Ein Modell eines Teleskops steht in einem großen Raum.
Im Maßstab 1:10 steht das James-Webb-Weltraumteleskop derzeit im Ratssaal von Rodewisch. Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid

Wanderausstellung "Unser größtes Auge im All" in Rodewisch anfassen und staunen

19. Oktober 2023, 16:33 Uhr

In Rodewisch im Vogtland kommen derzeit Weltraumfans auf ihre Kosten und können in den Weltraum und seine unendlichen Weiten blicken. Eine Wanderausstellung mit einem Modell des James-Webb-Weltraumteleskops ist im Rathaus zu sehen. Es ist die einzige Station der Schau in Sachsen. Vor allem Schülerinnen und Schülern soll damit Lust auf Naturwissenschaften gemacht werden. Ein Müllsack spielt dafür auch eine wichtige Rolle.

In Rodewisch im Vogtland ist eine Woche lang das momentan größte Weltraumteleskop zu sehen - zumindest im 1:10-Modell. Der sechseinhalb mal fünf Meter große Apparat ist die Attraktion der Wanderausstellung "Unser größtes Auge im All", die sechs Tage lang im Ratssaal gastiert. "Wir wollen vor allem Schulklassen die Möglichkeit geben, die Ausstellung anzusehen. Es ist eine Mitmach-Ausstellung, in der sich die Schüler bei verschiedenen Aufgaben ausprobieren können", sagt der Leiter der Sternwarte Rodewisch, Olaf Graf.

Mit dem Müllsack Weltraumtechnik verstehen

Unter anderem lernen sie, wie eine Wärmebildkamera funktioniert. Mit einem schwarzen Müllsack können sie dabei selbst simulieren, wie man mit der Kamera durch den Sack schauen kann. Hintergrund ist, dass Weltraumteleskope auf diese Weise Dinge sichtbar machen, die sonst im Weltall hinter Staubwolken verborgen bleiben.

In der Ausstellung ist der Unterschied auf Weltraum-Fotos des 30 Jahre alten Hubble-Weltraumteleskops, das noch nicht auf den Infrarotbereich spezialisiert war, zu vergelichen mit aktuellen Bildern des James-Webb-Teleskops. Bei den Fotos gibt es einen qualitativen Sprung. Denn beim modernen Teleskop sind deutlich mehr Details zu erkennen als noch vor 30 Jahren. Das echte James-Webb-Teleskop ist seit 2021 1,5 Millionen Kilometer weit von der Erde im Weltraum unterwegs.

Filterrad für spezielle Beobachtungen

Teil des Teleskops ist auch ein sogenanntes Filterrad. Das Original hatten einst Wissenschaftler in Deutschland entwickelt. An dieser Station der Ausstellung haben die Schüler die Möglichkeit nachzuvollziehen, wie die darin eingebauten Filterlinsen die Eigenschaften des einfallenden Lichts verändern. Das ist laut Ausstellungsmachern zum Beispiel notwendig, wenn man schwach leuchtende Planeten beobachten will.

Ein Computerbildschirm und eine rundliche technische Anlage stehen auf einem Tisch
Dieses Modell eines Filterrads (rechts) ist in der Ausstellung zu sehen. Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid

Schüler sollen für Naturwissenschaften begeistert werden

Physik- und Astronomielehrerin Anke Graf vom Pestalozzi-Gymnasium Rodewisch und ihre Klasse 10a waren die Ersten, die sich "Unser größtes Auge im All" angesehen haben. Die Lehrerin verspricht sich von der Ausstellung vor allem eines: "Ich wünsche mir, dass die Schüler Interesse für Naturwissenschaften entwickeln, indem sie Originale beziehungsweise die Modelle davon anschauen können." Vielleicht werde bei dem einen oder anderen auch ein Berufswunsch daraus.

Wann kann man in die Ausstellung "Unser größtes Auge im All"? - Die Ausstellung ist im Ratssaal von Rodewisch, Wernesgrüner Straße 32, bis Dienstag, 24. Oktober zu sehen.
- Für die Öffentlichkeit ist am Freitag von 14 bis 16 Uhr, am Sonnabend von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
- Alle anderen Zeiten sind Schulklassen vorbehalten.

- Die Wanderausstellung wurde konzipiert vom Max-Planck-Institut für Astronomie und dem Haus der Astronomie in Heidelberg.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 18. Oktober 2023 | 11:30 Uhr

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