Typische Bodenprofile der verschiedenen Moorböden.
Typische Bodenprofile der verschiedenen Moorböden. Bildrechte: Thünen-Institut

MDR WISSEN News Interaktive Karten zu Mooren in Deutschland erschienen

26. April 2021, 07:00 Uhr

Moore sind wichtige Kohlendioxidspeicher. Um ihr Potenzial ausschöpfen zu können, ist allerdings eine genaue Datengrundlage notwendig. Dabei hilft das Projekt "Moorbodenmonitoring" des Braunschweiger Thünen-Instituts.

In einer kartographischen Übersicht soll aufgeschlüsselt werden, wo und in welchem Flächenumfang die verschiedenartigen organischen Moorböden anzutreffen sind. Fachleute sprechen hier von "Kulisse". Seit die derzeit in der Treibhausgas-Berichterstattung verwendete Kulisse erstellt wurde, haben mehrere Bundesländer erhebliche Anstrengungen unternommen, ihre Bodeninformationen im Hinblick auf organische Böden zu verbessern.

Das Projekt "Aufbau eines deutschlandweiten Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz (MoMoK)" am Thünen-Institut zielt darauf ab, ein langfristiges Monitoringnetzwerk aufzubauen sowie Kartengrundlagen und Modellansätze zu verbessern. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine neue Methodik entwickelt, um Flächendaten über organische Böden zu harmonisieren.

Für eine kartographische Darstellung wurden die Daten aggregiert und Niedermoorböden (47 Prozent), Hochmoorböden (14 Prozent), Moorfolgeböden (24 Prozent), flach und mächtig überdeckte Moorböden (5 Prozent und 3 Prozent) sowie Tiefumbruchböden (6 Prozent) unterschieden. Insgesamt umfasst die aktualisierte Kulisse deutschlandweit 1,93 Millionen Hektar organische Böden. Mit der aktualisierten Kulisse wird es möglich sein, deutschlandweit die Treibhausgas-Emissionen aus organischen Böden und deren Steuergrößen, wie z.B. den Moorwasserstand, besser zu modellieren. Damit ist die Kulisse eine entscheidende Grundlage für die Emissionsberichterstattung, zu der sich Deutschland verpflichtet hat.

pm

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