoren Solaranlagen in Verbindung mit einem Wärmepumpenkraftwerk für die Wärmeversorgung eines Ortes oder in Verbindung mit einem Speicher für die Stromversorgung" entstehen sollen, so Neubauer. Für beide Varianten gebe es bereits Partner.

Bürgerstromtarif für Mittelsachsen geplant

Die Kopplung von Solar-Wärme und Solar-Speicher sei auch deshalb wichtig, weil das Erzeugen von sogenanntem Bürgerstrom und das Einspeisen vor Ort geplant seien. Eine Zustimmung vom Bundeswirtschaftsministerium liege seit dieser Woche vor. "Es geht um einen echten Bürgerstromtarif, der dazu führt, dass die Energiekosten sinken", sagt Rodenjohann. Dieser soll nicht nur den direkten Anwohnern, sondern dem gesamten Landkreis zugute kommen.

Ein Solarfeld 3 min
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"Wir haben derzeit vier konkrete Projekte in der Detailprüfung und sind dort mit den Flächeneigentümern und den Anwohnern im Gespräch", sagt Rodenjohann dazu. Der nächste Schritt sei eine offene Diskussion an diesen Orten, die zeitnah mit den Bürgern stattfinden soll. "Im Gegensatz zu dem anderen Akteur, der im stillen Kämmerlein plant, wollen wir die Bürger vor Ort beteiligen." Um welche konkreten Kommunen es sich handelt, will Rodenjohann erst nach den Gesprächen mit den Anwohnern bekanntgeben. Laut Neubauer solle dann auch eine Betriebsgesellschaft mit Sitz in der entsprechenden Kommune gegründet werden, damit diese Gewerbesteuern aus dem Projekt erhalten könne.

Mit dem Großprojekt, dass dezentral eine Leistung von einem Gigawatt erzeugen soll, will der Landkreis Mittelsachsen die hiesige Solarbranche stützen. Ein Gigawatt ist ausreichend, um etwa 700.000 durchschnittliche Haushalte mit elektrischem Strom zu versorgen. In dem geplanten Park sollen nur europäische Solarmodule verbaut werden. Vorgestellt hatte Landrat Dirk Neubauer die Idee, nachdem Meyer Burger das Aus für die Solarmodulfabrik in Freiberg bekannt gegeben hatte.

MDR (ali)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Mai 2024 | 12:30 Uhr

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