Ein Mann mit einer Maske geht auf dem Lycabettus-Hügel spazieren, während im Hintergrund die Stadt Athen zu sehen ist.
Athen: Auch Ende April ist die Luft in Athen mal wieder voller Staub. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Petros Giannakouris

Feinstaub Griechenland ächzt unter Sahara-Staub

24. April 2024, 16:55 Uhr

In Griechenland haben große Mengen Saharastaub zu einem Andrang in den Notaufnahmen geführt. Medienberichten zufolge klagten viele Menschen über Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen.

Griechenland ächzt derzeit unter großen Mengen an Saharastaub. Kostas Lagouvardes, Meteorologe und Forscher am Athener National-Obervatorium zufolge handelt es sich bei der aktuellen Staublage um die ärgste Menge seit März 2018, als besonders die Insel Kreta von dem Staub eingepudert wurde.

An diesem Dienstag (23.4.) hatte der Staubwert der Messtation des Observatoriums im Rathaus von Rethymnon auf Kreta bei 600 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen, und Lagouvardes hatte gewarnt: "Es geht leider noch aufwärts." Auf Facebook schrieb der Experte heute über ein Foto vom Observatorium mit Blick auf Athen: "Unsere Kolonie auf dem Mars."

Medienberichten zufolge hatte die starke Staubbelastung in der Luft für Andrang in Notaufnahmen geführt. Experten hatten vor der Wetterlage gewarnt und Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergien geraten, sich nicht im Freien aufzuhalten. Zusätzlich belasten den Behörden zufolge mehr als 20 Waldbrände die Luftqualität. Die aktuelle Staubwolke hatte besonders die Region um Athen eingepudert sowie die Insel Kreta. Der Wind treibt den Staub den Vorhersagen zufolge in den nächsten Tagen Richtung Ägäis, und der könnte dann möglicherweise auf der Inselgruppe Dodekanes mit der Hauptinsel Rhodos für ähnliche Bilder wie in Athen sorgen.

Athen unter Saharastaub
Kein Scherz: Auch zum 1. April war die Luft in Athen voller Staubpartikel aus der Sahara. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

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Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

(lfw)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 24. April 2024 | 09:45 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 1 Wochen

Mehr zum Thema findet sich hier:
https://www.swr.de/swr1/bw/programm/artikel-saharastaub-wichtig-fuer-oekosystem-100.html
Der Grund für die genannten positiven Effekte: "Der Grund dafür ist, dass im Sand Phosphor, Calcium, Magnesium und Eisen stecken, denn Sand entsteht hauptsächlich durch die Verwitterung von Gestein. Deshalb ist dieser Sahara-Staub quasi so etwas wie ein "Super-Cocktail" für Pflanzen."
Liebe Grüße aus der MDR-Wissens-Redaktion

part vor 1 Wochen

Der Saharastaub ist lebenswichtig für die Regenwälder in Mittel- und Südamerika als Eintrag zur Düngung. Ganze Mesoamerikanische Völker hätten sich aus diesem Übertrag aus Afrika nicht entsprechend entwickelnd können. Abwarten, vielleicht kommt im nächsten Jahr die Rekordernte?