Studie der Universität Konstanz Präsenzpflicht am Arbeitsplatz belastet Mitarbeiter
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15. Mai 2024, 19:05 Uhr
Führungskräfte wollen eher, dass die Mitarbeiter ins Büro zurückkehren. Im Gegensatz dazu empfinden Arbeitnehmer eine verpflichtende Regelung für die Arbeit im Büro als belastend und fühlen sich zunehmend erschöpft. Das hat eine Langzeitstudie der Universität Konstanz herausgefunden.
Die Universität Konstanz hat erforscht, was sich mit der Rückkehr zur Präsenzpflicht im Büro für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber geändert hat. Fazit: Auf viele Arbeitnehmer wirke sich eine Pflichtregelung negativ auf die Gesundheit aus. Homeoffice dagegen halte gesund.
Demnach sind nach der Corona-Pandemie 22 Prozent der Unternehmen zu einer verpflichtenden Arbeit im Büro für ihre Mitarbeiter zurückgekehrt. In einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung der Uni heißt es, in diesen Firmen berichteten die Angestellten häufiger von erheblichen gesundheitlichen Problemen. Studienautor Florian Kunze erklärte, Mitarbeitende mit Präsenzpflicht beklagten fast doppelt so häufig Belastungs- und Erschöpfungssymptome.
Nicht mehr Leistung im Büro
In der Befragung zeigte sich, die Angestellten bringen im Büro nicht mehr Leistung als im Homeoffice. "Das sollten Unternehmen bei der Entscheidung, ob eine Rückkehr zur Präsenzpflicht umgesetzt wird, unbedingt mit in den Blick nehmen", riet Kunze.
Co-Autor Kilian Hampel ergänzte, ein Drittel der Führungskräfte halte eine stärkere Präsenzpflicht für sinnvoll. 43 Prozent der befragten Führungskräfte stimmten zu, dass "durch Homeoffice und mobiles Arbeiten die Kommunikation im Team leidet". 31 Prozent fänden, mit der Arbeit zu Hause sei es schwieriger, "effiziente Prozesse im ihrem Arbeitsbereich" sicherzustellen.
Im Gegensatz dazu befürwortet nur etwa ein Fünftel der Angestellten ohne Führungsverantwortung eine solche Regelung. Die Studienmacher empfehlen, dass Unternehmen die Gesundheit der Mitarbeiter in den Blick nehmen sollten, wenn es um eine Entscheidung zurück zu einer Präsenzpflicht geht.
Langzeitstudie zu Homeoffice
Die Uni untersucht seit Beginn der Pandemie 2020 die Einstellung von Erwerbstätigen, Führungskräften und Unternehmen zum Homeoffice. Für die neuesten Ergebnisse haben die Forscher nach eigenen Angaben 1.023 Personen befragt, von denen 476 Führungsverantwortung besitzen.
epd (kar)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Mai 2024 | 15:45 Uhr