Mars mit Eisenkern und geschmolzener Silikatschicht
Der Mars mit seinem Eisenkern und einer darüber liegenden geschmolzenen Silikatschicht. Bildrechte: Thibaut Roger - NCCR Planet S - ETH Zürich

Wissen-News Mars-Kern ist kleiner und dichter als bislang angenommen

26. Oktober 2023, 13:37 Uhr

Der Eisenkern des Mars ist im Radius bis zu 200 Kilometer kleiner als bislang angenommen. Zugleich ist der Marskern auch dichter. Anders als der Erdkern ist er zudem von einer 150 Kilometer dicken flüssigen Silikatschicht umgeben. Das haben Forscher der ETH Zürich anhand seismischer Daten der Marssonde InSight errechnet.

Der Kern des Planeten Mars ist kleiner und dichter als bislang angenommen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technische Hochschule (ETH) Zürich auf der Grundlage seismischer Daten der Nasa-​Sonde InSight, die in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Demnach beträgt der Radius des Marskerns statt - wie bislang angenommen - 1.800 bis 1.850 Kilometer nur 1.650 bis 1.700 Kilometer.

Anhand der Analyse der vom InSight-Seismometer registrierten Marsbeben kombiniert mit Computersimulationen kamen die ETH-Forscher zu dem Ergebnis, dass der Marskern zwar kleiner, aber trotzdem nicht leichter als bisher berechnet ist. Grund dafür sei eine höhere Dichte des Eisenkerns, für den die ETH-Experten einen Anteil leichter Elemente wie Schwefel, Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff von 9 bis 14 Gewichtsprozenten berechneten. Frühere Berechnungen waren von rund 20 Prozent leichten Elementen im Marskern ausgegangen. Zum Vergleich: Der Anteil leichter Elemente im Erdkern beträgt zehn Gewichtsprozente.

Die ETH-Forscher errechneten anhand der Analyse der vom InSight-Seismometer registrierten Marsbeben, kombiniert mit Computersimulationen, auch, dass über dem Marskern aus einer flüssigen Eisenlegierung eine rund 150 Kilometer dicke Schicht aus flüssigen Silikaten liegt. Das unterscheidet den Mars laut den Schweizer Forschern grundsätzlich von der Erde, wo es eine solche "völlig geschmolzene Silikatschicht" nicht gibt. Über dieser flüssigen Silikatschicht befindet sich schließlich der Marsmantel, der aus festem Silikatgestein besteht.

(dn)

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