Neue Spielzeit Schauspiel Leipzig plant 15 Premieren

02. Mai 2024, 18:39 Uhr

Mit dem Open-Air-Theaterstück "Nosferatu" wird die neue Spielzeit in diesem Sommer am Schauspiel Leipzig eröffnet. Danach locken 14 weitere Premieren und zahlreiche Neuinszenierungen. Geplant ist mit der Schauspiel-Card 100 auch ein neues Abo-Modell. Außerdem soll ein monatlich stattfindender Theatertag neues Publikum anlocken.

Unter dem Motto "Immer wieder Jetzt" steht die neue Spielzeit im Schauspiel Leipzig. Denn: Theater ist immer ausschließtlich im Jetzt. Selbst jede Probe, jede Aufführung ist neu und anders. Und die Gesellschaft brauche "ständig und immer wieder Verständigung über und Aushandlung von Vergangenheit und Gegenwart aus dem Jetzt heraus", sagte der Intendant des Theaters Enrico Lübbe bei der Vorstellung der neuen Spielzeit.

Gesellschaft braucht ständig und immer wieder Verständigung über und Aushandlung von Vergangenheit und Gegenwart aus dem Jetzt heraus.

Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiels Leipzig

Ein Mann mit Brille steht vor einem schwarzen Hintergrund mit einem Mikrophon in der Hand und lächelt.
Intendant des Schaupiels Leipzig hat das neue Spielzeitmotto ausgerufen: "Immer wieder Jetzt" Bildrechte: Rolf Arnold

15 Premieren in Leipzig geplant

Das Schauspiel Leipzig startet in die neue Spielzeit 2024/25 mit einem Open-Air-Theater im Innenhof des Grassimuseums. Das Theaterstück "Nosferatu" ist neu und basiert auf dem gleichnamigen Roman sowie der Verfilmung des legendäreren Stoffes als Stummfilm, einem der ersten Horrorfilme ("Nosferatu – eine Symphonie des Grauens, 1922). Das Stück dürfte also nicht nur Theaterliebhaber, sondern auch Cineasten und Horrorfans begeistern.

Neben dem sommerlichen Spektakel präsentiert das Schauspiel Leipzig vier Premieren auf der Großen Bühne, darunter Klassiker wie Shakespeares "Richard III" und "Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist. Zu sehen sein wird auch die beliebte Komödie "Arsen und Spitzenhäubchen". Die Zuschauerinnen und Zuschauer und auch das Ensemble können sich laut Intendant Lübbe auf unterhaltsame Theaterabende, große Besetzungen und herausfordernden Rollen in weltbekannten Stücken freuen.

Auf einer Theaterbühgne ist ein großes rosafarbenes Tier zu sehen, Menschen sitzen auf seinen Füßen.
Nach "Romeo und Julia" (Szene im Bild) bringt das Schauspiel Leipzig in der kommenden Spielzeit zwei weitere Shakespeare-Stück auf die Bühne. Bildrechte: Rolf Arnold

Auftragswerke beleben die Diskothek

In der Diskothek, der Spielstätte, die ausschließlich Gegenwartsdramatik zeigt, folgen weitere vier Premieren. Dort knüpft das Schauspiel Leipzig mit Auftragswerken von Sarah Kilter und Raphaela Bardutzky an die Zusammenarbeit mit diesen beiden Autorinnen an. Kilters neues Stück "Von Wunden und Wundern" wird im Herbst 2024 uraufgeführt.

In der Uraufführung von Raphaela Bardutzkys "Altbau in zentraler Lage. Eine Schaueroper" kommunizieren und spielen erstmals Sprechende sowie Gebärdensprachler miteinander. Zudem ist das Leipziger Kollektiv wieder mit "Compania Sincara spielt Shakespeare" zu erleben. Die neue Shakespeare-Produktion ist sowohl in der Diskothek als auch in der Schaubühne Lindenfels zu sehen.

Eine Gruppe von Frauen und Männern stehen vor einer Wand mit Plakaten und lächeln.
Regisseure, Dramaturgen und die Intendanz des Schauspiels Leipzig (v.l.): Nele Hoffmann, Julia Buchberger, Matthias Döpke, Sarah Schramm, Torsten Buß, Enrico Lübbe, Thomas Frank, Marleen Ilg, Georg Mellert Bildrechte: Rolf Arnold

Monatlicher Theatertag und Schauspiel-Card 100

Das Schauspiel Leipzig versucht in der kommenden Saison mit einer Neuerung Publikum anzulocken: Es soll jeden Monat einen Theatertag geben. Ausgewählte Vorstellung aus dem Repertoires sind dann zu vergünstigten Konditionen zu sehen. Geplant sind außerdem Kooperationen mit der Stadt Leipzig und dem Kaffeehauses "Zum Arabischen Coffe Baum". Das Haus soll theatral erkundet werden.

Weiterhin gibt es ein neues Abo-Modell: Mit der Schauspiel-Card 100 gibt es zudem ein besonderes Abonnement-Angebot: Für einmalig 200 Euro gibt es eine Spielzeit lang freien Eintritt in alle Spielstätten. Intendant Enrico Lübbe verspricht sich von Konditionen wie diesen eine hohe Auslastung seines Hauses. Seinen Angaben zufolge konnte das Haus in der laufenden Spielzeit bisher mehr als 88.300 Besucherinnen und Besucher verzeichnen. Mit 85 Prozent entspricht dies der höchsten Auslastung des Schauspiels Leipzig seit Beginn seiner Intendanz.

Auf einer in lila Licht getauchten Bühne stehen verhüllte Figuren in einem Kreis und werfen Schatten.
Das Stück "Niederwald" ist eine Wiederaufnahme in der neuen Spielzeit. Bildrechte: Schauspiel Leipzig

Umfangreiche Bauarbeiten stehen an

Die Kooperationen und die Erschließung neuer Spielstätten werden sich im kommenden Jahr sicher bezahlt machen. Ein Grund: Wegen umfangreicher technischer Arbeiten muss die Große Bühne des Schauspielhauses von April bis November 2025 geschlossen bleiben. Interimistisch bezieht das Schauspiel Leipzig zwischen April und November 2025 zwei Hallen auf dem Gelände des agra Messepark Leipzig und wird diesen geschichtsträchtigen Ort mit Neuproduktionen beleben. In der Diskothek, im Foyer 1 und in der Residenz geht der Spielbetrieb regulär weiter.

Informationen zum Schauspielhaus Leipzig

Schauspielhaus Leipzig
Bosestraße 1, 04109 Leipzig

Theaterkasse im Schauspiel Leipzig
Kassenöffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10.00–19.00 Uhr
Sonnabend: 10.00–14.00 Uhr

Weitere Spielstätte: Residenz
Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR Kultur am Morgen | 03. Mai 2024 | 06:30 Uhr

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