Eine junge Frau mit Kopfschmerzen liegt zu Hause im Bett.
Migräne gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Davon waren 2021 mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Wissen-News Neurologische Erkrankungen betreffen weltweit 3,4 Milliarden Menschen

18. März 2024, 15:41 Uhr

Erkrankungen des Nervenapparat nehmen stark zu. Eine umfassende Studie hat nun ergeben, dass 43 Prozent der Weltbevölkerung davon betroffen sind – besonders für den globalen Süden ein großes gesundheitliches Problem.

Die aktuelle Studie setzt das Projekt "Global Burden of Disease" fort, bei dem versucht wird, Todesfälle, Krankheiten, Behinderungen und Risikofaktoren weltweit zu quantifizieren. Dabei kamen die Experten zum Ergebnis, dass die Zahl neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer, Schlaganfall, Migräne oder Meningitis in den vergangenen 30 Jahren deutlich zugenommen hat. Konkret litten im Jahr 2021 3,4 Milliarden Menschen an einer solchen Krankheit, was 43 Prozent der Weltbevölkerung bedeutet.

Die Studienautoren berechneten für die neurologischen Erkrankungen auch den sogenannten DALY-Indikator, also die Menge der durch gesundheitliche Einschränkungen und Tod verlorenen Lebensjahre. Dabei zeigte sich, dass dieser Wert in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls stark gestiegen war: von 375 Millionen verlorener Lebensjahre 1990 auf 443 Millionen Jahre 2021. Die Gründe dafür liegen laut der Studie zum einen im allgemeinen Wachstum der Weltbevölkerung und zum anderen in deren zunehmender Alterung.

Absolut gesehen die häufigsten neurologischen Erkrankungen waren 2021 Spannungskopfschmerzen mit rund zwei Milliarden Fällen sowie Migräne mit 1,1 Milliarden Fällen. Relativ gesehen wächst die diabetische Neuropathie derzeit am schnellsten, bei der sich dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte bei Diabetes mellitus negativ auf das Nervensystem auswirken. Die Forschenden entdeckten auch Unterschiede bei den Weltregionen. So war der DALY-Wert für neurologische Erkrankungen im Sub-Sahara-Afrika mit 7.000 pro 100.000 Menschen deutlich höher als in den hochentwickelten Ländern des globalen Nordens (3.000). Daraus könnten sich in Zukunft noch stärkere Belastungen für die Gesundheitssysteme der ärmeren Länder ergeben, schlussfolgern die Experten.

cdi

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