Als bedröppelt interpretierbarer niedlicher Blick eines Baumkängurus, Nahaufnahme Kopf und Teil vom Körper, kleine Augen, zur Seite stehende Ohren, große Nase
Stark gefährdetes Goodfellow-Baumkänguru Bildrechte: imago/Depositphotos

Wissen-News Bedrohte Arten könnten auf äußerst geringer Landfläche vorm Aussterben geschützt werden

25. Juni 2024, 15:22 Uhr

Forschende haben ermittelt, dass zum Schutz vom Aussterben bedrohter Arten nur ein sehr kleiner Anteil der weltweiten Landfläche notwendig wäre – und die Kosten derzeit noch durchaus überschaubar.

Kleine Brötchen backen für den großen Artenschutz: Forschende aus zwanzig Institutionen haben einen Plan erarbeitet, um das Aussterben bedrohter Arten mit möglichst geringem Flächen- und finanziellen Aufwand verhindern zu können. Die Gruppe schreibt dazu im Fachblatt "Frontiers in Science", dass hierfür nur 1,2 Prozent der Landfläche notwendig wären, verteilt auf fast 17.000 Standorte, die als "Conservation Imperatives", also zwingend notwendige Erhaltungsorte, bezeichnet werden.

Grund für den geringen Flächenaufwand sei die Tatsache, dass die meisten bedrohten Arten gleichzeitig auch selten seien und nur ein kleines Verbreitungsgebiet oder eine kleine Verbreitungsdichte hätten. Die Analyse geht auf eine weltweite Kartierung von Biodiversitätsdaten zurück. Die Untersuchung ergab auch, dass sich bereits 38 Prozent der ermittelten Erhaltungsorte in unmittelbarer Nähe zu bereits geschützten Orten befänden.

Kosten für Artenschutz: Weniger als neun Prozent der globalen Subventionen für fossile Energie

Eine solche Schutzinitiative würde etwa 34 Milliarden Dollar pro Jahr kosten. Dies sei weniger als 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Vereinigten Staaten und weniger als neun Prozent der jährlichen Subventionen, von denen die globale fossile Brennstoffindustrie profitiere. Die Kostenschätzungen basieren auf Daten aus hunderten Landschutzprojekten aus 14 Jahren. Wichtig sei, dass die Schutzmaßnahmen sehr bald erfolgten, schreiben die Forschenden.

Artenschutz hat auch eine Schlüsselfunktion in der Eindämmung der Klimakrise. Auf der UN-Artenschutzkonferenz Ende 2022 in Montreal (COP15) haben sich die teilnehmenden Länder auf das 30x30-Ziel geeinigt, wonach bis 2030 dreißig Prozent aller Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden sollen. Neben der Klimakrise gilt die Biodiversitätskrise als die zweite große globale Krise.

flo

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsen-Anhalt Heute | 06. Juni 2024 | 19:00 Uhr

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