Ein Helm und ein Fahrrad liegen auf dem Boden.
Das Fahren mit E-Bike wird immer populärer – birgt bei Unfällen aber auch Gefahren besonders für den Kopf. Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Wissen-News Unfälle mit E-Bikes schwerer als bei herkömmlichen Fahrrädern

03. Mai 2024, 09:33 Uhr

In einer Schweizer Studie wurden die Kopfverletzungsmuster von E-Bike-Unfallopfern mit den von Motorrad- und Fahrradunglücken verglichen. Das Fazit: Die Kopfverletzungen der E-Biker ähneln eher denen der Motorradfahrer.

Die Popularität von Elektrofahrrädern nimmt zu. Vor allem unter älteren Menschen, da sie mit der motorischen Unterstützung Mobilität gewinnen. Das schlägt sich auch in den Unfallstatistiken nieder. Doch gleicht das Muster der schweren Kopfverletzungen (beispielsweise Schädel-Hirn-Traumata) bei Unfällen mit Elektrofahrrädern eher jenem der Fahrrad- oder eher jenem der Motorradfahrer? Am Universitätsspital Zürich (USZ) ging ein Team unter Leitung von Thomas Rauer dieser Frage in einer retroperspektiven Studie nach, für die die Daten von 1.068 Patienten ausgewertet wurden, die zwischen 2009 und 2018 am USZ behandelt worden waren.

Fahrradstädte 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mi 07.08.2019 13:07Uhr 01:27 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/wie-fahrradtauglich-sind-unsere-staedte-in-mitteldeutschland100.html

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Kopfschutz beim Fahren mit E-Bike besonders wichtig

Das Muster der schweren Kopfverletzungen der E-Biker ähnelt demnach eher dem der Motorrad- als dem der Radfahrer. Die Studie zeigt, dass es bei Unfällen mit E-Bikes häufig zu schweren Kopfverletzungen kommt – obwohl E-Bikes aufgrund ihrer geringeren Geschwindigkeit im Vergleich zu Motorrädern als sicherer gelten. Die verunfallten E-Bike-Fahrer waren mit einem Durchschnittsalter von knapp 55 Jahren deutlich älter als Radfahrer (42,5 Jahre) und Motorradfahrer (40,2 Jahre), was die Auswirkungen von Kopfverletzungen zusätzlich gravierender machen kann. Obwohl die mit E-Bike verunfallten Patienten in knapp 70 Prozent der Fälle einen Helm trugen, wiesen sie im Vergleich mit den Velofahrern (33,8 Prozent mit Kopfschutz) häufiger Anzeichen von Schädel-Hirn-Traumata auf.

Die Autoren der Studie weisen explizit auf die Bedeutung des Kopfschutzes hin. Fahrer von Elektrofahrrädern haben bei Unfällen eine sechsmal höhere Wahrscheinlichkeit von Blutungen im Hirn, jene von Subduralhämatomen (Einblutungen zwischen zwei Hirnhäuten) ist gar dreizehnfach erhöht, wenn kein Helm getragen wird. In Kombination mit dem höheren Alter der E-Bike-Fahrenden und dem erhöhten Risiko für Stürze sind präventive Maßnahmen wichtig.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 08. April 2024 | 16:30 Uhr

6 Kommentare

Eddi58 vor 2 Wochen

@unverbesserlicher Realist
„Tauglichkeitsprüfung für alle ab 65…“
Wie wollen Sie das umsetzen? Ihr Vorschlag hat mit der Realität nichts zu tun.
Eine Debatte über Tauglichkeitsprüfungen für ältere Autofahrer wurde schon im Ansatz vom FDP-Verkehrsminister erstickt…🤦‍♂️

kleinerfrontkaempfer vor 2 Wochen

Irgendwann in der (Klipp)Schule mal gelernt:
Kraft = Masse x Beschleunigung.
Das im Hinterkopf plus eine gemäßigte Probefahrt sollte der Fahrer nicht vergessen.

Grooveman vor 2 Wochen

Meiner Meinung als ambitionierter E- Biker Fahrer im höheren Alter liegt es dann aber wohl auch daran, daß die Fahrrad- Helme in aller Regel nicht mal im Ansatz den Schutz bieten, den ein Motorradhelm bietet, vor allem was den seitlichen Schutz betrifft. Hier sind wohl auch die Hersteller gefragt, a) einen Hohen Schutz zu bieten, aber auch b) das die Helme trotzdem leicht sind und ordentlich stabil auf dem Kopf sitzen. Gerade bei letzterem habe ich auch bei meinem eigenen Helm erhebliche Bedenken.