Feldhamster
Der Feldhamster soll in Sachsen-Anhalt besser geschützt werden. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Fördermittel für Tierschutz Feldhamsterpopulation soll gezielt gestärkt werden

21. August 2023, 17:37 Uhr

Die Feldhamsterpopulation in Sachsen-Anhalt ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Um die bedrohte Tierart besser schützen zu können, will das Land Sachsen-Anhalt landwirtschaftliche Projekte fördern.

Der Bestand des bedrohten Feldhamsters soll in Sachsen-Anhalt gezielt gestärkt werden. Dabei gehe es vor allem um eine auf die besonderen Bedürfnisse des Feldhamsters ausgerichtete Landwirtschaft, teilte das Umweltministerium mit.

Dazu fördere das Land in diesem Jahr Projekte im Köthener Ackerland, im südlichen und im nördlichen Harzvorland und in der Magdeburger Börde mit 400.000 Euro. Im kommenden Jahr sollen weitere 600.000 Euro ausgegeben werden.

Bessere Ernteverfahren

Dabei gehe es unter anderem um spezielle Ernteverfahren, teilte das Ministerium mit. Dabei würden bei der Getreideernte nur die Ähren abgeschnitten und mindestens 30 Zentimeter lange Halme stehen gelassen. Das soll dem Feldhamster mehr Nahrung und bessere Deckung bieten. Andere Projekte sehen vor, auf Teilen der Ackerflächen auf die Ernte zu verzichten. "Der Schutz des Feldhamsters gelingt nur gemeinsam mit den Landwirten", sagte Umweltminister Armin Willingmann (SPD).

Zahl der Feldhamster sinkt seit Jahren

Auch in Sachsen-Anhalt ist der Feldhamster vom Aussterben bedroht. Seit 2004 steht der Nager auf der Roten Liste des Landes. Ein Biologe der Universität Halle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Bestand sei in den vergangenen zehn Jahren um mindestens 80 Prozent zurückgegangen. Hauptgründe seien die Trockenheit der vergangenen Jahre und der Einsatz moderner Erntemaschinen.

Der Feldhamster steht neben dem Elbebiber und dem Rotmilan auf der so genannten Liste der Verantwortungsarten des Landes.

dpa, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. August 2023 | 13:00 Uhr

2 Kommentare

NochJemand vor 38 Wochen

Es gibt immer weniger "echte" Felder und Wiesen, sondern nur noch großflächige Agrar-Monokulturen, auf denen alles Wildlebende vergiftet und ausgerodet wird.
Natürlich ist da kein Lebensraum mehr übrig für Wildtiere.
Wenn man die wieder ansiedeln wollte, müsste man ihnen große unkultivierte Flächen anbieten, auf denen alles wächst, was hier so heimisch ist (oder war). So dass sie genug Nahrung finden und Platz zum Leben. Aber wie soll das gehen? Im dicht besiedelten Deutschland ist jeder Quadratmeter genutzt. Als Bauland, Wohnfläche, Agrarfläche, Wirtschaftswald, Parkanlage, Straße.

hilflos vor 38 Wochen

Früher wurden die gejagt

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