Moderator Andreas Friebel (re.) im Gespräch mit Sven Rohrbach.
Moderator Andreas Friebel (re.) im Gespräch mit Sven Rohrbach. Bildrechte: MDR | Peggy Ender

2. Mai 2023 | Weißwasser Publikum von "Feuer und Sand – Weißwasser und das Lausitzer Glas" sichtlich berührt

10. Mai 2023, 17:59 Uhr

Viel Applaus für "Feuer und Sand – Weißwasser und das Lausitzer Glas": Die Gäste der Preview verfolgten die bewegte 150-jährige Geschichte der Glasproduktion mit großem Interesse und sichtlicher Rührung.

In Weißwasser feierte am 2. Mai 2023 die neueste Ausgabe der Sendereihe "Der Osten. Entdecke wo du lebst" ihre Premiere. MDR SACHSEN hatte zur Preview ins Soziokulturelle Zentrum TELUX eingeladen, einem der Drehorte des Films.

Autor mit persönlichen Bezug zur Region

Autor Sven Rohrbach, ein gebürtiger Weißwasseraner, hatte als Jugendlicher selbst in der Glasherstellung gearbeitet. Ihm ist es gelungen, bei seinem Blick auf 150 Jahre Industriegeschichte ganz nah bei den Menschen zu bleiben. Das bestätigten Publikum und Protagonisten im Gespräch mit ihm und Moderator Andreas Friebel, der ebenfalls in Weißwasser zu Hause ist. Schon während der 45-minütigen Vorführung gab es lebhafte Reaktionen und nach dem Abspann begeisterten Applaus von den rund hundert Zuschauerinnen und Zuschauern.

"Der Film hat mich wirklich stark bewegt", sprach Oberbürgermeister Torsten Pötzsch den Anwesenden aus der Seele. "Ich hab etwas Tränen in den Augen gehabt, als ich meine alte Lehrstelle gesehen habe, die heute eine Ruine ist", beschrieb ein Besucher die Emotionen, die der Film geweckt hat. "Vielen Dank für dieses berührende Dokument", notierte ein anderer für die MDR-Wunschbox. "Ein großes Glück, dass die – durch die Interviewten noch lebendige – Geschichte rechtzeitig festgehalten wurde!"

Von Weißwasser in die Welt hinaus

"Feuer und Sand – Weißwasser und das Lausitzer Glas" ist eine Reise durch 150 Jahre Glasproduktion. Der Autor Sven Rohrbach verbindet die Historie mit der Gegenwart. Denn bis heute tragen Betriebe wie die Stölzle Lausitz GmbH den Ruf der Glasmacherstadt in die Welt hinaus. Glasdesigner, Glasmacher und Glasschleifer erzählen vor der Kamera, wie sie in der DDR gearbeitet haben, dass Lausitzer Glas als "Ersatzwährung" hoch im Kurs stand, wie wichtig das "Glasmacher-Bier" ist und warum Fleischer-Hemden für ihren Job so gut geeignet sind. Die damalige Geschäftsführerin der Lausitzer Glaswerke GmbH, Eveline Hubatsch, berichtet eindrucksvoll über die schwierigen Jahre nach der Wende.

Protagonistin Eveline Hubatsch
Dank an Protagonistin Eveline Hubatsch Bildrechte: MDR | Peggy Ender

Alte Gebäude mit Reiz für junge Menschen

Gezeigt wird aber auch, wie junge Leute die inzwischen nicht mehr genutzten Industriegebäude sanieren und zu Arbeits- und Kulturstätten machen. Ein Beispiel dafür ist das Soziokulturelle Zentrum, in dem die Preview stattfand. Im Bereich der ehemaligen Formwerkstatt ist ein "Ort der Kultur" entstanden, an dem jeder sich einbringen könne, erklärt der Gründer Sebastian Krüger. Mit "Social Design" die Gesellschaft mitzugestalten und in Weißwasser die Jugend mit den Erfahrungen der traditionsreichen Wirtschaft zusammen zu bringen, ist für ihn ein Herzensprojekt: "Das größte Pfund sind die Menschen."

Autor auch im Radio

Einen Tag nach der Preview war der Autor  Films, Sven Rohrbach, von 20 bis 23 Uhr bei MDR SACHSEN – Das Sachsenradio zu Gast. IN "Exquisit – Das Ostmagazin" sprach er mit Moderator Frank Michael Bauer über Geschichte und Geschichten seiner Heimatstadt Weißwasser und erinnert u.a. an Schauspieler Gunter Schubert, dessen Berufsweg als Glasbläser begann.