Wissen-News WHO besorgt: Katzensterben durch Vogelgrippe in Polen
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18. Juli 2023, 10:51 Uhr
In Polen wurde das Vogelgrippe-Virus in einer größeren Zahl von Katzen nachgewiesen, zwanzig sind daran gestorben. Die WHO animiert zur Vorsicht. Fälle in anderen Ländern sind nicht auszuschließen.
Stubentiger in der Stube lassen, auch wenn's schwer fällt: In Polen sind mehr als zwanzig Katzen an einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gestorben. Das bestätigte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montag, andere Staaten sollen jetzt eine entsprechende Überwachung verschärfen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts bisher keine Hinweise auf H5N1 bei Haustieren. Aus dem Umfeld der Katzen in Polen sind zudem keine Ansteckungen durch Menschen bekannt.
Es sei der erste Bericht über eine größere Anzahl von Infizierten in einem großen geografischen Gebiet innerhalb eines Landes, so die WHO. In Polen waren erste Berichte über eine rätselhafte tödliche Krankheit bei Katzen Mitte Juni in einem Tierärzte-Forum aufgetaucht. Zu den Symptomen gehören Steifheit der Gliedmaßen, Atemnot, Krämpfe und epileptische Anfälle. Ende Juni gab das Hauptveterinäramt bekannt, dass in neun von elf untersuchten Proben verendeter Katzen das Vogelgrippevirus entdeckt worden war. Die infizierten Katzen stammten aus voneinander entfernten Regionen. Insgesamt hatten die polnischen Behörden 46 Proben von Katzen und eine von einem zuhause gehaltenen Wüstenluchs untersucht. In 29 Proben sei das H5N1-Virus nachgewiesen worden.
Der Infektionshergang ist bisher unklar, eine Ansteckung bei Wildvögeln ist möglich. Allerdings wurde das Virus auch bei Hauskatzen ohne Freigang nachgewiesen. Katzenhaltende sollen jetzt dafür sorgen, dass die Tiere möglichst im Haus bleiben. Bei Balkongängern sei eine vorherige Desinfektion der Fläche empfehlenswert. Schuhe, die außer Haus getragen wurden, sollen zudem von den Tieren ferngehalten werden. Da das Virus auch in Deutschland zirkuliert, seien einzelne Infektionen bei Katzen nicht völlig auszuschließen, so das Friedrich-Loeffler-Institut. Hunde hingegen seien nicht besonders anfällig für Vogelgrippeviren.
mit dpa