Tarifkonflikt Lokführergewerkschaft GDL kündigt weitere Streiks bei der Bahn an

24. November 2023, 20:54 Uhr

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer hat die Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt – und neue Streiks angekündigt. Wann ist noch unklar.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat neue Warnstreiks bei der Bahn angekündigt. Mit der Arbeitgeberseite seien aktuell keine Kompromisse zu finden, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Die Gewerkschaft hatte die Tarifgespräche mit der Bahn zuvor nach nur zwei Verhandlungsrunden für gescheitert erklärt. Genaue Termine für mögliche Warnstreiks nannte Weselsky zunächst nicht.

Eine Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks läuft noch, das Ergebnis wird Ende Dezember erwartet. Wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer zustimmen, darf die GDL auch zu unbefristeten Streiks aufrufen.

Die Tarifverhandlungen hatten erst vor zwei Wochen begonnen. In der vergangenen Woche legte die GDL den Zugverkehr bundesweit mit einem 20-stündigen Warnstreik lahm.

GDL fordert Arbeitszeitverkürzung

Bei den Tarifverhandlungen im Mittelpunkt stand die Forderung der GDL nach einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.

DB-Personalvorstand Martin Seiler hält die Forderung für nicht umsetzbar. Die Umsetzung sei zu teuer, zudem brauche es bei weniger Wochenarbeitszeit mehr Beschäftigte – die in Zeiten des Fachkräftemangels schwer zu finden seien. GDL-Chef Weselsky geht dagegen davon aus, dass mit einer geringeren Wochenarbeitszeit die Berufe bei der Bahn attraktiver werden.

Bahn bietet elf Prozent

Neben der Arbeitszeitverkürzung fordert die GDL für die Beschäftigten unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn hat bisher eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie angeboten.

Die GDL vertritt bei der Bahn nach Angaben des Konzerns etwa 10.000 Beschäftigte. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG verhandelte im Frühjahr und Sommer neue Tarifverträge für etwa 180.000 DB-Beschäftigte. Die GDL vertritt vor allem Lokführer und Zugbegleiter.

dpa(pfh)

Claus Weselsky 1 min
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL Fernsehen | 24. November 2023 | 20:25 Uhr

13 Kommentare

Wessi am 25.11.2023

Ausgerechnet derjenige @ VoPo, der AfD-Meinungen durch die Gegend pustet und durchaus nicht "das Volk" darstellt, lobt eine streikende Gewerkschaft?Lach.Ihnen geht es doch vor allem darum das Land zu stören...um Chaos zu haben, damit die "macht ergriffen werden kann"!

steka am 24.11.2023

So sprich der Lokführer.
Was ist daran enorm ? War auch mal dabei. Sitzen weich im Sessel, müssen nur auf die Signale achten, kriegen den Fahrweg vorgegeben und wenn sie mal triefen werden sie automatisch geweckt oder werden gar zwangsgebremst,brauchen sich nicht mit den Resenden rumärgern. Wenn was nicht fuktioniert, dafür sind die Techniker da. Was sollen da LKW- oder Busfahrer dazu sagen oder gar Straßenbahner ?

steka am 24.11.2023

Aber die Forderungen haben auch Grenzen, sind etwas maßlos im Vergleich zum Rest der Eisenbahner. Was kommt in der Zukunft der Tarifgespräche ? Was ist die nächste Steigerung ? Etwa keine Nachtschichten für Lokführer, arbeitsfrei an Sonabende, Sonn- und Feierertagen ?

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