Impressionen vom Berzdorfer See
Der Strand in der "Blauen Lagune" am Berzdorfer See überzeugt mit feinem Sand, grüner Umgebung und klarem Wasser. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

Berzdorfer See Der "Dreiländerstrand", der Deutsche, Polen und Tschechen begeistert

28. April 2024, 21:22 Uhr

Nicht nur Einheimische sind vom Berzdorfer See in der Oberlausitz begeistert. Die "Blaue Lagune" zieht auch viele Gäste aus Polen und Tschechien an. So war es zumindest am vergangenen Wochenende. MDR SACHSEN hat sich unter die Besucher gemischt und auch eine neue gastronomische Entdeckung gemacht.

Das Thermometer zeigt 21 Grad Celsius an diesem Sonntagvormittag. Die Sonne scheint, es sind kaum Wolken am Himmel - der perfekte Tag für einen Ausflug. Badegäste sind kaum da am Strand, dafür ist das Wasser wohl noch zu kühl - laut Anzeige 10,1 Grad Celsius. Aber nach und nach kommen immer mehr Radfahrer.

Impressionen vom Berzdorfer See
Die Luft schon warm, das Wasser des Sees noch frisch - trotzdem ist die "Blaue Lagune" am Berzdorfer See schon gut besucht. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

Unter ihnen ist auch Anna Gogulska. Sie hat ihr Fahrad abgestellt, sitzt auf der Promenadenmauer, genießt ein Getränk und blickt auf den See. "Mir gefällt die Landschaft hier", sagt sie. Mehrmals in der Woche fährt sie von ihrem Wohnort Zgorzelec in Polen mit dem Fahrrad hierher und umrundet den See. An der "Blauen Lagune" legt sie einen Zwischenstopp ein, bevor es weitergeht.

Impressionen vom Berzdorfer See
Anna Gogulska aus Zgorzelec fährt mehrmals in der Woche am Berzdorfer See Fahrrad. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

"Radweg ist perfekt für Familien"

Der Tscheche Petr, seine Frau und seine zwei Kinder haben die Runde um den See gerade hinter sich und sind begeistert. "Es ist sehr schön. Der Radweg ist perfekt für eine Familie mit kleinen Kindern, weil es nicht so viel bergauf und bergab geht." Die vier sind aus dem tschechischen Liberec angereist und schon zum dritten Mal da, erzählen sie.

Impressionen vom Berzdorfer See
Petr und Familie sind aus Liberec angereist, um eine Fahrradtour um den See zu machen. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

Die "Blaue Lagune" liegt in einer Bucht im Süden des Berzdorfer Sees umgeben von Wald. Neben dem Sandstrand mit Spielplatz und Volleyball-Netzen gibt es auch einen Campingplatz, einen Kletterpark, eine Minigolfanlage und einen großen Parkplatz. Vier Kilometer sind es von hier bis zur polnischen Grenze, etwa 15 bis Tschechien. Neben deutscher Sprache ist viel Polnisch und Tschechisch zu hören, das europäische Miteinander ist hier Alltag.

Der Berzdorfer See hat ein neues Restaurant

Neu ist seit dem 30. März das Restaurant "Blaue Lagune". Den Raum, in dem vorher ein sehr einfaches Bistro war, haben Younes Polenz aus Niesky und seine Freundin Natalia Kowalska liebevoll umgestaltet: Mit blauen Tischdecken, Muscheln als Wandschmuck und Strandblick kommt etwas Ostsee-Feeling auf. Passend dazu gibt es Zander oder Lachs, aber auch Burger oder Pasta. Langsam füllt sich die Terrasse und um die Mittagszeit ist sie voll. Nur im Innenraum bleiben einige Plätze frei.

Impressionen vom Berzdorfer See
Younes Polenz leitet das Restaurant "Blaue Lagune" zusammen mit seiner Freundin Natalia Kowalska. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

3.000 Leute kommen im Sommer an manchen Tagen an den Strand, hat Younes sich sagen lassen. "Das ist Wahnsinn, da musst du richtig ackern, um 3.000 Leute gastronomisch zu versorgen", sagt er. Deshalb will er bald noch einen Imbiss und einen Eisverkauf eröffnen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gastronomen ist Younes in einer komfortablen Situation: "Wir haben keinen Personalmangel", erzählt er, und klopft dreimal auf die Holzbank, auf der er sitzt. Das habe er vor allem seiner Freundin Natalia zu verdanken, die ursprünglich aus Zgorzelec kommt. Die habe nämlich ein Riesentalent, Leute für den Job zu begeistern. Viele der Arbeitskräfte kommen aus Polen.

Der "Dreiländerstrand"

Das passt zur Blauen Lagune, wo es ja allgemein sehr europäisch zugeht. "Ich schätze, dass 40 Prozent der Leute hier Polen sind, 30 Prozent Tschechen und der Rest Deutsche", fasst der Gastronom seinen Eindruck etwas vereinfachend zusammen und fügt hinzu: "Hier ist der Dreiländerstrand".

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