Ein Wecker steht im Gras vor gelben Narzissen
Wann ist die nächste Zeitumstellung? Im März 2025 wird die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Bildrechte: PantherMedia / Berit Kessler

Sollte sie nicht abgeschafft werden? Zeitumstellung: Wann startet die Sommerzeit 2025?

25. Februar 2025, 15:36 Uhr

Alle Jahre wieder ... Die Umstellung auf Sommerzeit steht auch im Frühling 2025 an: In der Nacht von Samstag, den 29., auf Sonntag, den 30. März, werden die Uhren um 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr morgens vorgestellt.

Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit Schild.
Die Zeichen stehen auf Frühling: Die Sommerzeit beginnt Ende März und dauert bis Ende Oktober - sieben Monate. Bildrechte: IMAGO / Dreamstime

Eine Stunde länger hell

Die Nacht ist also eine Stunde kürzer und der Wecker klingelt früher. Trotzdem freuen sich viele Menschen auf die Sommerzeit, denn nachmittags bleibt es dann eine Stunde länger hell und man kann mehr draußen unternehmen.

Die Sommerzeit ist mit sieben Monaten länger als die fünfmonatige Winterzeit von Ende Oktober bis Ende März.

Die Rückkehr zur Winterzeit (Normalzeit) erfolgt am Sonntag, 26. Oktober 2025, indem die Uhr wieder um eine Stunde zurückgestellt wird

Deutsche mehrheitlich gegen Zeitumstellung

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 75 Prozent der Deutschen die Zeitumstellung sofort abschaffen würden, wenn sie könnten. Im europäischen Vergleich ist das ein Spitzenwert, nirgendwo lehnen mehr Menschen die Zeitumstellung ab. Nur 18 Prozent der befragten Deutschen finden die Zeitumstellung okay.

Abschaffung der Zeitumstellung nicht vor 2026

Allerdings sieht es trotz einer Mehrheit unter den EU-Bürgern auch weiterhin nicht danach aus, dass die Abschaffung der Zeitumstellung demnächst kommt: Bis 2026 sei das auf EU-Ebene kein Thema, sagte die Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini dem MDR.

Die Termine für Sommer- und Winterzeit sind bis dahin amtlich festgelegt. Klar ist außerdem, dass sich die EU-Staaten gemeinsam auf eine Zeit einigen müssten: entweder Sommer- oder Winterzeit, um einen Flickenteppich verschiedener Zeitzonen in Europa zu vermeiden.

Droht Europa ein Zeiten-Wirrwarr?

Das Problem: Die EU-Staaten können selbst entscheiden, ob sie in der Sommer- oder Winterzeit leben möchten und können sich darüber offenbar nicht einig werden. Denn die EU ist ein riesiges Gebilde mit einer Kernzeitzone, die von Polen bis Spanien reicht. Je weiter nach Osten, desto weiter vorangeschritten ist der Tag, denn im Osten geht die Sonne auf.

Herrscht Normalzeit (unsere Winterzeit), beginnt in Polen im Juli bereits gegen 3 Uhr nachts der Tag, während in Spanien noch dunkle Nacht herrscht. Kein Wunder, dass Polen die dauerhafte Sommerzeit anstrebt. Wer möchte schon um 3 Uhr morgens von Sonnenstrahlen geweckt werden?

Im EU-Binnenmarkt gäbe es ein heilloses Durcheinander, sollten nicht alle Länder an einem Strang ziehen. Liefertermine und Öffnungszeiten würden voneinander abweichen und man bräuchte für jedes Land eine Zeitzonentabelle!

Schlaflosigkeit: Frau gähnt nachts halb drei
Schlägt die permanente Zeitumstellung aufs Gemüt? Bildrechte: IMAGO / McPHOTO

Störung der inneren Uhr

Laut einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse DAK im Jahr 2023 haben 25 Prozent der Deutschen Beschwerden bei der Umstellung der Uhren: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und Gereiztheit sind dabei die häufigsten Beschwerden. Frauen sind dabei deutlich häufiger von gesundheitlichen Problemen betroffen als Männer.

Chronobiologen, die unseren Biorhythmus erforschen, befürworten die "Normalzeit", also Winterzeit. Die Mediziner warnen vor einer permanenten Sommerzeit, die eine "künstliche" Zeit sei. Sie nähme das Licht am Morgen weg, was die Arbeitsleistung negativ beeinflusse, und belaste den Körper abends mit einer zusätzlichen Stunde Licht, wenn man schon längst schlafen möchte.

Mehr Wildunfälle nach Zeitumstellung

Experten weisen außerdem auf eine steigende Gefahr von Wildunfällen nach der Zeitumstellung hin. "Nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerzeit sind vor allem Pendlerinnen und Pendler auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit wieder in der Dunkelheit oder der Dämmerung unterwegs - und damit in jenen Stunden, in denen an Straßen verstärkt mit Wildwechseln gerechnet werden muss", teilte zum Beispiel das Innenministerium von Sachsen-Anhalt mit.

In den frühen Morgenstunden liegt ein totes Reh auf einer Straߟe .
Nach der Umstellung auf Sommerzeit ist es früh wieder dunkel, was vielen Wildtieren zum Verhängnis wird. Bildrechte: picture-alliance / ZB | Patrick Pleul

Warum drehen wir an der Uhr?

1980 wurde in Deutschland die Sommerzeit eingeführt. Grund war unter anderem die vorangegangene Ölkrise. Um Energie zu sparen, sollte abends die Sonne eine Stunde länger scheinen und die Lampen erst später eingeschaltet werden. Laut Bundesumweltamt steigt aber der Energieverbrauch, weil in den kalten Monaten (März, April und Oktober) morgens mehr geheizt wird.

"Wieviel Energie durch die Umstellung auf Sommerzeit tatsächlich eingespart wird, lässt sich nicht genau beziffern, denn: Die Umstellung führt an der einen Stelle zu einem geringeren und an der anderen zu einem höheren Verbrauch", fasst das Umweltbundesamt zusammen.

Neben der Energieersparnis ging es dabei auch um das Angleichen an die Nachbarländer: Frankreich und Italien stellen ihre Uhren schon seit 1966 bzw. 1967 um. In der Europäischen Union wurden schließlich die Zeiten, in denen die Sommerzeit gilt, für die Mitgliedsländer vereinheitlicht. Seit 1996 stellen wir am letzten Märzwochenende auf Sommerzeit vor und am letzten Oktoberwochenende zurück auf Normalzeit.

Ein Mann einem Anzug sitzt vor einer großen Uhr. 7 min
Bildrechte: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
7 min

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Frisch in den Frühling

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 25. Oktober 2024 | 17:15 Uhr

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