Hummel an blauer Blüte
Naturbegeisterte können helfen, mehr über die Vielfalt und Verbreitung von Hummeln in Deutschland herauszufinden: Bei der Hummel-Challenge kann jeder mitmachen. Bildrechte: Thünen-Institut/Frank Sommerlandt

Wissen-News Citizen-Science-Projekt: Thünen-Institut ruft zum Hummeln Melden per App

19. März 2024, 16:21 Uhr

Auch 2024 organisiert das Thünen-Institut für Biodiversität eine bundesweite Hummel-Challenge. Ziel ist es, so viele Hummeln wie möglich in der freien Natur zu fotografieren und über eine spezielle App zu melden.

Das Team des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften am Thünen-Institut richtet die Hummel-Challenge 2024 deutschlandweit in Kooperation mit dem BUND Naturschutz Bayern als lokaler Partner aus. Ziel ist es, in den Zeiträumen 20. März bis 9. April und 20. Juni bis 3. Juli so viele verschiedene Hummeln auf so vielen verschiedenen Wildpflanzen wie möglich über die Naturbeobachtungsplattform Observation.org zu erfassen. Hummel-Fotos können über die Webseite oder mit Hilfe der Bestimmungs-App ObsIdentify hochgeladen werden.

Hummeln halten sich gerne bei Blüten auf

Für die Teilnahme sind keine Artenkenntnisse nötig: Eine KI bestimmt die Hummeln anhand der hochgeladenen Fotos. Die Daten werden zusätzlich noch einmal von Hummel-Experten überprüft.

Die besten Chancen, verschiedene Hummelarten zu entdecken, haben Hummelsucher dort, wo viele verschiedene Blütenpflanzen zu finden sind. Sophie Ogan vom Thünen-Institut, erklärt: "Pflanzen mit blauen und lilafarbenen Blüten wie beispielsweise Taubnessel, Knautie, Beinwell, Herzgespann, Distel oder Klee, aber auch blühende Obstbäume und -sträucher sind bei Hummeln sehr beliebt. Hier sammeln sie Pollen und trinken Nektar. Dafür halten sie kurz still und man kann sie gut fotografieren."

Citizen-Science zur besseren Erfassung von Wildbienen-Beständen

Hummeln und andere Wildbienen sind als Bestäuber enorm wichtig – nicht nur für den Erhalt von biologischer Vielfalt und intakten Ökosystemen, sondern auch für die Ernährungssicherheit. Zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienenbeständen gibt es bisher in Deutschland keine repräsentative Datengrundlage. Das Forschungsprojekt "Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften" am Thünen-Institut für Biodiversität entwickelt und testet deshalb Methoden zur bestandschonenden Erfassung von Wildbienen in landwirtschaftlich genutzten Räumen.

In den Citizen-Science-Modulen haben Ehrenamtliche die Möglichkeit, einen Beitrag zur Forschung zu leisten und zugleich ihr eigenes Wissen über Wildbienen zu vergrößern.

Links/Studien

Mehr Informationen zur Hummel-Challenge gibt es auf der Website des Thünen-Instituts.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | Wortinspektion | 05. Mai 0023 | 06:26 Uhr

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