Tarifstreit Verdi setzt Warnstreiks im Einzelhandel in Sachsen fort

02. Mai 2024, 12:35 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks in Sachsen im Einzelhandel fort. Wie Verdi am Donnerstag mitteilte, sind die Mitarbeitenden verschiedener Kaufland-Filialen, Beschäftigte von Aldi, H&M, Primark und Netto aus der Region Leipzig-Nordsachsen und Chemnitz-Zwickau aufgefordert, sich daran zu beteiligen. In Leipzig versammelten sich laut Verdi am Donnerstagvormittag rund 100 Beschäftigte auf einer Kundgebung. Insgesamt seien rund 200 Beschäftigte ganztägig im Ausstand, sagte der Gewerkschaftssekretär für Leipzig-Nordsachsen, Thomas Schneider, MDR SACHSEN.

Verdi ärgert sich über Äußerung zum Fachkräftemangel

Auslöser für den Aufruf sei auch gewesen, dass der Handelsverband zum Tag der Arbeit am 1. Mai den Personal- und Fachkräftemangel im Handel beklagt habe. Das sei wie ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten, so Schneider. "Zwangsteilzeit für viele KollegInnen, mangelnde Tarifbindung der Unternehmen und wenig attraktive Arbeitsbedingungen verantworten einzig und allein die Arbeitgeber."

Eine Streikende hält während eines Warnstreiks vor der Ikea-Firmenzentrale einen Banner mit der Forderung von 2,50 Euro mehr die Stunde hoch.
Die Warnstreiks im Einzelhandel in Sachsen stoßen bei den Arbeitgebern bislang opffenbar auf taube Ohren. Seit November wird nicht mehr verhandelt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Die Streikenden forderten ein "wertschätzendes, reallohnsicherndes Tarifangebot", erklärte Verdi. Sie verlangen für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um etwa 15 Prozent entspreche. Die Laufzeit solle ein Jahr betragen. Die Arbeitgeber bieten laut Verdi ein Plus von 10 Prozent an, gestreckt auf zwei Jahre.

Seit Monaten Stillstand bei Tarifverhandlungen

Schon Anfang November vergangenen Jahres sei die sechste Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos geendet. Nach Angaben der Gewerkschaft verweigert die Arbeitgeberseite derzeit die Verhandlungen über einen Tarifabschluss. Der Handelsverband Mitteldeutschland äußerte sich auf Anfrage von MDR SACHSEN zunächst nicht dazu. Beide verantwortlichen Geschäftsführer in Sachsen und Thüringen sind derzeit im Urlaub.

MDR (kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Regionalstudio | 02. Mai 2024 | 09:30 Uhr

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