Tamara Zieschang
Die Innenministerin sagt über die Geldautomaten-Sprengungen: "Besonders die Gefährdung für Menschen ist gestiegen." (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Bessere Schutzmaßnahmen Nach Geldautomaten-Sprengung: Innenministerin Zieschang appelliert erneut an Banken

22. Juli 2023, 13:38 Uhr

Nachdem zwei Geldautomaten am Donnerstag in Magdeburg gesprengt wurden, richtet sich Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) an die Banken. Sie fordert von ihnen bessere Schutzmaßnahmen.

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hat nach der Sprengung von zwei Geldautomaten in einem Einkaufszentrum in Magdeburg erneut bessere Schutzmaßnahmen von Banken gefordert. Unter anderem zählten dazu Einfärbe- oder Klebesysteme, die bei Detonationen die Geldscheine verklebten oder mit Farbe beschmutzten, hieß es in einer Mitteilung des Innenministeriums am Samstag.

"Jede Sprengung birgt immense Gefahren", sagte Zieschang außerdem. "Da die Täter seit einiger Zeit zunehmend Festsprengstoffe einsetzen, sind nicht nur höhere Sachschäden zu beklagen. Besonders die Gefährdung für Menschen ist gestiegen." Auch das Landeskriminalamt forderte bereits besseren Schutz.

Jede Sprengung birgt immense Gefahren.

Tamara Zieschang Innenministerin von Sachsen-Anhalt

Zwei Geldautomaten in Magdeburg gesprengt

Am Donnerstag waren bislang unbekannte Täter in ein Einkaufszentrum im Süden von Magdeburg eingebrochen und hatten dort in einem Raum mit Geldautomaten zwei Geräte gesprengt. Das Einkaufszentrum musste zeitweise gesperrt werden.

In Deutschland hat es nach Angaben des Innenministeriums im vergangenen Jahr fast 500 Sprengungen von Geldautomaten gegeben. In Sachsen-Anhalt seien es neun Taten gewesen. In den Jahren 2020 bis 2022 sei dadurch ein Gesamtschaden in Sachsen-Anhalt von 4,5 Millionen Euro entstanden.

MDR (Johanna Daher), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Juli 2023 | 13:00 Uhr

22 Kommentare

Kaiser_Otto vor 43 Wochen

Ok! Ihre Meinung, dass Appelle oder unverbindliche Forderungen an die Banken ausreichen, akzeptiere ich natürlich, teile sie aber nicht.
Es werden ja nicht nur Geldautomaten nachts in menschenleeren Einkaufszentren gesprengt, sondern z. B. auch in Wohn- und Geschäftshäusern. Und dann besteht immer die Gefahr, dass Unbeteiligte zu Schaden oder gar zu Tode kommen.
Aber vielleicht ist es auch Strategie der Geldinstitute, die Sprengungen nicht aktiv zu verhindern: wenn ein GA erst einmal zerstört ist, gibt es bestimmt viele Gründe für die Banken, ihn nicht zu ersetzen (zu teuer, zu gefährlich etc.) ... Geld gespart, prima!

astrodon vor 43 Wochen

@wuff: Was hat der Kontostand mit Bargeld oder unbarem Zahlungsverkehr zu tun? Und ohne Bargeld sind Schwarzgeschäfte, Drogenhandel, Geldwäsche zwar nicht unmöglich - aber deutlich schwieriger.

Kaiser_Otto vor 43 Wochen

Mag sein, dass ich die Ironie im ersten Satz Ihres Beitrages nicht erkannt habe.
Ein Appellieren an die Banken zur Anwendung der "Schutzmechanismen ..., welche die Banken nutzen könnten", reicht einfach nicht.
Wirksame Methoden gegen Automatensprengungen aus anderen EU-Ländern übernehmen, entsprechende Gesetzesvorlagen in D einbringen statt nur Appelle an die Banken!!!

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