Zwei Krokodile und ein Reiher am Flußufer
Salzwasserkrokodile haben ein komplexes Balzverhalten. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Wissen News Reptilien als Romantiker: Zur "Liebessprache" der Krokodile

21. März 2024, 13:52 Uhr

Über die Dating-Szene von Krokodilen war bisher nicht viel bekannt. Tatsächlich aber sprechen die Reptilien eine Art "Love language", ergab eine Studie in Australien. Sie zu entschlüsseln, könnte beim Artenschutz helfen.

Auf den ersten Blick wirken Krokodile nicht gerade wie romantische Liebhaber. Aber eine neue Studie der australischen University of the Sunshine Coast (UniSC), die sich mit den Ausdrucksweisen und der "Sprache der Liebe" der Reptilien befasst, räumt jetzt mit den Vorurteilen auf. Demnach spritzen die Männchen unter anderem Wasser aus ihrer Nase, machen Zisch-Laute und erzeugen Wasserblasen, um ihre Angebetete zu beeindrucken. "Und die Weibchen lieben es!", so die Leiterin der Studie, Sonnie Flores.

Trommeln und Singen: Vielfältiges Balzverhalten

Um die Sprache der Salzwasserkrokodile zu entschlüsseln, hat die Forscherin im Rahmen des zwölfmonatigen Projekts Kameras und akustische Aufzeichnungsgeräte in den Krokodilgehegen des Australia Zoos installiert. Dabei stellten die Forschenden fest, dass die Weibchen eher knurren, besonders wenn sie ein Nest bewachen, während die Männchen ihre Nasen wie einen Geysir nutzen. Der Ökologe Ross Dwyer verglich das Verhalten mit "Walen, die an die Oberfläche kommen und einen Wasserstrahl in die Luft blasen". Bei Krokodilmännchen handele es sich aber um eine Form der Balz. "Es ist fast so, als würden sie dem Partner in ihrem Gehege vor der Paarung ein Liebeslied vorsingen."

Einige Tiere benutzten auch ihren Kopf als eine Art Schlagzeug auf dem Wasser. Zudem werde auch unter der Wasseroberfläche viel kommuniziert, sagte Dwyer. Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, das Verhalten der Tiere besser zu verstehen - ihre Bewegungen, ihre Beziehungen untereinander, ihre Ökologie. "Wir können diese Informationen dann nutzen, um Regierungs- und Naturschutzstrategien beim Umgang mit diesen Tieren zu unterstützen." Auch helfe das Verständnis für die Tiere dabei, beim Menschen Empathie hervorzurufen und so mehr Rückhalt für den Artenschutz zu erreichen, meint Flores.

dpa/pm

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Elefant, Tiger & Co | 29. September 2023 | 14:25 Uhr

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