Vorwort des Spitzenkandidaten Dr. Reiner Haseloff MdL

Am 6. Juni 2021 entscheiden Sie über die Zukunft Sachsen-Anhalts. Sie haben die Wahl, ob Sachsen-Anhalt seinen erfolgreichen Weg fortsetzen kann, oder ob unser Land wieder parteipolitischen Experimenten ausgesetzt wird.

Die CDU führte in den letzten fünf Jahren eine Koalition der politischen Mitte an, die das Land weiter vorangebracht hat. Unsere Wirtschaftskraft wuchs, die Arbeitslosigkeit wurde dagegen erneut gesenkt. Unser Land wies vor der Corona-Krise die höchsten Lohnzuwächse der neuen Bundesländer auf und konnte alte Schulden tilgen. Während der Corona-Pandemie hat die Landesregierung ihre Handlungsfähigkeit mehr denn je unter Beweis gestellt. Sachsen-Anhalts Weg im Umgang mit Corona war unter dem Strich erfolgreich. Impfzentren wurden im Rekordtempo aufgebaut und Schnelltests zur Verfügung gestellt. Das Land unterstützte Unternehmen mit Sonderhilfen und ermöglichte es den Kommunen, weiter zu investieren. Die Akteure haben verantwortungsbewusst gehandelt. Das Land steht auf einer soliden Basis und ist krisenfest.

Für Verzagtheit gibt es also keinen Grund. Die Unterstützung des Bundes und der Europäischen Union, aber auch die Besinnung auf unsere eigenen Stärken machen es möglich, die Krise als Chance zu begreifen. Es ist meine feste Absicht, die Pandemielage nicht einfach nur zu bewältigen, sondern Sachsen-Anhalt auch stärker und moderner zu machen.

Gerade jetzt kommt es darauf an, die Erfolgsbilanz für unsere Heimat fortzuführen und nicht durch gesellschaftliche Experimente zu gefährden. Unsere Bürgerinnen und Bürger haben während der Pandemie erstaunliche Leistungen erbracht. Ihre Solidarität und Mitwirkung dürfen nicht mit politischer Instabilität bestraft werden. Wir haben als CDU die Verhältnisse im Land in Ordnung gehalten und für Stabilität gesorgt. Eine Zusammenarbeit mit den Parteien des rechten und linken Randes, die die Systemfrage stellen, wird es mit mir auch in Zukunft nicht geben. Es gilt am 6. Juni, das Erreichte nicht zu verspielen. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft sind gestellt.

Unser Regierungsprogramm enthält viele Vorschläge für die weitere Entwicklung unserer Heimat. Wir müssen Arbeit und Wertschöpfung künftig so organisieren, dass uns eine Pandemie nie wieder derart treffen kann. Die Chancen der Digitalisierung müssen wir noch besser nutzen. Den begonnenen Strukturwandel in der Kohleregion wollen wir beherzt fortsetzen. Darüber hinaus stehen wir für die Ermöglichung modernen Lebens im ländlichen Raum. Flächendeckende medizinische Grundversorgung, gute Bildung, Mobilität sowie eine gut aufgestellte und ausgestattet Polizei.

Verantwortungsbereitschaft, Augenmaß, und auch Leidenschaft für Sachsen-Anhalt; dafür stehe ich und dafür bitte ich am 6. Juni 2021 um Ihr Vertrauen.

Präambel – Sachsen-Anhalt auf Kurs halten

Sachsen-Anhalt ist unsere Heimat, Deutschland unsere Identität und Europa unsere Zukunft. Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung stehen wir in der Tradition von Helmut Kohl weiter für eine Europäische Union der Menschenrechte, der Demokratie, des Wohlstands und des Friedens. Das Fundament der Europäischen Union als Wertegemeinschaft ist für uns unverrückbar. Sachsen-Anhalt ist Teil des föderalen Systems und begleitet sowohl im Bund als auch in der Europäischen Union Gesetzgebungsprozesse frühzeitig und selbstbewusst.

Als Volkspartei der politischen Mitte ist die CDU für jeden offen, der die Würde, Freiheit und Gleichheit der Menschen anerkennt. Unser auf dem christlichen Menschenbild fußendes Werteverständnis macht uns nicht nur immun gegen jede Form des politischen Extremismus, sondern bildet auch täglich den Kompass unseres Handelns. Weder die Religionsfreiheit oder andere Grundrechte noch das universelle Gebot der Nächstenliebe lassen sich auf bestimmte Bevölkerungsgruppen begrenzen. Bündnisse mit den links- und rechtsextremen Rändern des politischen Spektrums wird es mit uns nicht geben, sie sind für uns weder Ansprechpartner noch Verbündete. Unsere Grundüberzeugungen von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität stellen wir über die politische Mehrheitsfindung im Tagesgeschäft.

Teile der Bevölkerung fühlen sich abgehängt, ungehört oder gar bedroht. Hier muss und wird christdemokratische Politik in unserem Land ansetzen. Es reicht nicht aus, Politik einfach nur besser zu erklären. Wir werden vielmehr häufiger die möglichen Folgen unserer politischen Entscheidungen unmittelbar vor Ort gemeinsam mit den Bürgern bedenken und abwägen. Wir werden die Wähler wieder von uns überzeugen, weil wir sichtbare Ergebnisse schaffen und Probleme lösen.

Als Volkspartei der Mitte setzen wir nicht auf leere Worte. Beim Erklären des politisch Notwendigen halten wir uns aus Überzeugung an politischen Anstand. Beleidigungen, Verletzungen und Hass haben bei uns keinen Platz. Wir wollen Vorbild des politischen Anstands sein, denn aus Gedanken werden Worte, aus Worten werden Taten. Bei der CDU ist sicher: Das christliche Menschenbild leitet uns, das Gemeinwohl verpflichtet uns. Bürgerliche Überzeugungen bilden den Anker unserer Politik. Aus Verwurzelung in der Bevölkerung, Liebe zur Heimat und Stolz auf die reichen Traditionen des Landes schöpfen wir unsere Kraft für unser Sachsen-Anhalt.

Unsere Heimat hat sich längst von einem Land mit Vergangenheitsproblemen zu einem Land mit großartigen Zukunftsperspektiven entwickelt. Die CDU-geführte Landesregierung hat uns sicher durch die krisenhafte Zeit der Corona-Pandemie gesteuert. Als Regierungspartei will die CDU Kurs halten und mit dem Votum der Wählerinnen und Wähler den guten Weg Sachsen-Anhalts fortsetzen.

  1. Sachsen-Anhalts Wirtschaft auch künftig durch die Krise steuern

Sachsen-Anhalts Wirtschaft hat sich positiv entwickelt. Die Arbeitslosigkeit konnte signifikant gesenkt und die Wirtschaftsindikatoren kontinuierlich gesteigert werden. Auch der Tourismus hat in den zurückliegenden Jahren Zuwächse erzielt. Innerhalb der Kenia-Koalition ist die CDU der Motor der Wirtschaftspolitik.

Wir bekennen uns zum Grundprinzip einer sozialen Marktwirtschaft mit fairem Wettbewerb, Eigenverantwortung und sozialem Ausgleich.

Der Weitsicht der CDU geführten Landesregierungen ist es zu verdanken, dass in den zurückliegenden Jahren neue Industriegebiete erschlossen worden sind. Für zahlreiche Ansiedlungen internationaler Firmen in dieser Legislaturperiode, z. B. einer neuen Papierfabrik in Sandersdorf (Progroup AG), eines Automobilzulieferers nahe Halle (Schuler AG), eines neuen Versandzentrums bei Magdeburg (Amazon) oder eines Batterieherstellers in Bitterfeld (Farasis Energy) konnte so die Grundvoraussetzung für Neuinvestitionen mit neuen Arbeitsplätzen geschaffen werden.

Durch ein neues Mittelstandsförderungsgesetz erreichen wir bei jedem neuen Gesetz, dass die Bürokratiebelastungen für die Unternehmen geprüft bzw. beseitigt und somit Investitionen und Innovationen erleichtert werden.

Die eingeführte Meistergründungsprämie stärkt handwerkliche Berufe und sichert zahlreiche Unternehmensnachfolgen. Praktikumsgutscheine bringen rechtzeitig Schüler und Unternehmen zusammen, werben für die duale Berufsausbildung und wirken dem Fachkräftemangel entgegen. Aktuelles Wissen aus Forschung und Lehre bringen Studierende in die regionalen Unternehmen. Transfergutscheine unterstützen Praktika, Projekt- ebenso wie Abschlussarbeiten. Wir schaffen Rahmenbedingungen für künftige Fachkräfte und fördern den Wissenstransfer für noch mehr Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit.

Die flächendeckende Mobilfunkabdeckung ist eine zentrale Voraussetzung für viele neue intelligente Technologien. Dazu trägt der von der CDU-Landtagsfraktion initiierte "Funklochfinder" maßgeblich bei. Wir wollen das erste Flächenbundesland mit vollständiger 5G-Netzabdeckung sein.

Im Zuge der Corona-Krise haben sich die Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa deutlich verändert. Die von der Bundesregierung und den Ländern eingeleiteten Maßnahmen waren und sind im Hinblick auf den Gesundheitsschutz der Menschen notwendig und angemessen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es aber auf jeden Einzelnen ankommt. Und auch die Starken manchmal die Hilfe des Staates und des Sozialsystems brauchen. Das Herunterfahren ganzer Wirtschaftsbereiche führte zu einer in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmaligen Herausforderung, die Politik und Wirtschaft gemeinsam lösen müssen. Diese Herausforderungen werden Sachsen-Anhalt auch in den kommenden Jahren sowohl ökonomisch als auch finanzpolitisch begleiten. Alle künftigen politischen Entscheidungen sind darauf auszurichten, die Wirtschaftskraft und die Wirtschaftsleistung des Landes zu erhalten bzw. zu erhöhen. Gleichzeitig ist darauf zu achten, die Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft ausreichend zu finanzieren. Die erforderlichen Schritte gehen weit über die Möglichkeiten des Landes Sachsen-Anhalt hinaus. Eine Krisenbewältigung ohne Beteiligung der EU und des Bundes wird nicht gelingen. Daher sind alle ökonomischen und finanziellen Maßnahmen im politisch-föderalen Kontext gemeinsamer Absprachen und einer gemeinsamen Politik zu betrachten.

WIR WERDEN

Die Corona Krise bewältigen: Politik und Unternehmen stehen vor erheblichen Herausforderungen. Wir wollen dafür sorgen, dass unsere Unternehmen auch in den nächsten Monaten durch angemessene Hilfsmaßnahmen unterstützt werden. Für in Not geratene Unternehmen wollen wir steuerliche Erleichterungen auf Bundes- und Landesebene erreichen. Dazu gehören Stundungen für Steuerzahlungen, keine weiteren Steuererhöhungen und keine weiteren Diskussionen um eine Vermögensabgabe. Wir prüfen eine Aussetzung der harten Eigenkapitalregelung, damit die Unternehmen auch nach der Krise kreditwürdig bleiben. Um die Liquidität von Unternehmen zu sichern, wollen wir eine Verrechnung bisheriger Gewinne mit aktuellen und künftigen Verlusten erreichen. Als Teil der Krisenbewältigung wollen wir ein Sonderinsolvenzrecht für in Not geratene Unternehmen einführen, damit diese in der Krise ein vereinfachtes Insolvenzverfahren durchlaufen können.

Die Wirtschaft hat erheblich in den Gesundheitsschutz für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer investiert. Die umfangreichen Hygienemaßnahmen belasten vor allem kleine und familiengeführte Unternehmen, aber auch Mittelstand und Handwerk erheblich. Wir wollen dafür sorgen, dass Maßnahmen zum innerbetrieblichen Gesundheitsschutz gefördert werden.

Wir wollen die Erfahrungen aus dem Strukturwandel der Nachwendezeit nutzen, um gemeinsam mit unseren Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie unseren regionalen Unternehmen und Sozialpartnern den beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle zu ermöglichen und ökonomisch, ökologisch sowie sozial nachhaltig erfolgreich zu gestalten, um den Menschen in den betroffenen Regionen neue Zukunftsperspektiven zu bieten. In enger Abstimmung mit den Nachbarbundesländern Sachsen und Brandenburg werden wir innovative und zukunftsfähige Projekte auf den Weg bringen, welche die Braunkohleregionen auffangen und neue attraktive und hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Wir wollen den Süden unseres Bundeslandes mit den bereitgestellten Strukturstärkungsmitteln als Referenzregion für Innovationen sowie für Forschung und Entwicklung stärken. Wir werden alle Hochschulstandorte im Land weiterentwickeln und profilieren.

Die chemische Industrie bleibt auch in Zukunft eine der wichtigen Leitindustrien für die Wirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt. Durch die Umstellung auf die Erzeugung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) wollen wir deren Potentiale nutzen sowie im Sinne einer regionalen Wertschöpfung für Produktionsprozesse und die Mobilität weiter ausbauen, ohne dabei die Versorgungssicherheit zu gefährden. In diesem Zusammenhang sind auch Power-to-X Projekte als forschungs- und anwendungsorientierte Lösungen in der Region zu fördern.

Wir wollen, dass auch in Zukunft eine grundlastfähige Energieversorgung z. B. durch Gaskraftwerke in der Region erhalten bleibt. Im Sinne der Schaffung einer Zukunftsregion wollen wir den Süden Sachsen-Anhalts beim Ausbau des 5G-Mobilfunkstandards, bei Infrastrukturprojekten, der Digitalisierung im Tourismus oder beim autonomen Fahren modellhaft unterstützen. Weiterhin muss die Entwicklung einer noch leistungsfähigeren Forschungs- und Hochschullandschaft vorangetrieben werden. Die Tourismus- und Weinanbauregion, getragen durch viele Klein- und Familienbetriebe, ist im Sinne weiterer positiver Wachstumsraten fortzuentwickeln. Die Abstimmung hat im engen Schulterschluss zwischen dem Land sowie den Kommunen und Aufgabenträgern der betroffenen Kohleregionen zu erfolgen.

Wir werden dafür sorgen, dass Projekte schnell geplant und umgesetzt werden können. Dazu wollen wir die Ausstattung der Strukturkommission in der Staatskanzlei verstetigen und die Zuständigkeit und Aufgabenwahrnehmung in der Verantwortung eines eigenen Staatssekretärs bündeln. Wir streben eine unabhängige und wissenschaftsbasierte Begleitung des Kohleausstiegs zum Beispiel durch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina an. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden dabei überwiegend in den vom Strukturwandel am meisten betroffenen Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Mansfeld-Südharz und Saalekreis eingesetzt.

Wir wollen die bestehenden Netzwerke zwischen den mittelständischen Unternehmen, der Industrie und der Logistik weiter intensivieren. Dazu werden wir das Außenwirtschaftskonzept des Landes überarbeiten, um den aktuellen Entwicklungen bis zum Jahre 2030 Rechnung zu tragen. Hierbei ist ein besonderer Fokus auf China zu legen unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile der Initiative Neue Seidenstraße. Zur Stärkung des Außenhandels werden wir auf diese Regionalpartnerschaften, auf europäische Netzwerke, die Universitäts- und Hochschulkooperationen sowie auf wissenschaftliche Strukturen zurückgreifen. Eine der Hauptaufgaben muss daher darin bestehen, die Außenhandelsaktivitäten von kleinen und mittelständischen Unternehmen zielgerichteter zu fördern und zu unterstützen. Dies werden wir mit einer Überarbeitung der Förderkulisse erreichen. Gemeinsam mit dem Verband Groß- und Außenhandel und den Kammern werden wir nach Wegen suchen, um die Qualifizierung und Fortbildung für die Bereiche Im- und Export zu verbessern.

Unser Ziel besteht darin, den Erfüllungsaufwand bis zum Jahre 2023 durch eine zunehmende Digitalisierung signifikant zu verringern. Dazu gehört auch die Einführung eines einheitlichen Nutzerkontos für Unternehmen, um möglichst viele Verwaltungsvorgänge mit dem Ziel der Reduzierung von Mehrfacherfassungen digital erledigen zu können. Wir werden ein Mittelstandsförderungsgesetz für Sachsen-Anhalt schaffen, das nicht nur die Wirkung neuer Gesetze und Verordnungen für die Unternehmen prüft (Gesetzesfolgenabschätzung), sondern im Gegenzug die Abschaffung eines Gesetzes oder einer Verordnung verbindlich (one in, one out) regelt. Darüber hinaus wollen wir einen externen Beauftragten für den Bürokratieabbau benennen, der ressortübergreifend agiert, um Gesetze und Verordnungen auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Dieser Bürokratiebeauftragte soll weiterhin darauf achten, dass EU- und Bundesgesetze 1:1 übernommen werden und nicht durch zusätzliche Regelungen unnötig verkompliziert werden. Das Landesvergabegesetz wollen wir durch das Bundesvergabegesetz mit praktikablen und investitionsfördernden Schwellenwerten ersetzen. Durch eine Begrenzung der Aufbewahrungsfristen auf fünf Jahre für Unterlagen im Handels- und Steuerrecht wollen wir eine Kostensenkung bei Mittelstand und Handwerk erreichen.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass mittel- und langfristig geplante Infrastrukturprojekte von Bund und Ländern vorgezogen bzw. beschleunigt werden. Um dies zu erreichen, wollen wir im Bundesrat ein Planungsbeschleunigungsgesetz für Infrastrukturmaßnahmen auf den Weg bringen. Dazu gehört die Beseitigung des Missbrauchs von Verbandsklage- und Beteiligungsrechten. Um dem Investitionsstau zu begegnen, werden wir eine Verstetigung der kommunalen Investitionsprogramme der Bundesregierung einfordern.

Diesem Anliegen, alle Verfahren in Sachsen-Anhalt zu beschleunigen, entspricht auch die schnellere Umsetzung von Bundesgesetzen bzw. deren Änderungen in Sachsen-Anhalt, indem die Bestimmung von Kommunen als zuständige Ausführungsbehörden nicht mehr nur durch formelles Gesetz, sondern auch durch eine Verordnung auf Grund eines Gesetzes bestimmt werden können. Bisher schreibt Artikel 87 Absatz 3 der Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt vor, dass eine Aufgabenübertragung an Kommunen nur durch ein formelles Gesetz erfolgen darf. Die große Mehrzahl der Bundesländer kann hier schneller sein, weil sie eine Zuständigkeitsübertragung an Kommunen durch eine Verordnung regeln können und kein langwieriges Gesetzgebungsverfahren durchlaufen müssen. Um diesen Standortnachteil bei der schnellen Umsetzung von Bundesrecht abzubauen, werden wir uns dafür einsetzen, dass Artikel 87 Absatz 3 so geändert wird, dass eine Aufgabenübertragung an Kommunen durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes durch Verordnung möglich wird. Hierbei werden wir darauf achten, dass der in Artikel 87 Absatz 3 Satz 3 Landesverfassung geregelte Kostenausgleich für die Kommunen unverändert fortbesteht.

Interkommunale Kooperationen insbesondere im Bereich der Wirtschaftsförderung sollen unterstützt werden. Wir werden Existenzgründungen, Start-Ups und Unternehmensübernahmen fördern, indem wir vor allem auf neue Wachstums- und Entwicklungskerne im Umfeld der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der Industrie Sachsen-Anhalts setzen. Mittels gezieltem Clustermanagement sollen Innovationsraten, Ausgründungen sowie der Ausbau entlang der Wertschöpfungsketten gesteigert werden.

Wir wollen das Kammersystem des Handwerks, der Freien Berufe sowie von Industrie und Handel weiter stärken. Dazu werden wir auch prüfen, inwiefern hoheitliche Aufgaben verstärkt in die Selbstverwaltung der Wirtschaft übertragen werden können. Sachsen-Anhalt verfügt über eine hochspezialisierte Industrie mit entsprechenden Wertschöpfungsketten. Wir wollen im Gegensatz zu anderen Parteien für ein wirtschaftsfreundliches Umfeld sorgen, dass die Entwicklung unserer Industrie weiter fördert. Dazu setzen wir auf ein professionelles Gewerbeflächenmanagement von der Vorausplanung eines ausreichenden und attraktiven Industrie- und Gewerbeflächenangebots sowie der Koordinierung bestehender Gewerbeflächeninformationssysteme bis zur Unterstützung unserer Kommunen bei der Entwicklung sowie aktiven und offensiven Vermarktung regional bedeutsamer Gewerbeflächen. Dabei gilt es stets, den bedarfsgerechten Einklang aus Entwicklung neuer Flächen, Konversion bestehender Brachflächen sowie Renaturierung nicht mehr genutzter Flächen zu finden.

Eines der Hauptziele unserer Ansiedlungspolitik wird darin bestehen, mehr Zukunftsbranchen, internationale Unternehmen und „Hidden Champions“ nach Sachsen-Anhalt zu holen. Wesentlich dabei ist auch die gezielte Vermarktung Sachsen-Anhalts als attraktiven Arbeits- und Lebensraum zur Akquise von Investoren und Fachkräften. Wir wollen die Investitionsbank als zentrales Förderinstitut des Landes stärken und die Investitions- und Marketinggesellschaft über eine Aufgabenentlastung stärker auf die Investorenbetreuung spezialisieren. Eine hohe Investitionsquote ist der Markenkern von wirtschaftsnaher CDU-Politik. Trotz Corona-Krise werden wir weiterhin einen hohen Anteil an öffentlichen Investitionen im Landeshaushalt sicherstellen. Wir werden dafür sorgen, dass neue Technologien hierzulande zügig eingeführt werden und wir wollen Sachsen-Anhalt zur Modellregion für Zukunftstechnologien beispielsweise in den Bereichen Wasserstoff, 5G-Technik und autonomes Fahren ausbauen.

Wir wollen ein Investitionsprogramm „Tourismus“ für landesbedeutsame Maßnahmen einführen. Wir wollen über einen befristeten Zeitraum dafür sorgen, dass Teile der Bürokratieauflagen durch Notverordnungen ausgesetzt werden.

Wir wollen den Anteil digitaler touristischer Angebote weiter ausbauen. Dazu werden wir das bestehende Landesprogramm „Sachsen-Anhalt Digital“ auf den Tourismus (digitale Gästemappe, digitale Bestellungen zur Kontaktvermeidung usw.) ausweiten.

Der Schutz der Sonn- und Feiertage, als Tage der Arbeitsruhe sowie des seelischen und christlichen Friedens, haben für uns Verfassungsrang. Wir wollen das Ladenöffnungszeitengesetz mit dem Ziel novellieren, die sog. Sonntagsöffnung nicht weiter auszuweiten, aber die bisher bestehenden Möglichkeiten rechtssicher zu gestalten.

Um künftig effektiver und schneller auf die rasanten Entwicklungen reagieren zu können, werden wir ein „Kompetenzzentrum Tourismus“ schaffen. Weiterhin werden wir die fachliche Bündelung in einer Tourismus GmbH voranbringen. Es bedarf einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter der Leitung eines Staatssekretärs, die Hilfsmaßnahmen koordiniert, Agrar- und Tourismusmarketing zusammenführt und die Digitalisierung der touristischen Dienstleistungen vorantreibt.

Wir wollen erreichen, dass Kleinst- und Familienbetriebe im Hotel- und Beherbergungsgewerbe zur Bewältigung der Corona-Krise über einen zeitlich begrenzten Raum von den Beiträgen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk befreit werden. Grundsätzlich werden wir uns weiterhin für Pauschalen für Hotels und Gaststätten einsetzen.

Für das Hotel- und Gaststättengewerbe ist das bestehende Arbeitsrecht zu starr. Um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen, werden wir uns auf Bundesebene für eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts einsetzen. Um unsere Heimat lebenswert und attraktiv zu halten, sind die Folgen der Energiewende (z.B. Verspargelung ganzer Landstriche, Solarzellen in denkmalgeschützten Innenstädten) einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Touristische Leuchtturmprojekte, wie das Ganzjahresprojekt in Schierke, dürfen nicht mehr durch fehlinterpretierte oder überzogene Umweltauflagen verhindert werden. In diesem Zusammenhang wollen wir ein Planungsbeschleunigungsgesetz für touristische und tourismusnahe Projekte einführen.

Wir begrüßen die Maßnahmen der Bundesregierung auf europäischer Ebene zum Erhalt der Meisterpflicht; dazu gehört auch die Transparenzinitiative der EU-Kommission zur Evaluierung der Reglementierungen des Berufszugangs in den Mitgliedstaaten.

Wir wollen dafür sorgen, dass Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitutionen unseres Bundeslandes enger sowie koordinierter zusammengeführt werden. Dies gilt auch für die Förderprogramme, die wir künftig unbürokratischer, standardisierter und digitaler gestalten wollen. In diesem Zusammenhang werden wir dafür sorgen, dass die Präqualifizierung endlich zum anerkannten Standard im öffentlichen Auftragswesen wird, um die Unternehmen vor immer wiederkehrenden Nachweisen und der damit verbundenen unnötigen Bürokratie und Kosten zu entlasten.

Die Selbstverwaltung aus Kammern und Verbänden der Freien Berufe, die Berufsrechte und insbesondere die aktuell im Fokus der Diskussion stehenden Prinzipien wie Fremdkapitalregelungen, Honorar- und Gebührenordnungen und Vorgaben für die Rechtsform freiberuflicher Einheiten sind für uns nicht verhandelbar. Dies gilt auch für die Selbstkontrolle und die Eigenverantwortlichkeit, denn freiberufliche Dienstleistungen sind auf den individuellen Einzelfall zugeschnitten und deshalb nicht vergleichbar mit standardisierten industriellen Prozessen und Produkten.

Die regenerativen Energien sind künftig vollumfänglich in die Systemverantwortung zu überführen. Die Lasten für den Systemwechsel der Energieerzeugung dürfen nicht die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft beeinflussen. Erneuerbare Energien müssen zur Bürgerenergie weiterentwickelt werden. Vor-Ort-erzeugter Strom muss für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort kostengünstiger zur Verfügung stehen, um die Akzeptanz gegenüber Biogas, Photovoltaik und Windkraft zu steigern. Kommunen sollen pro erzeugte Kilowattstunde erneuerbarer Energie angemessene laufende Abgaben erhalten. Diese kann unter anderem für neue Infrastruktur im Energiebereich genutzt werden.

Wir werden auch weiterhin die dezentrale Energie- und Wärmeerzeugung unterstützen. Dabei setzen wir auf technologieoffene Verfahren. Dazu werden wir das Landesenergiekonzept fortschreiben und wir wollen die privaten Energiedienstleister stärken. Demzufolge werden wir die Arbeit der Landesenergieagentur auf den Prüfstand stellen. Wir wollen Privatleute von der Anbieterbindung der Versorger und zwingenden Abnahme beim Versorgungsunternehmen befreien, die bei Sanierung oder Neubau eine autarke Energieversorgung und / oder Energieüberkapazitäten erreichen.

Um die zukünftige Weiterentwicklung nach den konkreten Bedarfen auszurichten, ist es geboten, das Instrument der steuerlichen Forschungsförderung nach seiner Wirkung und Zielerreichung auszurichten. Reallabore, d.h. zeitlich und räumlich begrenzte Experimentierräume zur Erprobung neuer Technologien und Geschäftsmodelle, verdienen mehr Aufmerksamkeit, da praxisnah ermöglicht wird, Innovationen und Regulierung im Zusammenspiel zu erproben.

Der Rückstand bei den Patentanmeldungen ist für uns Ansporn, besonders klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei der Umsetzung von Innovationen zu unterstützen. Wir wollen, dass sich in Sachsen-Anhalt eine internationale Spitzenforschung und Spitzencluster etablieren. Den Strukturwandel im Süden unseres Bundeslandes wollen wir aktiv nutzen, um in neuen Forschungs- und Innovationsbereichen, wie z.B. der Wasserstofftechnologie, neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Wir werden Start-Ups und die Internationalisierung unserer Hochschulen und Forschungseinrichtungen weiter vorantreiben. Dazu bedarf es einer attraktiven und zeitgemäßen Forschungsinfrastruktur, attraktiver Rahmenbedingungen und einer klaren Profilbildung. Für uns ist die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre unantastbar. In den Bereichen der Pharmaforschung und der Hochschulmedizin verfügt Sachsen-Anhalt bereits heute über international anerkannte Cluster. Diese wollen wir auch in Zukunft stärken, indem wir dafür sorgen, dass die Ausstattung bei der Technologie- und Geräteförderung verstetigt wird.

Wir wollen dafür sorgen, dass die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge auf den alten Stand von vor 2005 zurückgenommen wird. Wir setzen uns auf Bundesebene für die degressive Abschreibung für Investitionsgüter, z.B. digitale Technologien und Klimainvestitionen ein, um so gezielte Anreize für Investitionen in Zukunftstechnologien zu setzen. Zudem wollen wir uns für weitere Verbesserungen bei der steuerlichen Verlustverrechnung in Krisensituationen einsetzen, um die Unternehmen in der aktuellen Lage zu stärken. Darüber hinaus sollte die Abschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter durch eine temporäre Anhebung der Grenze für eine Sofortabschreibung weiter verbessert werden. Unsere Unternehmen brauchen mehr Liquidität. Wir wollen die Grenzen für die sog. Soll- und Ist-Besteuerung auf 5 Mio. Euro heraufsetzen. Wir halten das Verbandssanktionsgesetz für das Gegenteil von weniger Bürokratie. Diese Gesetze verfolgen humane Anliegen, sind aber in der Praxis kaum kontrollierbar, teuer und demzufolge wirkungslos. Unsere Gastronomen leben besonders in der Zeit der Pandemie vom Außer-Haus-Geschäft. Anstatt sie zu unterstützen, arbeitet man in Berlin an einem Gesetzentwurf, der künftig ein vollständiges Verbot von Kunststoffverpackungen im Außer-Haus-Markt vorsieht. Wir werden darauf achten, dass Gesetze und Verordnungen der EU und des Bundes künftig 1:1 umgesetzt werden. Insbesondere darüberhinausgehende Umweltstandards lehnen wir im Bundesrat und im Landtag ab.

Die Corona-Krise hat verdeutlicht, dass in Deutschland und Europa systemrelevante Branchen, z. B. im Pharma-Bereich, fehlen. Wir wollen erreichen, dass der Bund gemeinsam mit der EU Maßnahmen einleitet, um abgewanderte Branchen wieder zurück nach Deutschland und Europa zu holen.

Das deutsche Arbeitsrecht ist nach wie vor zu starr. Die Corona-Krise zeigt eindrücklich, wie wichtig flexible Arbeitszeitmodelle sind. Wir wollen uns auf Bundesebene für eine Reform des deutschen Arbeitszeitgesetzes einsetzen. Dazu gehört die Bemessung der Höchstarbeitszeit, der Rahmen für mobile Arbeitszeiten, die Nachjustierung des Urlaubsrechtes und ein rechtssicherer Kündigungsschutz. Dabei muss den Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rechnung getragen werden. Ihre Gesundheit steht an erster Stelle. Die Zeitarbeit wollen wir als flexibles Arbeitszeitinstrument und zum Schutz der Stammbelegschaften in den Unternehmen unbedingt erhalten. Ihr Missbrauch ist aber hart zu bekämpfen.

Für solide und tragfähige Landesfinanzen: Generationsgerecht und zukunftsorientiert

Verantwortungsvolles und generationsbewusstes Handeln stehen für die CDU in Sachen Haushalts- und Finanzpolitik an erster Stelle. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig es ist, in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen finanzielle Vorsorge für Krisenzeiten zu treffen.

Trotz dieses historischen Einschnitts stehen wir weiterhin zu der von uns im Rahmen der Parlamentsreform 2020 in der Verfassung verankerten Schuldenbremse.

Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2020/2021 wurde auf Drängen der CDU in der Landeshaushaltsordnung die Schuldenaufnahme neu geregelt. Dadurch haben wir dafür gesorgt, dass der Haushalt in wirtschaftlichen Normalzeiten nicht durch Kreditaufnahme ausgeglichen werden kann.

Für die CDU sind Steuererhöhungen keine Option. In den Verhandlungen zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge konnte auf Initiative der CDU die Erhöhung der Grunderwerbssteuer als Gegenfinanzierung verhindert werden.

Für uns als Union gilt: Nur das Erwirtschaftete kann auch verteilt werden. Einnahmen und Ausgaben müssen auch in zukünftigen Haushalten im Einklang stehen.

WIR WERDEN

Mit Digitalisierung unsere Zukunft gestalten

Digitale Technologien und Anwendungen sind heute zentraler Treiber für tiefgreifende Veränderungen in allen Lebensbereichen. Themen wie die Telemedizin, das autonome Fahren, das vernetzte Arbeiten und Lernen, vollautomatische Produktionsstrecken oder Smart-Cities beschäftigen uns schon heute. Die Digitalisierung eröffnet neue Handlungsräume in Wirtschaft, Gesellschaft und für jeden einzelnen Menschen. Sie muss kontinuierlich, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert erfolgen und in der Mitte unserer Gesellschaft verankert werden. Die Grundsätze unserer Politik, unseres freiheitlichen Zusammenlebens, unseres geltenden Rechtssystems und unserer christlichen Werte gelten für uns analog wie digital.

Wir haben in der letzten Wahlperiode begonnen, das Verwaltungsnetz der Landesbehörden zu erneuern und für die Zukunft fit zu machen. Der Breitbandausbau in den Gemeinden ist durch die Förderpolitik des Landes gut vorangeschritten.

Auf Initiative der CDU wurde für die Schulen unseres Landes der Anschluss an das Breitbandnetz durch das Finanzministerium übernommen und mit dem Ausbau begonnen. In Gebieten, wo ein Breitbandausbau nicht schnell möglich ist, wurde auf Drängen der CDU das Programm Funklochstopfer ins Leben gerufen und Gelder für mobile Netzverbindungen bereitgestellt. Daneben haben die Kommunen mit Fördermitteln des Bundes und des Landes den Ausbau dort vorangetrieben, wo der Markt versagt hat. Die CDU wird dieses Anliegen weiter positiv begleiten.

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Digitalisierung in allen Bereichen unseres Lebens an Bedeutung gewonnen und sich als wesentliche Stütze in der Krise für Unternehmen aller Branchen und Größen, fürs Bildungs- und Gesundheitswesen sowie für jeden Einzelnen von uns erwiesen hat. Entscheidend für die gesellschaftliche Akzeptanz und den wirtschaftlichen Erfolg der Digitalisierung ist die Sicherheit der jeweils angewandten Technologie und der übertragenen Daten. Die CDU nimmt das Zukunftsthema „Digitalisierung“ sehr ernst und wird bei der weiteren Entwicklung der digitalen Zukunft unseres Landes die Erfahrungen aus der Bewältigung der Corona-Pandemie einfließen lassen.

WIR WERDEN

Wissenschaft als Ideengeber einer besseren Zukunft

Eine leistungsfähige Hochschul- und Wissenslandschaft ist die Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Sachsen-Anhalts. Unser Bundesland verfügt über eine erstklassige Hochschullandschaft und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Wir haben den Anspruch, auch im internationalen Vergleich zukunftsweisende Forschung und Lehre zu gestalten.

Mit dem neuen Hochschulgesetz haben wir die Grundlagen für eine zeitgemäße und flexible Grundlage geschaffen, welche unser Bundesland im nationalen und internationalen Wissenschaftswettbewerb stärkt. Durch die Abschaffung der Langzeitstudiengebühren und eine vereinfachte Prüfungsfähigkeit steigern wir die Attraktivität unserer Hochschulen für die Studentinnen und Studenten. Wir haben für mehr Schnelligkeit und Flexibilität gesorgt, indem wir die Entscheidergremien an den Hochschulen schlank halten. Damit werden künftig Prozesse zur Profilbildung und zur Verbesserung der Qualität von Forschung und Lehre beschleunigt. Dies steigert die Attraktivität der Hochschulen im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe.

Wirtschaft und Wissenschaft sind gemeinsam zu denken. Synergien im Bereich der Praxis und anwendungsorientierten Forschung sind zu erhalten und auszubauen. Im neuen Hochschulgesetz haben wir deswegen die wirtschaftliche Betätigung für die Hochschulen geregelt, um Unternehmen und Wissenschaft zusammenzuführen. Sachsen-Anhalt investiert erheblich in die Hochschullandschaft, um optimale Studien-, Lehr- und Forschungsbedingungen vorzuhalten. Unsere Universitätsmedizin erfüllt einen wichtigen Beitrag bei der Gesundheitsversorgung der Menschen und für die Ausbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten.

Über die Zielvereinbarungen haben wir die Planungssicherheit für unsere Hochschulen in den kommenden Jahren sichergestellt. Sie können sich darauf verlassen, dass unser Bundesland erhebliche finanzielle Mittel aufwendet, um das Niveau der Hochschulbildung weiter auszubauen. Die CDU bekennt sich klar zur Freiheit von Forschung und Lehre und zur Hochschulautonomie.

Wir sind grundsätzlich davon überzeugt, dass unsere Hochschulen verantwortungsvoll darüber entscheiden, wie und wofür die vorhandenen Mittel optimal eingesetzt werden können. Gleichwohl bedarf es im Sinne der Qualitätssicherung und der Prozessoptimierung einer regelmäßigen Evaluation der Lehrinhalte. Diese wollen wir gemeinsam mit den Hochschulen fortschreiben.

WIR WERDEN

Die Studentenwerke, als Träger der wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung innerhalb der Selbstverwaltung der Hochschulen, brauchen mehr Spielraum und Handlungsfreiheit.

Beste Bildung für alle

Kern christdemokratischer Bildungspolitik ist ein modernes Schulwesen höchster Qualität, das individuelle Förderung und Leistungsbereitschaft vereint. Mit der Einstellung von knapp 5000 Lehrkräften und über 800 pädagogischen Mitarbeitern wurde die Unterrichtsversorgung mit so vielen Beschäftigten wie nie zuvor gesichert. Zudem konnte die Lehramtsausbildung für Seiten- und Quereinsteiger flexibilisiert werden. Wir werden die Neueinstellungen von Lehrkräften weiter vorantreiben. Die im neuen Schulgesetz verankerten Grundschulverbünde gewährleisten darüber hinaus ein tragfähiges und bestandssicheres Schulnetz.

Auf Initiative der CDU wurde ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Berufsschulen und zur Unterstützung von Auszubildenden verabschiedet. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Wirtschaft und Handwerk. Schließlich haben wir in den zurückliegenden Jahren ein wegweisendes Förderschulkonzept für den Erhalt unserer Förderschulen und Förderzentren erarbeitet, welches sowohl dem Gedanken der Inklusion als auch dem Anspruch einer diagnostisch begründeten Beschulung jeden Kindes mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht wird. Wir sind der Auffassung: Das Erreichte kann sich sehen lassen, aber es gibt noch vieles zu tun!

Bildung als Voraussetzung für beruflichen Erfolg, gesellschaftliche Teilhabe und persönliche Erfüllung wird für die Union auch künftig hohe Priorität haben. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Erhalt eines gegliederten Schulwesens, das sich an Leistung und Unterstützungsbedarf orientiert.

Die digitale Revolution und der demografische Wandel stellen unsere Schulen vor große Aufgaben. Die CDU Sachsen-Anhalt stellt sich diesen Herausforderungen mit einem klaren Kompass: Wir lassen keine politischen Experimente an unseren Schülerinnen und Schülern zu. Wir wollen beste Bildung für alle.

Wir werden weiter den Blick auf unsere übergeordneten Ziele legen und für die kommenden 5 Jahre Maßnahmen in Angriff nehmen. Die CDU Sachsen-Anhalt räumt der Bildung als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, persönliche Erfüllung und Lebenserfolg einen hohen Stellenwert ein. Es geht dabei um das individuelle Erreichen bester Bildung, um Fordern und Fördern.

WIR WERDEN

Die Berufsorientierung wird für alle Schulformen in den Sekundarstufen I und II schulgesetzlich verankert und konzeptionell fortentwickelt. Sie bleibt fester Bestandteil in allen Schulformen und ist zu stärken. Dazu soll das Berufsorientierungsprogramm BRAFO langfristig gesichert werden.

Die berufsbildenden Schulen übernehmen eine wichtige und zu unterstützende Rolle im Übergang von schulischer Ausbildung zum Beruf.

Damit der nahtlose Übergang von der Schule in eine Ausbildung für alle Jugendlichen gelingt, werden wir die Angebote am Übergang Schule Beruf bündeln und transparenter gestalten.

Im Rahmen einer abgestimmten Gesamtstrategie für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sind die interne und die externe Evaluation der Schulen wiederaufzunehmen. Zu Qualität sichern gehört auch, dass die Anforderungen an eine leistungsgerechte Benotung nicht herabgesenkt werden.

Wir werden die relevanten Rechtsgrundlagen in ein eigenständiges Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft überführen.

Starke Kommunen – starkes Sachsen-Anhalt

Die Kommunen unseres Landes sind die Herzkammer der Demokratie. Hier erleben die Menschen unmittelbar, wie sich politische Entscheidungen auswirken. Auf Ebene der Gemeinden, Städte und Landkreise werden diejenigen Leistungen erbracht, die für die Bevölkerung mit am wichtigsten sind. Egal, ob es nun um den Betrieb von öffentlichen Einrichtungen, wie Kindertageseinrichtungen, Schulen, Schwimmbädern und Museen, Verwaltungsdienstleistungen wie Baugenehmigungen, Kraftfahrtzulassungen und Sozialhilfe oder auch nur die Sauberkeit im öffentlichen Raum geht. In diesem Sinne sind die Anliegen und Interessen der Kommunen über alle Politikbereiche hinweg mitzudenken. Denn nur mit starken Kommunen gibt es auch ein starkes Land Sachsen-Anhalt. Die kommunale Selbstverwaltung hat Verfassungsrang und ist daher elementarer Bestandteil unseres politischen Grundverständnisses. In der alten Wahlperiode ist es gelungen, die Höhe der Mittel des Finanzausgleichsgesetzes mit 1,628 Mrd. Euro festzuschreiben. Schwankungen wie in den Jahren zuvor konnten so verhindert werden. Zur Stärkung der Wirtschaftsförderung soll die Gewerbesteuerumlage im Falle einer Neuordnung der Finanzverfassung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, im Rahmen einer Länderinitiative, auf den Prüfstand gestellt werden.

Als die Sachsen-Anhalt-Partei ist es unser Anspruch für die Menschen in unserem Land, unabhängig vom jeweiligen Wohnort, grundsätzlich die Bedingungen für ein lebenswertes Umfeld zu erhalten bzw. im Bedarfsfall zu schaffen.

In der Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt ist das Ziel der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse festgeschrieben. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass die Entwicklung in den verschiedenen Teilen unseres Landes eine unterschiedliche Dynamik aufweist. Während die beiden Großstädte, Halle/Saale und Magdeburg, inkl. der sie umgebenden Gemeinden, grundsätzlich stabile Bevölkerungszahlen aufweisen, ist in anderen Teilen ein Bevölkerungsrückgang mit einer gleichzeitig immer älteren Bevölkerung zu verzeichnen. Dabei spielt nicht nur die demografische Entwicklung eine große Rolle. Es geht auch um attraktive Rahmenbedingungen für die Ansiedlung bzw. Weiterentwicklung von Unternehmen sowie weiterer Einrichtungen. Dann bleiben die Menschen auch vor Ort wohnen oder siedeln sich in einer Region an. Die Breitbandversorgung, eine gute Infrastruktur, die Sicherung der Mobilität und das Vorhandensein von entsprechenden Grundstücken sind hier Schlüsselelemente.

WIR WERDEN

Für strukturschwache Kommunen planen wir eine finanzielle Grundsicherung, damit auch sie ihre öffentlichen Aufgaben erfüllen können. Einwohnerzuschläge die die Wahrnehmung von Versorgungsfunktionen zentraler Orte berücksichtigen sollen, wollen wir nicht nur für die Ober- und Mittelzentren, sondern auch für die Grundzentren prüfen. Gleichzeitig bekennen wir uns dazu, die den Kommunen durch neue oder geänderte Gesetze entstehenden Mehrbelastungen auszugleichen. Hierzu wollen wir die Konnexitätsregeln in der Landesverfassung der aktuellen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts anpassen. Eine besondere Rolle spielt der Ausgleich der finanziellen Folgen für die Kommunen durch die Auswirkungen der COVID19-Pandemie auf den unterschiedlichen Gebieten. Unser Ziel bleibt es, dass möglichst ein großer Teil der Zuweisungen an die Kommunen vom Land in Form von Pauschalen erfolgt. Bei der Unterstützung des kommunalen Straßenbaus wird dem Flächenanteil und der Straßenlänge eine hohe Gewichtung beigemessen, um dem dünn besiedelten ländlichen Raum besonders zu helfen. Wir vertrauen der kommunalen Selbstverwaltung! Wenn gesonderte Fördermittelprogramme aufgelegt werden, sollte deren Beantragung möglichst aufwandsarm gestaltet werden. Ein Förderprogramm, bei dem der Aufwand der Beantragung in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum erzielbaren Nutzen steht, nützt niemanden.

stellen wir nicht in Frage. Digitale Infrastrukturen sind für uns unerlässlicher Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Ehrenamtliches Engagement gehört zu den tragenden Säulen unserer solidarischen Gesellschaft. Die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, sind genauso vielfältig, wie es die Gesellschaft ist: ob im Sport-, Kultur- oder Sozialbereich; genauso auf der Ebene der ehrenamtlichen Kommunalpolitik, im Bereich der Justiz in Schiedsstellen und im Schöffendienst oder in Gewerkschaften und bei Arbeitgebervertretungen sowie den Selbstverwaltungsorganen der Sozialversicherung oder der Kammern; nicht zu vergessen die Freiwilligen Feuerwehren oder die Organisationen im Rettungswesen und im Katastrophenschutz, um nur einige zu nennen. Überall brauchen wir Menschen, die sich freiwillig engagieren.

WIR WERDEN

Sachsen-Anhalt hat eine vielfältige Sportlandschaft. Breiten-, Leistungs- und Profisport haben eine bindende und ausstrahlende Funktion in unserem schönen Bundesland und sind historisch über Jahrzehnte gewachsen. Der Sport leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitserhaltung, Freizeitgestaltung, Wertevermittlung und ist zugleich Wirtschaftsfaktor. Die strategische Zusammenarbeit und Partnerschaft mit dem Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) sowie den Kreissportbünden liegt uns am Herzen, denn nur dadurch können wir eine leistungs- und zukunftsorientierte sowie flächendeckende Sportförderung im ganzen Land gewährleisten. Der LSB braucht auch weiterhin eine ausreichende finanzielle Unterstützung durch das Land. Für die Würdigung der ehrenamtlich Tätigen und die Aus- und Weiterbildung der haupt- und ehrenamtlichen Trainer und Übungsleiter sowie Kampf- und Schiedsrichter brauchen die Sportvereine eine politische Unterstützung. Die Landessportschule in Osterburg und die Olympiastützpunkte in Halle und Magdeburg sollen auch weiterhin eine wichtige Rolle im Sport spielen.

WIR WERDEN

 

Mit dem „E-Sport Hub Sachsen-Anhalt“ unterstützt das Land bereits virtuellen Sport. Damit ist Sachsen-Anhalt eines der wenigen Bundesländer, in dem die Förderung des E-Sports bereits so ausgeprägt ist. Das Land sollte dafür sorgen, diese Vorreiterrolle beizubehalten und weiter zu stärken. Die Arbeit der E-Sports-Vereine ist essentiell, um gerade Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie wichtig eine gesunde Ernährung und viel Bewegung neben dem Betreiben virtuellen Sports ist. Darüber hinaus ermöglichen Vereine ein kontrolliertes Spielen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und tragen zu einem besseren Umgang untereinander in den sozialen Netzwerken bei.

WIR WERDEN

8.5 Wir erleichtern Bürgerbeteiligung

Die CDU ist sich der bereits heute gegebenen zahlreichen Möglichkeiten von Bürgerbeteiligung auf verschiedenen politischen Ebenen und durch gesetzliche Vorgaben bewusst. Dennoch ist spürbar, dass Bürgerinnen und Bürger der Meinung sind, Entscheidungen würden über ihre Köpfe hinweg getroffen. Die CDU will, dass der, der sich einbringen möchte, dies rechtzeitig und mit genügend Vorlauf auch kann.

Unsere Ziele sind daher:

Sicher leben in Sachsen-Anhalt

Die CDU Sachsen-Anhalt ist die Partei der inneren Sicherheit. Wir haben stets gezielt Initiativen ergriffen, um Bürgerrechte und Bürgerfreiheiten vor Gewalt, Kriminalität, Rechtsbruch und Extremismus zu schützen. Wir wollen, dass sich die Menschen in Sachsen-Anhalt ohne Angst vor Straftaten und Gewalt sicher und zu Hause fühlen. Das Sicherheitsgefühl der Menschen ist Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität und ein entscheidender Standortfaktor für die Wirtschaft und für zukünftige Investitionen in Sachsen-Anhalt.

Die Polizei in Sachsen-Anhalt ist ein verlässlicher Partner für unsere Bürgerinnen und Bürger und der Garant für die Sicherheit. Die Polizei genießt in der Bevölkerung aufgrund ihrer hervorragenden Arbeit ein hohes Vertrauen. Die bürgernahe Arbeit unserer Polizei muss in der gesamten Fläche unseres Landes gewährleistet bleiben. Für uns ist entscheidend, dass die Polizei dann da ist, wenn sie gebraucht wird.

Zur Verstärkung der Landespolizei auf 6.400 Polizeivollzugskräfte haben wir die Zahl der jährlichen Neueinstellungen deutlich erhöht und die Ausbildungskapazitäten für Polizeianwärter an der Fachhochschule der Polizei entsprechend ausgebaut. Mit der Polizeistrukturreform 2020 wurden neue Organisationsstrukturen entwickelt, welche es ermöglichen, die polizeilichen Aufgaben effektiv und effizient zu erfüllen und angemessene polizeiliche Reaktionszeiten zu gewährleisten. Hinsichtlich der Ausstattung der Polizei erfolgten in den letzten Jahren umfassende Ersatzbeschaffungen und Erneuerungen, zum Beispiel bei der Ausrüstung mit Helmen, Körperschutz und Standardpistole, die Beschaffung von Polizeibooten und die Beschaffung eines weiteren Polizeihubschraubers.

Der Schutz der Verfassung ist für den Fortbestand unseres demokratischen Gemeinwesens unabdingbar. Eine wehrhafte Demokratie tritt allen Feinden einer offenen Gesellschaft gleichermaßen entschieden entgegen. Wir gehen daher mit allen rechtlich gebotenen Mitteln gegen Verfassungsfeinde, Antisemiten, Rechts- und Linksextremisten, ausländische Extremisten und Islamisten vor, die unser demokratisches Gemeinwesen schädigen wollen. Akzeptanz und verharmlosende Einstellungen gegenüber Extremismus lehnen wir ab. Wir verfolgen die Strategie „Null Toleranz für Extremisten“. Zur Gewährleistung einer transparenten Organisationsstruktur und einer wirkungsvollen demokratischen Kontrolle haben wir das Verfassungsschutzgesetz umfassend novelliert.

Die Feuerwehren in Sachsen-Anhalt sind ein wichtiges Fundament für den flächendeckenden Brand- und Katastrophenschutz und somit verantwortlich für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Zur Sicherstellung des in vielen Kommunen ehrenamtlich organisierten Brandschutzes haben wir das Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz novelliert.

Mit der Änderung des Rettungsdienstgesetzes haben wir unter anderem das neue Berufsbild des Notfallsanitäters gesetzlich verankert. Damit wird der fortschreitenden medizinischen Entwicklung Rechnung getragen und die Qualitätsstandards werden erhöht. Für den Patienten wird weiterhin eine bestmögliche Notfallversorgung gewährleistet. Die Hilfsfrist von 12 Minuten bleibt dabei unangetastet.

WIR WERDEN

Polizeivollzugsbeamten in Sachsen-Anhalt erreichen. Notwendig ist auch ein kontinuierlicher Einstellungsprozess, um eine planbare Personalausstattung zu erlangen. Der Wechsel von Personaleinsparungen und kampagnenartigen Einstellungen ist in einen kontinuierlichen Prozess zu überführen und an die bestehende Alterspyramide des Personalkörpers zu orientieren. Vordergründiges Ziel ist es dabei, die belastungs- und flächenorientierte Polizeipräsenz zu erhöhen. Rechtsfreie Räume wird es mit uns in Sachsen-Anhalt nicht geben. Daher wollen wir eine offensive Einrichtung von Messerverbotszonen, völlig unabhängig davon, ob es sich um Kriminalitätsschwerpunkte handelt oder nicht. Bei der gesetzlich geregelten Kennzeichnungspflicht werden wir darauf achten, dass die Belange der Beamten durch Schutz der personenbezogenen Daten berücksichtigt werden, indem vor den Einsätzen die individuelle Kennzeichnung gewechselt wird. Ein „Antidiskriminierungsgesetz“, wie es Rot-Rot-Grün in Berlin umgesetzt hat, lehnen wir für Sachsen-Anhalt ab. Wir werden unsere Staatsdiener nicht mit Vermutungsregelungen belasten und damit unterstellen, dass ihr Verwaltungshandeln von diskriminierenden Motiven geprägt ist. Die Beschwerdestelle im Ministerium für Inneres und Sport hat sich bewährt. Daher erteilen wir der Einführung eines sogenannten „externen Beauftragten“ mit eigenen Ermittlungskompetenzen eine klare Absage. Die Ausfinanzierung der Stellen muss gewährleistet und sichergestellt werden. Dadurch steigen Motivation und Attraktivität unserer Polizei. Aktuell sind ca. 50% der Polizisten beförderungsfähig und somit unterbezahlt. Dienstpostenplan und haushälterischer Plan müssen daher unbedingt zusammengeführt werden. Zudem müssen die Kosten für Lehrgänge und Unterkunft unmittelbar durch den Dienstherrn bezahlt werden und nicht, wie bisher, von den Polizisten vorgestreckt werden. Wir wollen die Attraktivität der Ausbildung der Landespolizei erhöhen und das Gesetz über die Fachhochschule der Polizei modernisieren.

Den Verfassungsschutz werden wir im Kampf gegen den Extremismus personell noch weiter ausbauen und die Zusammenarbeit mit Landesverfassungsschutzämtern sowie dem Bundesamt für Verfassungsschutz verbessern. Den wissenschaftlichen Sachverstand des Verfassungsschutzes werden wir weiter ausbauen und die Zusammenarbeit mit Externen (z. B. Universitäten/Fachhochschulen) muss fortgeführt und verstärkt werden. Der Verfassungsschutz soll bei der Sammlung von Informationen künftig nicht an starre Altersgrenzen gebunden sein. Damit beugen wir einer Radikalisierung im Jugendalter vor. Wir wollen, dass sich Vereine, Initiativen und Organisationen, die staatliche Mittel erhalten, für den Erhalt und die Förderung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aussprechen. Unser Grundsatz: „Kein Cent öffentliches Geld für Extremisten“. Schlupflöcher bei der bisherigen Finanzierungspraxis wollen wir schließen. Auch unter dem Deckmantel des Antifaschismus darf sich kein Extremismus verstecken.

Wir streben an, den Kommunen einen höheren Anteil aus den Einnahmen der Feuerschutzsteuer zukommen zu lassen. Für die Bekämpfung der Wald- und Flurbrände müssen die Feuerwehren bestens ausgestattet sein. Die sicheren Arbeitsbedingungen für unsere Retter haben hierbei höchste Priorität. Wir werden gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband die Weiterentwicklung der Dienstbekleidung, sowie eine zentrale Stelle zur Beschaffung von Technik, Material und Ausstattung prüfen. Dazu gehören Drohnen, mobile Löschwasserbehälter, geländefähige Fahrzeuge und Luftunterstützung. Der vorbeugende Brand- und Katastrophenschutz hat eine besondere Bedeutung zum Schutz der Bevölkerung und muss sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Das Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge (IBK) muss auch weiterhin die Aus- und Fortbildung sowie die Forschung im Land Sachsen-Anhalt gewährleisten, eine immer wieder aufkeimende Debatte zur Veränderung der Struktur (Outsourcing) lehnen wir ab. Das IBK wollen wir zu einem modernen Feuerwehrausbildungszentrum fortentwickeln, welches auch die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung berücksichtigt. Den Kreisausbildern wird das IBK aktuelles Ausbildungsmaterial ausreichen, damit notwendige Freiräume für ihre eigentliche Arbeit geschaffen und die Kameradinnen und Kameraden von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. Wir setzen uns für die Einführung einer Lehrzulage und die permanente Verfügbarkeit des Mobilen Brandschutztechnischen Labors, für den landesweiten Einsatz, ein. Wir brauchen ausreichend Einsatzkräfte in den Feuerwehren. Die demografische Entwicklung in den Wehren kann das Land positiv mitgestalten, u.a. durch eine beständige Nachwuchswerbung, eine Unterstützung des Feuerwehrverbandes und des Feuerwehrsports sowie der Kinder- und Jugendfeuerwehren. Der Grundsatz „Brandschutz ist Pflicht aller Bürgerinnen und Bürger“ nehmen wir als Anlass, um mehr Aktive zu gewinnen. Am Ziel unserem Ziel wachsender Mitgliederzahlen halten wir fest. Wir wollen eine Landesoffensive zur Nachwuchsgewinnung starten und enge Kooperationen von Feuerwehen und Hilfsorganisationen mit Kindertagesstätten und Schulen ausbauen. Die Jugendarbeit im Brand- und Katastrophenschutz in den Schulen ist zu stärken.

Für die ehrenamtliche Arbeit muss auch weiterhin eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden, das ist für uns Anerkennung und Wertschätzung zugleich. Die Kommunen brauchen für die Entschädigung der Kameraden im aktiven Einsatzdienst einen flexibleren Rahmen, um die Höhe, analog der gewählten Mandatsträger, selbst bestimmen zu können. Ein Mitglied im Einsatzdienst der Feuerwehr muss auch weiterhin bei einer Personaleinstellung in der Gemeinde bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt werden. Dem Problem der Personalflucht bei den feuerwehrtechnischen Beamten wollen wir mit einer Gleichstellung zu kommunalen Feuerwehrbeamten aktiv entgegenwirken. Für die Einheiten des Katastrophenschutzes wollen wir in den nächsten Jahren neue Einsatzleitwagen beschaffen. Weiterhin werden wir für Mangellagen, Krisen, Notfälle und Katastrophen eine eigene Landesvorhaltung von Schutzausstattung, z.B. unter Regie des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V., schaffen, um von langen Liefer- und Versorgungsketten unabhängig zu sein. Eine zwangsweise Fusionierung von Integrierten Leitstellen für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz lehnen wir ab.

Bediensteten des Landes wegen einer dienstlichen Verrichtung oder eines Verhaltens, das mit dieser dienstlichen Tätigkeit zusammenhängt, ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft eingeleitet, die öffentliche Klage im strafgerichtlichen Verfahren oder Privatklage erhoben oder der Erlass eines Strafbefehls beantragt worden ist.

Den Rechtsstaat in Sachsen-Anhalt stärken

Eine effiziente Justiz, ihre Unabhängigkeit und Bürgernähe sind für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Funktionsfähigkeit unseres Rechtsstaates essentiell. Die CDU Sachsen-Anhalt ist der Garant dafür, dass die Justiz ihre vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben erledigen kann. Darum statten wir sie mit ausreichend Personal aus.

Mit der Änderung des Landesverfassungsgerichtsgesetzes haben wir den Rechtsschutz gestärkt. Bürgerinnen und Bürger können nunmehr mit einer Individualverfassungsbeschwerde zum Landesverfassungsgericht nicht nur Grundrechtsverletzungen durch den Gesetzgeber rügen, sondern auch Grundrechtsverletzungen durch Entscheidungen der Verwaltung oder der Gerichte zum Beschwerdegegenstand machen.

Mit der Bestellung eines Landesopferbeauftragten und der Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für die Opfer und deren Angehörige in Fällen von Terrorismus und sonstigen auf Straftaten beruhenden Großschadensereignissen gewährleisten wir, dass Opfer von Straftaten nicht durch ein Hilferaster fallen. Damit haben wir zur Verzahnung der Opferschutzstrukturen im Land beigetragen.

WIR WERDEN

Mit dem im Jahr 2019 in Kraft getretenen Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR und zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes sind umfangreiche Verbesserungen für Opfer des SED-Regimes vorgenommen worden. Diese gesetzlichen Maßnahmen, die auch auf eine Bundesratsinitiative Sachsen-Anhalts zurückgehen, werden in vielen Fällen bereits zu einer Verbesserung der sozialen Lage ehemals politisch Verfolgter beitragen. Dennoch wird es Härtefälle geben, die mit den gesetzlich zur Verfügung stehenden Instrumentarien nicht gelöst werden können. Deshalb werden wir uns für die Einrichtung eines Härtefallfonds für in der SBZ/DDR politisch Verfolgte einrichten, um diejenigen, die nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen rehabilitiert wurden und die in ihrer wirtschaftlichen Lage in besonderem Maße beeinträchtigt sind, in besonderen Notsituationen zu unterstützen. Die Hilfen sollen dazu beizutragen, bis heute anhaltende Folgen politischer Repression zu mindern.

Migration und Integration nach klaren Regeln

Die CDU Sachsen-Anhalt steht in der Flüchtlingspolitik für Steuerung und Ordnung, aber auch zur rechtlichen und humanitären Verpflichtung. Wir halten an dem Asylgrundrecht und an dem Flüchtlingsschutz der Genfer Flüchtlingskonvention fest. Flüchtlingsschutz ist Schutz auf Zeit und muss im Normalfall in einer Rückkehr in das Herkunftsland enden, wenn der Fluchtgrund entfallen ist. Der Flüchtlingsschutz muss so ausgestaltet sein, dass er nicht als Einladung zur generellen Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen missverstanden werden kann. Ein Bleiberecht für alle lehnen wir strikt ab. Kein Land der Welt kann unbegrenzt Schutzsuchende aufnehmen, daher sprechen wir uns nachhaltig für eine Integrationsobergrenze für tatsächlich Schutzbedürftige aus.

In den letzten Jahren haben wir auf Bundes- und Landesebene viel für Steuerung und Ordnung in Migrationsfragen getan. Mit der Novellierung des Aufnahmegesetzes wurde die Wohnverpflichtung in der Erstaufnahme auf grundsätzlich 18 Monate verlängert, um die freiwillige bzw. zwangsweise Rückkehr zur fördern und gleichzeitig die Kommunen zu entlasten. Wir werden eine eigene Abschiebeeinrichtung zügig aufbauen, um die Abschiebungen aus Sachsen-Anhalt zu gewährleisten. Auf Bundesebene haben wir eine aktive Mitwirkungspflicht im Asylverfahren festgeschrieben und den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte eingeschränkt sowie die Zusammenarbeit mit Herkunftsstaaten bei der Rückführung und den Datenaustausch verbessert.

WIR WERDEN

Mobilität für jedermann

Eine starke und leistungsfähige Infrastruktur ist eine der wichtigsten Grundlagen für ein funktionierendes Gemeinwesen. Millionen von Menschen verlassen sich jeden Tag aufs Neue darauf, dass sie sicher und unfallfrei zur Arbeit und wieder nach Hause kommen, egal, ob sie diesen Weg nun mit dem Auto, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß zurücklegen. Sämtliche Versorgungsgüter müssen jeden Tag von ihren Herstellern zu den jeweiligen Verbrauchern transportiert werden. Dienstleistungen unterschiedlichster Art und Weise können nur dann angeboten und genutzt werden, wenn eine intakte Infrastruktur dies auch ermöglicht. Der weitere Ausbau dieser Lebensgrundlage ist der CDU besonders wichtig. Wir haben deshalb hier nie lockergelassen und sind in den letzten Jahren sehr gut vorangekommen.

Beim Weiterbau der A-14 im Norden und beim Lückenschluss der A143 im Süden unseres Landes haben wir große Fortschritte gemacht. Die A14 hat inzwischen die Altmark erreicht, die wichtige Elbquerung ist im Bau. Bei mehreren anderen Abschnitten laufen bereits die bauvorbereitenden Maßnahmen oder es besteht Baurecht. Bei der A143 ist der Spatenstich für den letzten Bauabschnitt erfolgt. Um unserer Städte und Gemeinden weiter vom Durchgangsverkehr zu entlasten, haben wir mehrere Ortsumfahrungen gebaut, so z.B. bei Halberstadt, bei Eutzsch, bei Theißen und bei Schernikau. Die Ortsumfahrungen Wedringen und Oebisfelde sind im Bau, viele weitere sind in der Planung.

Daneben haben wir auch den Radverkehr weiter gestärkt. Wir haben eine Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen ins Leben gerufen und ein Förderprogramm für Lastenfahrräder aufgelegt. Zugleich haben wir mehr Geld in die Hand genommen, um kaputte Radwege zu sanieren oder neue Radwege zu bauen. Gemeinsam mit vielen anderen setzen wir uns dafür ein, den Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen auch in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen.

Neben dem Individualverkehr ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) die zweite wichtige Säule der Mobilität. Wir haben uns deshalb dafür stark gemacht, dass der ÖPNV qualitativ und quantitativ gestärkt wird. Um dies zu erreichen, haben wir u.a. darauf geachtet, dass mehr Zugbegleiter in den Zügen eingesetzt werden und dass dort ein kostenloses WLAN zur Verfügung steht. Mit dem "Sachsen-Anhalt-Takt" wollen wir eine bessere Vernetzung von Bus und Bahn erreichen. Mit den Linien 100 und 300 existieren zwischen Salzwedel und Magdeburg bzw. zwischen Klötze und Wolfsburg stabile Verkehrsverbindungen im Stundentakt. Damit haben wir auch einen Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums geleistet.

Mit der Städtebauförderung haben wir unseren Kommunen dabei geholfen, die notwendigen Umbauprozesse erfolgreich fortzuführen und ihre Infrastruktur an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Als CDU haben wir uns deshalb immer für die vollständige Kofinanzierung aller Bundeshilfen eingesetzt. Bei der Wohnraumförderung konnten wir mit dem "Aufzugsprogramm" rund 10.000 Wohnungen barrierefrei gestalten. Dies war ein wichtiger Beitrag für mehr Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger. Insbesondere Eltern mit Kleinkindern, Rollstuhlfahrer oder auch ältere Mitmenschen können nun ihre Wohnung einfacher und besser erreichen.

Die CDU arbeitet daran, dass unser Land auch in Zukunft an allen Orten schön und lebenswert bleibt. Wir wollen deshalb in den nächsten fünf Jahren insbesondere den ländlichen Raum gezielt stärken. Gute Mobilität im ganzen Land ist dabei ebenso wichtig wie eine

Landesentwicklung, die auf die Bedürfnisse der Einwohner unseres Landes eingeht und diese unterstützt. Wir wollen uns für eine Erweiterung des Streckenverlaufs der Harzer Schmalspurbahn nach Hasselfelde einsetzen.

WIR WERDEN

Deshalb treten wir dafür ein, dass der Deutschlandtakt möglichst schnell in allen großen Städten Sachsen-Anhalts angeboten wird. Im Schienenpersonennahverkehr wollen wir die Anbindung des ländlichen Raumes sichern und bedarfsgerecht ausbauen. Die Anbindung des ländlichen Raumes soll weiterhin durch den jeweils wirtschaftlichsten Verkehrsträger erfolgen. Dazu werden wir die Regionalisierungsmittel ausschließlich für den Schienenpersonennahverkehr einsetzen. Wir wollen weiter daran arbeiten grenzübergreifende Pendlerverkehre bürgerfreundlicher zu machen. Mit mehr finanziellen Mitteln für die NASA GmbH entwickeln wir außerdem einen verlässlichen Sachsen-Anhalt-Takt. Wir werden uns bei Streckenerneuerungen dafür einsetzen, die bisherigen Höchstgeschwindigkeiten zu erhöhen, um die Fahrtzeiten zu reduzieren und die Attraktivität der Schiene weiter zu steigern. Für alle nicht elektrifizierten Strecken in Sachsen-Anhalt wollen wir eine Perspektive zur Elektrifizierung schaffen, um die Emissionsbelastung im Verkehr weiter zu reduzieren. Die Anbindung der Landeshauptstadt Magdeburg durch den Schienenpersonenfernverkehr bleibt unser Ziel.

nahezu unmöglich. Es bedarf allerdings intelligenter Lösungen, um z. B. Wohnbebauung in baulich bereits in Anspruch genommenen Bereichen oder ehemals durch die Landwirtschaft genutzter Bebauung neu zu entwickeln. So sollte ein Eigentümer künftig allein entscheiden, ob er einen Umbau eines alten Wohngebäudes vornimmt oder durch ein neues Gebäude ersetzt. Die CDU wird sich daher für eine Anpassung des Baurechts über eine Bundesratsinitiative einsetzen.

Gesundes Sachsen-Anhalt

Die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in den Pflegeeinrichtungen haben in der Pandemie Außergewöhnliches geleistet. Ihnen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung! Die Krankenhäuser, die sich in der Pandemie vor allem auf die Behandlung von COVID-Patienten konzentriert haben, dürfen dadurch keine wirtschaftlichen Nachteile erleiden. Sachsen-Anhalt hat ein modernes und leistungsfähiges Gesundheitssystem. Ein stabiles Gesundheitssystem trägt nicht zuletzt zu einem stabilen Gesellschaftssystem und damit zur inneren Sicherheit unseres Landes bei.

Wir als CDU haben uns dafür eingesetzt, dass auch in Zukunft alle Menschen Zugang zu guter medizinischer Versorgung haben. Für die Bürgerinnen und Bürger unseres Bundeslandes ist es wichtig, eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe, wirtschaftlich tragfähige Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen zu können. Die Hausärztinnen und Hausärzte, Fachärztinnen und Fachärzte, die 47 Krankenhäuser sowie alle weiteren Heilberufe in unserem Bundesland bilden ein Gesundheitsnetzwerk für Patienten und Hilfesuchende. Wir haben erreicht, dass für Medizinstudenten eine Landarztquote für Landeskinder eingerichtet wurde. Die Krankenhausinvestitionsmittel wurden weiter aufgestockt. Mit den Mitteln des Strukturfonds des Bundes konnten wir zahlreiche Maßnahmen in Sachsen-Anhalt zur Umstrukturierung unserer Krankenhäuser nutzen. Darüber hinaus haben wir ein zentrales Landeskrebsregister in Sachsen-Anhalt aufgebaut und können damit die Qualität und den Erfolg von Krebstherapien erfassen. Die zunehmende Spezialisierung in der Medizin, der wachsende Fachkräftebedarf und besonders der demographische Wandel in unserem Land machen eine noch gezieltere Strukturentwicklung der medizinischen Versorgungsangebote erforderlich.

WIR WERDEN

Ärzten, wie Stipendien und der Landarztquote, wollen wir auch für die Zahnmedizin vergleichbare Initiativen ergreifen.

Wohnortnahe pflegerische Angebote sind dabei für alle Generationen wichtig und helfen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, zusätzlich zu der direkten Gesundheitsversorgung, lebenslange gesellschaftliche Teilhabe zu erhalten. Um die dabei gewünschte Flexibilität entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituationen flächendeckend gewährleisten zu können, werden wir ein Zusammenwirken von ambulanten und stationären Angeboten ermöglichen.

Um dies zu erreichen, werden wir einen Zukunftsplan 2035 für die medizinische Versorgungs-, Forschungs-, Ausbildungs- und Produktionslandschaft in Sachsen-Anhalt präsentieren. Wir werden Krisen meistern und aus diesen gestärkt hervorgehen. Wir begrüßen

ausdrücklich, dass die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Behandlung zunehmend durchlässiger werden, Sektorübergriff zunehmend zur Regel wird.

Insbesondere bedarf es einer strukturierten und zielorientierten Krankenhausversorgung, die sich zum einen an dem durch die Bundesebene vorgegebenen Erreichbarkeitszeitraum von 30 Minuten orientiert und eine qualitativ hochwertige Versorgung für die Menschen in Sachsen-Anhalt gewährleistet.

Um das vorgenannte Ziel zu erreichen, sind folgende Punkte umzusetzen:

  1. Basis für die neue strukturierte Versorgungsplanung muss die funktionsfähige Notfallversorgung sein. Sie ist nicht eine dritte Säule in der Versorgung der Menschen unseres Landes, sondern die Grundlage. Die Notfallambulanzen in den Krankenhäusern und leistungsfähige ambulante Notfallpraxen sind dazu im Zusammenwirken unabdingbar. Die Menschen unseres Landes müssen im Notfall stets eine gute und angemessene Behandlung erhalten.
  2. Wir brauchen die Spezialisierung ausgewählter Krankenhausstandorte, ebenso wie auskömmlich finanzierte wohnortnahe Krankenhäuser der Grundversorgung (insbesondere mit Leistungen der Inneren Medizin, der Chirurgie).
    Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie müssen auf ihre Bedürfnisse hin bestmöglich medizinisch versorgt werden. Wir werden die pädiatrische Versorgung an den bisherigen Krankenhausstandorten weiter sichern.
  3. Wir verabschieden uns von der Pauschalförderung mit der Gießkanne für alle Krankenhäuser und gehen zu einer zielorientierten Investitionsförderung durch das Land über.
  4. Durch die Bündelung von Fachkräften und Ressourcen erreichen wir eine höhere Qualität und setzen die Mindestmengen für bestimmte Behandlungen um. Mindestmengen erhöhen nach gewissenermaßen die Patientensicherheit. Dies geht einher mit einer Bildung von gut ausgestatteten Zentren und Leuchttürmen in der Versorgung der Menschen.
  5. Die einzelnen und bisher getrennten Sektoren (ambulant, stationär, rehabilitativ, präventiv) werden weiter enger verzahnt.
  6. Kurzfristige finanzielle Liquiditätsengpässe in den Krankenhäusern werden im Rahmen eines Sonderprogrammes der Landesregierung abgebaut.
  7. Die Optimierung des Rettungsdienstes ist zwingend mit seiner Entwicklung zu verknüpfen.

Nach Vorlage des Zukunftskonzeptes werden wir in eine neue Welt der medizinischen Versorgungsplanung gehen. Mit dieser neuen Ausrichtung wird es auch eine zielgenaue Investitionsförderung durch das Land geben. Es ist gesetzlich geregelt, dass jedes Bundesland eine Investitionsförderung für seine Krankenhäuser vorhalten muss. In Zeiten enger Kassen und in Zeiten von Fachkräftemangel sowie in Zeiten von Qualitätsvorgaben werden wir die Gesundheit der Menschen in unserem Bundesland im Blick haben und können

nur durch dieses strukturierte Vorgehen eine gesundheitliche Versorgung in unserem Bundesland aufrechterhalten.

Für ein soziales Miteinander

Als CDU setzen wir auf ein soziales Miteinander in unserer Gesellschaft. Dabei geht es nicht allein um das Miteinander der Generationen. Es geht darum, die unterschiedlichen Interessenlagen in unserer Gesellschaft auszugleichen. Familien werden immer wichtiger und sind das Fundament unserer Gesellschaft. Familie ist überall dort, wo Eltern für Kinder und Kinder für Eltern dauerhaft Verantwortung tragen. Sie ist der Ort, an dem Partnerschaft und Solidarität gelebt und der Sinn für Gerechtigkeit vermittelt wird. In ihr reift der Mensch zur Persönlichkeit heran und entfaltet sich zur Freiheit in Verantwortung. Hier werden Werte gelebt, die sich aus dem christlichen Verständnis vom Menschen ergeben – seiner unveräußerlichen Würde und seiner Mitmenschlichkeit. Hier ist auch die Unterstützung des Staates gefragt, wenn es entsprechenden Bedarf gibt.

Gleichzeitig geht es darum, Beratungs- und Hilfsangebote so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen derjenigen gerecht werden, die Sie benötigen. In der aktuellen Wahlperiode wurden zahlreiche Verbesserungen erreicht. Das Kinderförderungsgesetz wurde überarbeitet mit dem Ziel, die Qualität zu steigern und gleichzeitig die Eltern finanziell zu entlasten, zum Beispiel mit der Beitragsfreiheit für Geschwisterkinder. Die Finanzierung der Beratungsstellen wurde verbessert, damit diese ihr Angebot weiterentwickeln können. Unterschiedliche Sozialleistungen wurden angepasst, um den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Das ehrenamtliche Engagement in unserem Land wurde durch unterschiedliche Maßnahmen gestärkt. Bis Anfang 2020 war die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Sachsen-Anhalt grundsätzlich eine Erfolgsgeschichte.

Die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter erreichte neue Höchststände. Die wirtschaftlichen Verwerfungen der vergangenen Monate haben auch auf dem Arbeitsmarkt in unserem Bundesland deutliche Spuren hinterlassen. Mittel wie das Kurzarbeitergeld haben dabei geholfen, die negativen Folgen für die Beteiligten zu mildern und das qualifizierte Personal in den Unternehmen zu halten.

WIR WERDEN

WIR WERDEN

durch Corona aufgestellten Auflagen, durchgeführt werden. Die Gesundheit der Menschen muss durch gesunde Arbeitsbedingungen geschützt werden.

WIR WERDEN

Den Jugendverbänden und dem Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt kommen als Sprachrohr der jungen Generation eine wichtige Bedeutung zu. Diese gilt es, in ihrer Arbeit zu stärken. Als Land werden wir weiter die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit auf kommunaler Ebene, zum Beispiel im Rahmen der Kinder- und Jugendhäuser, oder der Projektförderung, unterstützen. Dabei setzen wir auf Einrichtungen mit pädagogischem Fachpersonal, die um Objekte in Selbstverwaltung ergänzt werden.

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist ein Kernthema unserer Politik. Die Verletzung an Leib und Seele von Kindern und Jugendlichen führt zu unbeschreiblichem individuellem Leid und großem gesellschaftlichen Schaden. Daher müssen der Kinderschutz und Kinder- und Jugendrechte gestärkt und konsequent durchgesetzt werden. Für diese komplexe und schwierige Aufgabe müssen die Mitarbeiter und Entscheidungsträger in den Jugendämtern und Familiengerichten und die zuständigen Sachverständigen bestmöglich qualifiziert und stetig fortgebildet werden. Wir wollen notwendige Strukturen schaffen, um Kinder vor Gewalt und insbesondere vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Wir stärken das Amt des Kinder- und Jugendbeauftragten, der zugleich Landesmissbrauchsbeauftragter ist, indem wir ihm Unabhängigkeit sowie die notwendigen Ressourcen bereitstellen. Es soll ein interministerieller Arbeitskreis gebildet

werden der, unterstützt durch einen Fachbeirat, eine eingehende Bedarfs- und Datendurchsicht vornimmt. Ziel ist die Erarbeitung eines Aktionsplanes, wie Kinder vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. Wir wollen erreichen, dass alle Kindertageseinrichtungen und alle Schulen ein institutionelles Schutzkonzept entwickeln und anwenden.

Für Kinder in Not schaffen wir ein landesweit erreichbares Kompetenzzentrum. Dort bekommen Kinder umfassende Beratung, medizinische und therapeutische Hilfe oder auch eine psychosoziale Begleitung für alle Phasen eines straf- oder familiengerichtlichen Verfahrens. Wir werden die Anzahl der spezialisierten Fachberatungsstellen, wie sie etwa der Verein Wildwasser betreibt, dem Bedarf anpassen und erhöhen. Wir stärken die Strafermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden im Land, damit sie Kinder vor den Gefahren des Internets besser schützen und Abbildungen von sexualisierter Gewalt im Internet wirksamer bekämpfen können. Die CDU schafft ein starkes Netz von Prävention, Intervention und wirksamen Hilfen zum bestmöglichen Schutz der Kinder und Jugendlichen in unserem Land.

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Zur Umsetzung des gesetzlichen Auftrages des Verbraucherschutzes wird eine angemessene Sach- und Personalausstattung gesichert. Das Landesamt für Verbraucherschutz muss leistungsfähig sein sowie als interdisziplinare Behörde wirken. Die personellen und technischen Ausstattungen müssen weiter ausgebaut werden. Dazu bedarf es auch der Verbesserung der baulichen Situation des Landesamtes für Verbraucherschutzes am Standort Halle/Saale. Zum Beispiel durch einen zentralen Neubau, der im Rahmen eines ÖPP-Projektes realisiert wird. Der Verbraucherschutz muss stärker in den politischen Gremien des Landes verankert werden. Wir setzen uns für eine konsequente Einhaltung von Tierschutzstandards durch amtliche Kontrollen ein, sowie eine Kennzeichnung der Lebensmittel nach den entsprechenden Herstellungsverfahren.

Moderne Land- und Forstwirtschaft

15.1 Landwirtschaft zukunftsfähig aufstellen

Die Landwirtschaft als besonders systemrelevanter Grundversorger hat eine bedeutende Tradition in unserem Bundesland. Für einen lebendigen ländlichen Raum ist sie auch in schwieriger Zeit eine verlässliche Zukunftsbranche und ein stabiler Eckpfeiler unseres Gemeinwesens. Gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten wollen wir Antworten auf die großen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen in den Dörfern geben.

Deshalb werden wir die Verantwortung der landwirtschaftlichen Betriebe im ländlichen Raum, insbesondere als Nahrungs- und Futtermittelgarant für Mensch und Tier, für die Energiegewinnung aus landwirtschaftlichen Rohstoffen, den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und den Klimaschutz wirtschaftlich und gesellschaftlich stärken. Es ist unser ausdrückliches Anliegen, wieder die Verantwortung im für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Energie zuständigen Ministerium zu übernehmen, um den ländlichen Raum und der Landwirtschaft das nötige Gewicht zurück zu geben.

Landwirtschaft mit Zukunftsperspektive

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stellt für uns ein besonderes Anliegen dar. Wir wollen, dass die für die landwirtschaftlichen Betriebe notwendige Ertragssicherheit nicht zu Lasten unserer natürlichen Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser und Luft geht, da landwirtschaftliche Nutzfläche nicht vermehrbar ist und die Fruchtbarkeit unserer Böden erhalten werden muss.

Regionalität und Tierwohlorientierung – das Aushängeschild der Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalts

WIR WERDEN

Zukünftigen Herausforderungen adäquat begegnen

WIR WERDEN

Wolfsmanagement mit Sachverstand

WIR WERDEN

Chancen der Forschung erkennen

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Schutz des Eigentums im ländlichen Raum

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15.2 Forstwirtschaft mit Augenmaß und Verstand

Rund ein Viertel der Landesfläche Sachsen-Anhalts ist von Wäldern bedeckt: Diese sind in vielfacher Hinsicht systemrelevant und multifunktional als Rohstofflieferant, Wirtschafts-, Erholungs- und Naturraum sowie in ihrer Biodiversität. Die katastrophale Situation in unseren Wäldern nach Stürmen, Trockenheit und Schädlingsbefall stellen rund 52.000 Waldeigentümer und 2.300 klein- und mittelständische Unternehmen der Forstwirtschaft vor schwere Aufgaben.

Eine aktive Bewirtschaftung unsere Wälder ist unerlässlich, um sowohl die Multifunktionalität derselben zu erhalten, besonders aber um CO2 zu binden. Um den Anforderungen einer nachhaltigen Bewirtschaftung nachzukommen und einen

standortgerechten Waldumbau zu ermöglichen, muss die Landesregierung ausreichend gut ausgebildetes Personal im Forst bereitstellen. Altersbedingtes Ausscheiden ist durch die Steigerung der Vollzeitäquivalente im Landesforstbetrieb und Landeszentrum Wald zu kompensieren. Strukturveränderungen schließen sich vor dem Hintergrund der Gesamtsituation aus. Nur so können Waldschutz und Waldbau effektiv gesteuert werden.

Des Weiteren haben wir veranlasst, die für den Waldschutz erforderlichen Anpassungsreaktionen auf den Klimawandel zentral zu koordinieren sowie den für den Prämienerhalt notwendigen Holzeinschlag nach Kalamitäten zu flexibilisieren. Der Erhalt, die Gründung, der Zusammenschluss und die Professionalisierung von Forstbetriebsgemeinschaften und Forstwirtschaftlichen Vereinigungen wird von uns unterstützt.

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Weiterbildung der Waldbauern und die ökologische Leistung unserer Wälder gefördert werden. Insoweit bedarf es auch der Flurbereinigung im Wald.

Uns, um den hohen Standard in der Bewirtschaftung unserer Wälder nachhaltig zu kräftigen, für die Sicherung der Qualität in der Forstwirtschaft einsetzen: Dies beinhaltet neben der gesicherten Übernahme in unbefristete Arbeitsverhältnisse nach dem Vorbereitungsdienst auch die attraktive Gestaltung des Ausbildungs-Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus setzen wir uns für den Ausbau und die Sicherung des dualen Studiengangs „Forstwirtschaft“ in Kooperation mit der FH Erfurt und dem für Forst zuständigen Ministerium sowie dem Landeszentrum Wald ein.

Dazu gehört auch, dass Waldgesetz zu Ändern und Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen im Wald zuzulassen. Die Besetzung des Beirats für den Nationalpark, ist zu verbessern. In den Beirat des Nationalparks sind u.a. als Vertreter die Eigentümer der im Park befindlichen und an den Park anliegenden Waldflächen aufzunehmen. Das gilt ebenso für Übrige direkt von der Entwicklung im Nationalpark Betroffene. Die Planmäßige Bekämpfung von Schädlingen im Nationalpark unter anteiliger Kostentragung der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ist gefordert um Wald- und Klimaschutz zu erfüllen.

  1. Umwelt, Klima- und Naturschutz mit Maß und Mitte

Anliegen der CDU ist es, Mensch, Umwelt und Natur zu schützen. Nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ist nur gemeinsam mit Umwelt- und Klimaschutz sinnvoll. Wir setzen uns daher für eine sowohl ökologische als auch soziale Marktwirtschaft ein, die mit verstärkter Forschung und Entwicklung, gezielten Anreizsystemen und Förderprogrammen, bürgerschaftlichem Engagement sowie einem umweltorientierten ordnungspolitischen Rahmen die vorgegebenen Umweltziele verfolgt.

Wir setzen auf eine Umweltpolitik, die alle Verantwortungsträger und Betroffenen in einen konstruktiven Dialog integriert. Bei Maßnahmen des Naturschutzes ist zukünftig in jedem Fall tatsächlich zu prüfen, ob der Zweck mit angemessenem Aufwand auch durch vertragliche Vereinbarungen erreicht werden kann.

Sachsen-Anhalt ist seit Jahren spitze in der Erzeugung erneuerbarer Energien. Bereits heute leisten unsere Bürgerinnen und Bürger damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung europäischer- und nationaler Klimaschutzziele. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass ein Grünes Band am ehemaligen Todesstreifen des SED-Unrechtsstaates vor allem durch die Erinnerungskultur geprägt sein muss und die Interessen der Flächeneigentümer gewahrt bleiben. Darüber hinaus werden uns Themen wie der Alleenschutz und die Umsetzung von Natura2000 unter Sicherstellung der Bewirtschaftung der Flächen auch weiterhin beschäftigen. In dem gesamten Themenkomplex werden wir dafür Sorge tragen, dass das Umweltbundesamt seine Aufgaben „Forschung, Beratung und Information“ weiter ausbaut und die Bürger noch besser in allen Umwelt-, Klima- und Naturschutzfragen unterstützt und informiert.

Der Klimawandel erfordert weltweite intensive Anstrengungen, um die Folgen für Mensch und Umwelt zu verringern. Dabei muss es weiterhin gelingen, Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang zu bringen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Deutschland ist das einzige Industrieland mit vergleichbarem Energiebedarf, welches gleichzeitig auf Atom-, als auch auf Kohlestrom verzichten möchte. Es muss daher gelingen, Umwelt- und Effizienztechnologien der Zukunft zu entwickeln und die Chancen der Digitalisierung dabei zu nutzen. Deshalb ist uns folgendes wichtig:

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Gerade für Sachsen-Anhalt besteht als Produzent erneuerbarer Energien hier großes Potenzial. Wir werden daher die Umsetzung solcher Konzepte mit einem vereinfachten Planfeststellungsverfahren unterstützen.

16.2 Einsparung von Kohlendioxid

Um zu dem formulierten Ziel zu gelangen, Gesellschaft zu werden, deren CO2-Produktion den Klimazielen nicht widerspricht. Dabei kommt der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft eine bedeutende Rolle zu.

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Sitz errichtet werden, der beispielhaft zeigt, wie effizientes Bauen und Klimaschutz in einem urbanen Umfeld in Einklang gebracht werden.

Die vielfältigen Natur- und Kulturlandschaften in Sachsen-Anhalt sind ein besonders wertvoller Teil unserer Heimat. Die dort zu findende Artenvielfalt ist von hohem Wert und zu erhalten. Dies gilt insbesondere für diejenigen Arten, für die unser Land eine besondere Verantwortung trägt.

Nachhaltigkeit setzt Wissen und Bewusstsein des einzelnen Menschen über seine Umwelt voraus. Um den Zusammenhang zwischen Menschen und Umwelt bereits im Kindesalter zu vermitteln, bleibt die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein Schwerpunkt der Umweltpolitik.

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Dies gilt auch für die Umgebung der Großschutzgebiete. Dazu ist die Vernetzung mit dem Landestourismusverband in eine arbeitsfähige Struktur zu bringen.

Der Schutz des Bodens hat einen besonderen Stellenwert, denn er ist nicht vermehrbar.

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insbesondere, ob alle Ökokontenbetreiber die gleichen Marktchancen besitzen. Auch die Wirksamkeit der Ökokontomaßnahmen und die Möglichkeit, deren Wirkungen (z. B. für Biotopvernetzung) zu verbessern, sollten untersucht werden.

Wasser ist natürliche Lebensgrundlage, deren Schutz und Nutzung gesellschaftlicher Regelung bedarf.

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Auch aus anderen Umweltbereichen ist bekannt, dass gerade kleine Gewässer einer erheblichen Gefährdung ausgesetzt sowie von fortschreitender Degradierung ihrer ökologischen Vielfalt betroffen sind, was zu ihrem andauernden Schwund beiträgt. Wir fördern deshalb die Revitalisierung und nachhaltige Inwertsetzung dieser Strukturen, vor allem von kleinen Gewässern. Wir sorgen deshalb auch zukünftig für ein ausreichendes Wasserdargebot in unseren Flüssen und suchen diesbezüglich die Abstimmung mit unseren Nachbarländern.

Wir wollen die Luftqualität in belasteten Städten unter Zuhilfenahme moderner Technologien weiter verbessern. Pauschale Verbote lehnen wir ab.

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Wir werden uns - wie in den vorigen Wahlperioden auch – für eine stärker am Tierwohl orientierte Haltung einsetzen, sowohl in der Haus- als auch in der Nutztierhaltung. Ein Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände lehnen wir ab. Es muss bei der Umsetzung von Tierschutznormen auf die Umsetzbarkeit geachtet werden, damit Zucht- und Nutztierhaltung weiterhin auch in Sachsen-Anhalt eine Zukunft hat. Für den Schutz und die Gesundheit von Tieren soll die Haltung so erfolgen, dass das natürliche Verhalten der Tiere ausgelebt werden kann.

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Kunst, Kultur und Medien – in Sachsen-Anhalt Zuhause

Seit 2016 ist ein deutlicher Anstieg der für die Kultur zur Verfügung stehenden Mittel zu verzeichnen. Dies ist dem nachhaltigen Einsatz der CDU zu verdanken. Wir haben in der zurückliegenden Legislatur parlamentarisch eine Marketingstrategie auf den Weg gebracht, die es der Landesregierung ermöglicht hat, mit der finanziellen Untersetzung im Landeshaushalt wichtige kulturelle Highlights über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus bekannt zu machen. Es ist uns ferner gelungen, die Theater- und Orchesterlandschaft in Sachsen-Anhalt mithilfe neuer Verträge bis 2023 mit ausreichend finanziellem Kapital in Höhe von 42,7 Mio. Euro (2023) auszustatten, um so allen Standorten und ihren Kulturschaffenden eine gute und verlässliche Zukunft zu geben. Eine solche Summe hat es in der Vergangenheit noch nicht gegeben. Auch die langen geforderten landesgeschichtlichen Stellen wurden geschaffen und im Haushalt abgesichert.

Es gilt, das reichhaltige geschichtliche und kulturelle Erbe unseres Landes zu bewahren, dieses für die Gegenwart sichtbar, erlebbar und wirksam zu machen, kulturelle Bildung für alle Generationen zu gewährleisten und den innovativen und produktiven Charakter von Kunst und Kultur zu begleiten und zu fördern. Deshalb wollen wir in der kommenden Legislaturperiode folgende Ziele verwirklichen.

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Sachsen-Anhalt verfügt mit fünf Stätten des UNESCO-Welterbes, einem UNESCO-Biosphärenreservat und drei herausragenden Objekten des UNESCO-Weltdokumentenerbes über eine europaweit bemerkenswerte Dichte dieser Kristallisationspunkte des Erbes der Menschheit. Dieses Erbe der gesamten Menschheit ist zugleich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für tourismusnahes Gewerbe und Ausweis Sachsen-Anhalts als weltoffenes Gastgeberland. Die Maßnahmenplanung 2020 - 2025 „Weltkultur erleben in Sachsen-Anhalt“ soll umgesetzt und für die Jahre 2022 - 2025 finanziell ausgestattet werden.

Die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut zählt ausweislich des Landesentwicklungsplans zu den herausragenden kulturhistorischen und touristischen

Anziehungspunkten in Sachsen-Anhalt. Die Erhaltung der Burgen, Klöster und Schlösser dieser Region wird die notwendige Unterstützung erfahren.

Die Erfolgsaussichten einer weiteren Welterbe-Nominierung für Kulturdenkmale aus dem reichen industriellen Erbe Sachsen-Anhalts werden geprüft und das noch laufende Nominierungsverfahren für die Franckeschen Stiftungen wird durch das Land weiterhin nachhaltig unterstützt.

17.2. Unser Verhältnis zu Kirchen und Religionsgemeinschaften

Die Geschichte Mitteldeutschlands ist eng mit dem friedlichen Zusammenleben und dem Streit von Religionen und Konfessionen verbunden. Mitteldeutschland war und ist der Sitz von Bischöfen. Magdeburg und Wittenberg waren eine der Hauptorte einer sich ausbreitenden Reformation und Magdeburg musste dieses 1631 mit seiner fast vollständigen Zerstörung bezahlen. Städte in Mitteldeutschland boten zum Beispiel den verfolgten Hugenotten Schutz und neue Heimat. Das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts beherbergte lange Zeit eine bedeutende jüdische Kultur, die durch die NS-Herrschaft fast vollständig beseitigt wurde.

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17.3. Medien als bedeutende Informationsquelle 

Der freie Zugang zu unterschiedlichen Informationsquellen ist grundlegend für ein demokratisches Gemeinwesen und hat entscheidende Bedeutung für den Meinungsbildungsprozess. Hierfür wollen wir die unabhängige und vielfältige Medienlandschaft mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, privaten, lokalen und landesweiten Medienanbietern, Verlagen, Bürgermedien und neuen online-gestützten Medienangeboten erhalten, fördern und zukunftsfähig machen. Gute digitale Infrastrukturen sind dafür eine Grundvoraussetzung.

Wir haben auf mögliche Preissteigerungen für die Radiosender beim Verkauf der UKW-Sendeanlagen durch die Media Broadcast GmbH aufmerksam gemacht. Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent standen dabei im Raum. Letztendlich konnte das aber verhindert und faire Bedingungen für die Radiosender verhandelt werden.

Seit Anfang der 90er Jahre sind mehr als 9 Milliarden Euro aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds nach Sachsen-Anhalt geflossen, u. a. für Forschung, Hochwasserschutz, Bauprojekte oder Breitbandausbau. Wir haben deshalb deutlich gemacht, dass auch nach 2020 diese Investitionspolitik der EU erhalten bleiben muss.

Auf unserer Initiative hin ist es gelungen, dass der Rundfunkbeitrag derzeit stabil ist. Dies soll auch in Zukunft so bleiben, folglich muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiter über die zukünftigen Strukturen und Auftrag nachdenken.

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