Bad Langensalza Hamster verhindert Baupläne für Wohngebiet

21. März 2023, 14:58 Uhr

Feldhamster verhindern in Bad Langensalza Baupläne für ein neues Wohngebiet. Nun gibt es für den Investor zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen kann.

Aufgrund des streng geschützten Feldhamsters müssen im Nordwesten von Bad Langensalza (Unstrut-Hainich-Kreis) die Pläne für ein neues Wohngebiet mit 25 Grundstücken zunächst gestoppt werden.

Im vergangenen Jahr seien in dem etwa 2,7 Hektar großem Gebiet am Homburger Weg sieben Hamsterbaue entdeckt worden, teilte Annett Blumrodt, Fachdienstleiterin für Bau und Umwelt im Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis, MDR THÜRINGEN mit. Diese ließen es nicht zu, dass in dem Gebiet weitere Bebauungspläne entwickelt werden. Der Feldhamster gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützt und darf weder getötet noch gestört werden.

Hamster umsiedeln oder neue Fläche für Wohngebiet

Jetzt stehen zwei Möglichkeiten im Raum. Die eine ist nach Angaben des Landratsamtes, dass der Feldhamster umgesiedelt wird. Eine Alternative sei, die Pläne für das Baugebiet an einer anderen Stelle, einem Ausweichgebiet, zu entwickeln.

Als nächster Schritt werden die Unterlagen zum Bebauungsplan nun noch einmal angepasst und im nächsten Bauausschuss vorgestellt.

Feldhamster schnuppert an einer Pflanze.
Der Feldhamster ist vom Aussterben bedroht. Bildrechte: imago images / imagebroker

Feldhamster verzögert Bauprojekte in Region

Laut Datenbank der Naturschutzbehörde sind seit 1988 Vorkommen des Feldhamsters im nordwestlichen Bereich von Bad Langensalza dokumentiert. Die genaue Anzahl zu ermitteln, sei jedoch nicht möglich, heißt es beim Landratsamt weiter.

Nach Angaben der "Thüringer Allgemeine" hat das Landratsamt bereits Pläne des Investors abgelehnt, die geschützten Tiere auf eine "feldhamsterfreundliche" Ersatzfläche umzusiedeln.

Der Feldhamster hatte in der Region demnach schon mehrfach Verzögerungen verursacht, etwa beim Bau einer neuen Fernwasserleitung oder beim geplanten Mammutprojekt für den Bau der neuen B247.

MDR (MET/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 21. März 2023 | 10:30 Uhr

19 Kommentare

emlo am 22.03.2023

@Peter Pan: Zitat aus dem von Ihnen genannten MDR-Artikel: "In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,7 Millionen leer stehende Wohnungen. Der überwiegende Teil dieser Wohnungen befindet sich in ländlichen Regionen", sagte die SPD-Politikerin"
Und Bad Langensalza IST "ländliche Region"! Aber selbst in größeren Städten wie Gera finden Sie freie Wohnungen und noch viel mehr innerstädtische Brachflächen, die man erst noch bebauen könnte, ohne weitere Felder zu zu betonieren.

emlo am 22.03.2023

@Peter Pan: Bleiben wir mal in Thüringen, denn da liegt ja Bad Langensalza. Außer in Jena und Erfurt ist hier nirgends der Wohnraum knapp. Und mit "Land" ist alles außerhalb der Großstädte gemeint. Natürlich ist ein Teil der freien Wohnungen derzeit nicht nutzbar und müsste erst noch saniert werden. Aber flächendeckender Wohnraummangel herrscht in Thüringen definitiv nicht.

Peter Pan am 22.03.2023

@emlo
Bitte kongret, wo sind die Wohnungen im Überfluss?
Beim MDR kann man heute lesen, dads die Städter bitte sehr aufs land ziehen möchten, da gäbe es noch freien Wohnraum, das ist genau das Gegenteil, was Sie hier erzählen.

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