Israelische Soldaten stehen neben Mannschaftstransportern in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza, im Süden Israels.
Israelische Soldaten nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Ohad Zwigenberg

Hamas-Überfall am 7. Oktober Israels Militärgeheimdienst-Direktor Haliva tritt zurück

22. April 2024, 14:27 Uhr

Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, tritt zurück. Er wolle die Verantwortung nach den Ereignissen des 7. Oktober übernehmen, teilte die Armee mit. Um die Fehler im Zuge des Hamas-Überfalls aufzuklären, forderte Haliva einen staatlichen Untersuchungsausschuss.

Dieses Bild aus einem im Dezember 2023 von den israelischen Streitkräften zur Verfügung gestellten Video zeigt Aharon Haliva, den Leiter des israelischen militärischen Geheimdienstes.
Aharon Haliva in einem Video von Dezember 2023 Bildrechte: picture alliance/dpa/Israel Defense Forces/AP | Uncredited

Der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, ist zurückgetreten. Er wolle so seiner Führungsverantwortung nach den "Ereignissen des 7. Oktober" nachkommen, teilte Israels Armee mit. Verteidigungsminister Joav Galant stimmte dem Antrag auf Rücktritt demnach zu. Haliva wird Militärangaben zufolge auch aus der Armee ausscheiden, sobald es eine Nachfolge für ihn gibt. Wann genau das sein wird, war zunächst unklar.

Haliva schrieb in einem Brief, die Geheimdienstabteilung sei der Aufgabe, die ihr anvertraut wurde, nicht gerecht geworden.

Haliva fordert Untersuchungsausschuss

Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten bei ihrem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 1.200 Menschen ermordet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt. Haliva sagte bereits kurz danach, er trage die Verantwortung für die Fehler, die zu dem Terrorüberfall geführt hätten. Um diese Fehler aufzuklären, forderte er nun auch die Einrichtung eines staatlichen Untersuchungsausschusses.

Israel reagierte auf das Massaker mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.

Iran will mutmaßlichen Angriff Israels nicht weiter verfolgen

Unterdessen hat der Iran erklärt, nicht auf den mutmaßlichen israelischen Gegenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt im Zentrum des Landes reagieren zu wollen. "Der Vorfall war ein Ablenkungsmanöver und nicht der Rede wert", sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Daher werde man ihn auch "nicht weiter verfolgen". Kanaani betonte, dass der Iran keine Eskalation der Spannungen in der Region wolle. Gleichzeitig jedoch werde das Land jegliche Aggression seitens Israels erneut konsequent erwidern.

Israel hatte nach übereinstimmenden Medienberichten am vergangenen Freitag einen Angriff gegen den Iran ausgeführt. Dabei wurde nach Angaben der "New York Times" eine Luftwaffenbasis in der Provinz Isfahan unweit iranischer Atomanlagen von einer Rakete getroffen. Israel äußert sich zu dem Angriff nicht offiziell.

Der Militärschlag folgte auf einen Angriff des Irans auf Israel mit mehr als 300 Drohnen und Raketen am 13. April. Dem war der Tod von zwei iranischen Generälen bei einem Angriff auf ein Gebäude der Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus vorausgegangen.

dpa(fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 22. April 2024 | 12:30 Uhr

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