SPUTNIK Tagesupdate Studie"Generation What?": So ticken wir
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07. April 2017, 14:02 Uhr
Was bewegt die 18- bis 34-Jährigen? Wie stehen sie zu religiösen Institutionen, Wirtschaft, Politik und Justiz? Das wollte Generation What? wissen. Über eine Millionen haben sich bei der Studie beteiligt. Hier sind die 5 wichtigsten Ergebnisse.
Arbeit: Broterwerb oder Selbstverwirklichung?
Was bedeutet Arbeit für dich? Arbeitest du, um Geld zu verdienen oder eher, um dich selbst zu verwirklichen? Unabhängig von Geschlecht und Alter bilden sich bei den befragten jungen Europäern zwei Gruppen. Die höher Gebildeten sind etwas idealistischer als die Niedriggebildeten: Für ca. 56 Prozent dieser Gruppe bedeutet Arbeit in erster Linie Selbstverwirklichung. Unter den Niedriggebildeten denken mit 46 Prozent weniger so. Deutschland liegt unter diesem Trend: Für 42 Prozent ist Arbeit primär Selbstverwirklichung.
Wie hast du's mit der Religion?
In Deutschland herrscht im europäischen Vergleich noch am wenigsten Misstrauen gegenüber religiösen Institutionen, aber auch hierzulande hat knapp die Hälfte überhaupt kein Vertrauen in religiöse Einrichtungen. Auf junge Europäer insgesamt bezogen sieht es ähnlich aus: 58 Prozent von ihnen vertrauen ihnen gar nicht und weitere 28 Prozent eher nicht. In keinem einzigen der befragten Länder finden sich mehr als drei Prozent junger Menschen, die religiösen Institutionen voll vertrauen. Auch der Glaube an Gotte spielt für das persönliche Glück kaum eine Rolle. So sagen 85 Prozent, dass sie ohne den Glauben an einen Gott glücklich sein könnten. Deutschland liegt hier mit 79 Prozent etwas unter dem europäischen Durchschnitt.
Europa
Junge Europäer haben wenig Vertrauen in Europa und identifizieren sich stärker mit ihrem eigenen Land. Aus der EU auszutreten ist für sie aber auch keine Option. Ob man sich am ehesten dem eigenen Land oder Europa zugehörig fühlt, hängt stark vom Herkunftsland ab. Die Luxemburger fühlen sich mit 21 Prozent am ehesten als Europäer. Dem eigenen Land verbunden fühlen sich am stärksten die Österreicher mit 40 Prozent. In Spanien (21 Prozent) und Deutschland (23 Prozent) sind die jungen Leute am wenigsten patriotisch. Es sind auch die Befragten aus diesen beiden Ländern, die am wenigsten bereit wären, für das eigene Land in den Krieg zu ziehen (Deutschland 31; Spanien 33; europäischer Durchschnitt: 38 Prozent).
Sex
Sex ist wichtig und gehört zu einem glücklichen Leben dazu. Das finden drei Viertel der jungen Europäer. Ob Mann oder Frau - da gibt es kaum einen Unterschied. Wobei sich Frauen mit 29 Prozent ein glückliches Leben ohne Sex eher vorstellen können als Männer (22 Prozent). Bei der Befragung fällt auf: Mit steigendem Alter – und zunehmender sexueller Erfahrung – wird Sex unverzichtbarer für das persönliche Glück. Erwähnenswert ist, dass für die jungen Griechen ein glückliches Leben ohne Sex mit Abstand am wenigsten vorstellbar ist (84 Prozent).
Zukunft
Nur 10 Prozent der jungen Europäer blicken völlig optimistisch oder völlig pessimistisch in ihre Zukunft. In der Tendenz überwiegt aber leicht der optimistische Anteil mit 54 Prozent gegenüber 42 Prozent, die negativ eingestellt sind. Dabei gibt es Unterschiede bei der Bildung. Die jungen Menschen mit einer niedrigen Bildung sind doppelt so häufig sehr pessimistisch eingestellt als die mit einer hohen Bildung (13 Prozent versus 7 Prozent). Außerdem ist man in Südeuropa negativer eingestellt als in Mitteleuropa. In Deutschland blicken 39 Prozent der junge Europäer negativ in ihre Zukunft.