Vollmond
Ist Gestein von der Erde etwa auf dem Mond gelandet? Bildrechte: Colourbox.de

Wissen-News Gibt es auf dem Mond Spuren von irdischem Leben?

28. Dezember 2023, 13:39 Uhr

Ob Astronaut Alexander Gerst oder andere Wissenschaftler – sie halten es durchaus für möglich, dass Material von der Erde auf den Mond gelangt ist. Zumindest ähneln Gesteinsproben der Apollo-Mission aus dem Jahr 1971 eher der Erde als dem Mond.

Asteroiden-Einschläge auf der Erde waren in ihrer langen Geschichte keine Seltenheit. Einige Fragmente könnten bei der Kollision ins Weltall geschleudert und auf die Mondoberfläche gelangt sein.

"Vielleicht finden wir auf dem Mond Meteoriten, die von der Erde kamen, also Gesteinssplitter, die irgendwann einmal in der Vergangenheit durch einen großen Einschlag aus der Erde herauskatapultiert wurden und dann auf dem Mond gelandet sind", erklärt der deutsche Esa-Astronaut Alexander Gerst. In solchem Gestein könnten Spuren von Erdmikroben eingeschlossen sein.

Dr.Alexander Gerst auf der Raumfahrtshow 2019 in Erfurt
Alexander Gerst auf der Raumfahrtshow 2019 in Erfurt Bildrechte: imago images / Karina Hessland

Mondgestein enthält mögliche Spuren von der Erde

Auf der Erde wird das Gestein samt aller enthaltenen Spuren durch ihre Plattentektonik in einem fortlaufenden Prozess aufgeworfen, umgewälzt, eingeschmolzen. Anders sei es auf dem seit Milliarden Jahren geologisch ruhigen Trabanten. Bei den Apollo-Missionen vor etwa einem halben Jahrhundert wurde auch Mondgestein eingesammelt und zur Erde gebracht.

Analysen haben ergeben, dass das mitgebrachte Mondgestein möglicherweise Material von der Erde enthalten könnte. Zumindest ähnelt die Zusammensetzung des kleinen Fragments den Objekten auf unserem Planeten. Für den Mond sei dieses Material ungewöhnlich, erklärt Matthias Nieuwenhuis vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. 

Mit Artemis sollen neue Mondproben untersucht werden

Aktuellen Schätzungen zufolge könnten allein in den letzten 3,9 Milliarden Jahren etwa 36 bis 61 Kilogramm Erdgestein pro Quadratkilometer den Mond erreicht haben – an bestimmten Stellen sogar eine halbe Tonne pro Quadratkilometer. Spuren früher Erdmikroben seien womöglich bis heute in Form biologischer und chemischer Marker auf dem Mond erhalten geblieben.

Vielleicht wird Gerst zu den Astronauten gehören, die Material mit diesen Markern zur Erde bringen. Immerhin dürfen drei europäische Raumfahrende mit den amerikanischen Artemis-Missionen zum Mond fliegen. Jeweils eine Person bei Artemis IV, V und einer späteren (bisher nicht genannten) Mission. Einer von ihnen könnte sogar auf der Mondoberfläche landen.

dpa, pk

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