Basketball | BBL Niners Chemnitz vor Playoffs gegen Vechta: "Jetzt fängt die Arbeit erst an"

17. Mai 2024, 07:39 Uhr

Zum dritten Mal in Folge stehen die Niners Chemnitz in den Playoffs der Basketball-Bundesliga. Gegen Rasta Vechta gehen die Sachsen im Vergleich zu den Vorjahren als Favorit ins Viertelfinale. Das Ziel ist klar: Die erste Halbfinal-Teilnahme der Vereinsgeschichte.

Eine schon jetzt bemerkenswerte Saison schlossen die Niners durch den Erfolg am Sonntag (12. Mai 2024) im letzten Spiel der BBL-Hauptrunde gegen Würzburg auf Platz drei ab. Nie war das Team von Headcoach Rodrigo Pastore in seiner noch jungen Bundesliga-Geschichte besser. Der Triumph im Europapokal vor wenigen Wochen war die Kirsche auf der Torte. Mit den Playoffs im Kampf um die Meisterschaft wartet nun das nächste Highlight.

Niners vor Vechta gewarnt

"Wir haben das ganze Jahr darauf hingearbeitet, wir wissen, was wir können – und das wollen wir auch zeigen", blickte Niners-Kapitän Jonas Richter im Interview mit SPORT IM OSTEN voraus. Gegner im Viertelfinale ist Aufsteiger Rasta Vechta. Am Freitag (17. Mai, 20:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) steigt das erste Spiel der "Best-of-five"-Serie gegen das Überraschungsteam der Saison. Die Niedersachsen haben die Saison auf Platz sechs abgeschlossen. Chemnitz geht als leichter Favorit ins Spiel, dennoch ist man gewarnt. Erst Anfang Mai verlor man gegen Vechta vor heimischer Kulisse mit 83:91. Das Hinspiel hatten die Niners denkbar knapp gewonnen (81:80).

Teamgeist und Unnachgiebigkeit. Das ist unsere Erfolgsformel.

Steffen Herhold Geschäftsführer Niners Chemnitz

Steffen Herhold erwartet eine "intensive Serie". Gegen Vechta habe man sich bisher immer "schwer getan", sagte der Geschäftsführer der Niners vorab im Interview mit SPORT IM OSTEN. Gegen den Aufsteiger komme es einmal mehr auf die Grundtugenden an, die Chemnitz in dieser Saison so stark machen: "Teamgeist und Unnachgiebigkeit. Das ist unsere Erfolgsformel. Die haben wir rechtzeitig zurückgefunden", so Herhold. Welches Potenzial Vechta hat, wurde am letzten Spieltag einmal mehr deutlich, als das Team von Ty Harrelson den Syntainics MBC beim 98:69 klar in die Schranken wies.

Richter: "Die Last auf viele Schultern verteilen"

"Schnell spielen, physisch spielen, den Ball laufen lassen, die Last auf viele Schulter verteilen", müsse die Herangehensweise in der Offensive sein, ergänzte Jonas Richter. Zudem sei man "schon wieder ein komplett anderes Team" als noch bei der bereits erwähnten jüngsten Heimniederlage gegen Vechta.

Nur Tage vor hatte Chemnitz den Europapokaltriumph gefeiert und war anschließend in ein "kleines Leistungstief gefallen", so der 26-Jährige. Nichtsdestotrotz "haben wir noch eine Rechnung offen", betonte Richter, "wir wollen zeigen, dass das letzte Spiel ein Ausrutscher war und wir besser sind als das."

Chemnitz wartet auf Premierensieg in den Playoffs

Chemnitz hat in den ersten beiden Spielen Heimrecht. Schon dort soll der Grundstein für den Einzug ins Halbfinale gelegt werden. Ein erster Sieg am Freitag wäre zudem eine Premiere. Bei den beiden Playoff-Teilnahmen in den Vorjahren schieden die Niners sang- und klanglos gegen Bayern München und Bonn aus. "Es wird verdammt nochmal Zeit", forderte daher auch Herhold: "Wir wollen ins Halbfinale."

Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, dennoch können die Sachsen bereits jetzt auf eine erfolgreiche Spielzeit blicken. Vor der Saison habe man offensiv die Zielsetzung ausgegeben, in allen Wettbewerben unter die Top vier zu kommen. "Das ist uns in den zwei wichtigsten gelungen", freute sich Herhold. "Das macht uns mächtig stolz und ist eine tolle Bestätigung für die Arbeit der letzten Jahre." Auch wirtschaftlich ist der Einzug in die Playoffs von großer Relevanz. "Alles ist daraufhin ausstrukturiert. Du schiebst dich unter die Top Teams Deutschland."

Dominic Lockhart: "Die Karten werden neu gemischt"

Niners-Defensivspezialist Dominic Lockhart lobte ebenfalls die Entwicklung des Teams. Niemand hätte damit gerechnet, dass man die reguläre Saison auf Platz drei abschließt. "Wenn man uns das zu Beginn der Saison gesagt hätte, hätte uns das niemand geglaubt", sagte Lockhart. "Das macht stolz. Aber jetzt fängt die Arbeit erst an. Die Karten werden neu gemischt."

In einem möglichen Halbfinale könnte Alba Berlin auf Chemnitz warten. Der elfmalige Deutsche Meister trifft in seinem Viertelfinale auf Bonn. Soweit denkt man bei den Niners aber noch nicht. Der Fokus gilt einzig und allein dem Duell gegen Vechta. "Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und alles rausholen", forderte Lockhart: "Dann sehen wir weiter."

Das Playoff-Viertelfinale im Überblick

• Bayern München vs. Ludwigsburg/Hamburg
• Alba Berlin vs. Bonn
• Niners Chemnitz vs. Rasta Vechta
• ratiopharm Ulm vs. Würzburg Baskets

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jsc