Nahaufnahme des Planeten Erde mit Sonnenaufgang im Weltraum, Lichter der Stadt und Mond. Blick auf Europa und Asien.
Nahaufnahme des Planeten Erde mit Sonnenaufgang im Weltraum, Lichter der Stadt und Mond. Blick auf Europa und Asien. Bildrechte: imago images/StockTrek Images

Mondmission Luna 25: Russische Mond-Sonde erfolgreich gestartet

11. August 2023, 13:55 Uhr

Russlands erste Mondmission seit fast einem halben Jahrhundert, Luna 25, ist erfolgreich gestartet. Die Sojus-Trägerrakete mit der Sonde ist wie angekündigt um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion gestartet. Die russische Weltraumbehörde Roskosmos hat den Start live übertragen. Die Mond-Sonde soll auf der Mondoberfläche landen.

Es ist 47 Jahre her, als Russland zum letzten Mal erfolgreich auf der Mondoberfläche gelandet ist. Damals war es die Mission Luna 24. Seit der Nacht zum Freitag ist nun eine weitere russische Raumsonde auf dem Weg zum Mond. Der Start der Mission Luna 25 ist geglückt, wie Live-Bilder vom Start der Sojus-Trägerrakete zeigten.

"Der Start ist gelungen", sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow. Bis die Raumsonde den Mond in rund 384.000 Kilometer Entfernung erreiche, werde sie vier Tage unterwegs sein. Auf dem Mond landen soll sie aber erst am 21. August, heißt es. Zunächst müsse in der Umlaufbahn nach einer idealen Stelle zum Aufsetzen gesucht werde. Alles laufe bisher reibungslos, sagte Borissow. Er hoffe auf eine weiche Landung.

Am Boden verlief der Start nicht ganz so reibungslos, denn in der Region Chabarowsk musste vor dem Start kurzzeitig ein Dorf evakuiert werden, weil die erste Raketenstufe der Sojus dort hätte einschlagen können. Die 18 Bewohnerinnen und Bewohner konnten aber kurz nach dem Start in ihre Wohnungen zurück. Roskosmos kündigte indes bereits die nächsten Missionen Luna 26 bis zum Jahr 2027, Luna 27 bis 2028 und Luna 28 bis 2030 an.

Wird die Landung gelingen?

Die Mission besteht aus einem vierfüßigen Landefahrzeug, das auf der Mondoberfläche landen soll. Zwar konnte die ehemalige Sowjetunion UdSSR einige erfolgreiche Mondmissionen inklusive Landungen durchführen. Doch es ist mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert her, dass die letzte Mission erfolgreich auf der Oberfläche des Erdtrabanten eine sanfte und sichere Landung verbuchen konnte. Inzwischen hat sich viel geändert für das Land, nicht nur politisch. Neue Technologien, neue Ingenieure und Technikerinnen – all das kann zum Erfolg oder Misserfolg der Mission führen.

Eine künstlerische Darstellung der russischen Mondlandefähre Luna 25.
Eine künstlerische Darstellung der russischen Mondlandefähre Luna 25. Bildrechte: Roskosmos

Denn eine Landung auf einem fremden Himmelskörper ist alles andere als einfach. Dieser Herausforderung stellt sich Ende August auch die indische Mondmission Chandrayaan 3, die ebenfalls auf dem Mond landen will.

In Zukunft sollen Mondbasen entstehen

Für Russland geht es vor allem um die Erprobung der Ressourcen-Gewinnung vor Ort. In Zukunft sollen nämlich auch Menschen wieder auf der Mondoberfläche landen. Auch bewohnbare Stationen sollen auf dem Trabanten entstehen. Allen voran die Artemis-Missionen der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa und ihrer westlichen Partner aus Europa (Esa), Japan (Jaxa) und Kanada (CSA) – der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer könnte einer der Europäer sein, die vielleicht irgendwann auf dem Mond landen. Doch auch China plant die Errichtung ihrer eigenen internationalen Mondbasis, der International Lunar Research Station ILRS.

Russland hat es zwar nicht eilig, zum Mond zu kommen, ist aber ein Gegner der – für sie – zu US-amerikanisch orientieren Mondbasis. Eine Kooperation wurde bereits mit China angekündigt, doch nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde es von russischer Seite still bezüglich einer russisch-chinesischen Mondstation.

Zunächst einmal muss die Luna-25-Mission starten und erfolgreich auf der Mondoberfläche landen. MDR WISSEN hat für Sie ausführlich über die russische Mission berichtet.

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