Impfstoff wird in eine Spritze gesogen.
Der Impfstoff von Astrazeneca ist in der EU nicht mehr zugelassen. Der Hersteller nannte kommerzielle Gründe als Ursache. Bildrechte: IMAGO / MiS

Wissen-News Zulassung für Astrazeneca-Impfstoff zurückgezogen – "kommerzielle Gründe"

08. Mai 2024, 16:50 Uhr

Das britisch-schwedische Unternehmen hat selbst beantragt, die Zulassung für den Corona-Impfstoff zurückzuziehen. Zuvor haben das schon andere Unternehmen getan.

Der Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens Astrazeneca, Vaxzevria, ist nicht mehr in der EU zugelassen. Die bereits im März beschlossene Rücknahme der Marktzulassung trat am Dienstag (6. Mai 2024) in Kraft, wie aus einem Dokument der EU-Kommission hervorgeht. Astrazeneca habe diesen Schritt "aus kommerziellen Gründen" selbst beantragt, bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Hintergrund sei mangelnde Nachfrage.

Geläufiges Prozedere durch höheres Angebot

Seit dem Ende der Pandemie seien mehrere Varianten von Covid-19-Impfstoffen entwickelt worden, deswegen gebe es nun einen Überschuss an verfügbaren aktualisierten Präparaten. "Dies hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Vaxzevria geführt, das nicht mehr hergestellt oder geliefert wird", hieß es in einer Astrazeneca-Mitteilung. Man sei aber "unglaublich stolz auf die Rolle, die Vaxzevria bei der Beendigung der globalen Pandemie gespielt" habe.  

In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, "dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht", so die Mitteilung weiter.


dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 08. Mai 2024 | 06:30 Uhr