Kulturorte mit Weitblick Schönste Aussichten: Neun besondere Orte in Sachsen-Anhalt
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08. Juli 2024, 16:08 Uhr
Wer an Orte mit Aussicht in Sachsen-Anhalt denkt, hat meist den Brocken im Harz vor Augen. Dabei gibt es neben dem höchsten Berg des Landes auch zahlreiche andere Orte mit fantastischem Ausblick: Im Harz ist der kleine Bruder des Eiffelturms ein Highlight, in Magdeburg ist der Jahrtausendturm einen Aufstieg wert und auch am Fundort der Himmelsscheibe von Nebra geht es hoch hinaus. Diese neun Ausflugsziele für die ganze Familie bieten Weitblick, spannende Architektur und Abenteuer in der Natur.
Inhalt des Artikels:
- Bitterfeld: Panoramablick vom Bitterfelder Bogen
- Gräfenhainichen: Ferropolis von oben entdecken
- Magdeburg: Jahrtausendturm – weltweit höchstes Holzgebäude seiner Art
- Nebra: Hoch hinaus am Fundort der Himmelsscheibe
- Stendal: Ausblick vom größten Trojanischen Pferd der Welt
- Schönebeck: Einzigartige Aussicht auf die Börde
- Stolberg: Den Eiffelturm des Harzes erklimmen
- Wernigerode: Terrassenblick vom Märchenschloss
- Schkopau: Sicht bis zum Leipziger Völkerschlachtdenkmal
Bitterfeld: Panoramablick vom Bitterfelder Bogen
Auf dem Bitterfelder Berg erhebt sich seit 2006 der Bitterfelder Bogen – eine schwungvolle stählerne Bogenkonstruktion, die aus der Ferne an eine Brückenarchitektur erinnert. Verantwortlich für die 28 Meter hohe und 81 Meter lange Konstruktion ist der Frankfurter Künstler Claus Bury, der die Form der Bewegung einer Baggerschaufel nachempfunden hat. Symbolisch steht das Kunstwerk für den Wandel der Region – von den Altindustrieanlagen zum modernen Chemie-Park und vom Braunkohletagebau zur gestalteten Landschaft. Ein Aufstieg des Bogens lohnt sich unbedingt: Die oberste Rampe endet an einem Balkon, von dem aus man einen einzigartigen Panoramablick über Bitterfeld, den Goitzschesee, auf Pouch und Wolfen genießen kann.
Gräfenhainichen: Ferropolis von oben entdecken
Ferropolis liegt auf einer Halbinsel in Gräfenhainichen, östlich von Dessau-Roßlau. In dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau Golpa-Nord stehen heute noch fünf stählerne Bagger-Giganten. Besucherinnen und Besucher können die einstigen Bergbau-Geräte besichtigen und teilweise sogar besteigen. Auf dem größten Tagebaugerät mit dem Spitznamen Medusa wurde im Mai 2022 eine Aussichtsplattform in 20 Metern Höhe eröffnet. Diese erreicht man über einen imposanten gläsernen Fahrstuhl – oben angelangt, bietet sich ein einmaliger Blick über die frühere Bergbaulandschaft mit dem heutigen Gremminer See.
Magdeburg: Jahrtausendturm – weltweit höchstes Holzgebäude seiner Art
Der Jahrtausendturm im Magdeburger Elbauenpark ist das weltweit höchste Holzgebäude seiner Art. Das markante Gebäude in Form eines schiefen Kegels ist im Rahmen der BUGA entstanden und wurde vom Architekten Johannes Peter Staub entworfen.
Auf sechs Etagen beherbergt der Turm ein interaktives Museum, in dem man mehr über die wichtigsten Errungenschaften der Menschheit in Technik und Forschung lernen kann. Ein Highlight beim Besuch des Jahrtausendturms ist die 43 Meter hohe Aussichtsplattform: Wer es bis nach oben schafft, kann den Blick wunderbar über Park und Stadt schweifen lassen. An klaren Tagen lässt sich Richtung Harz sogar der Brocken entdecken.
Nebra: Hoch hinaus am Fundort der Himmelsscheibe
Schon von weitem ist auf dem Mittelberg in unmittelbarer Nähe zur Fundstelle der Himmelsscheibe von Nebra ein markanter Aussichtsturm zu erkennen. Dieser ragt schief aus dem Wald hervor: Der 30 Meter hohe Turm ist um zehn Grad geneigt, da er als Zeiger einer Sonnenuhr dient. Ein senkrechter Schnitt am Bauwerk markiert die Sichtachse zum Brocken, sodass man hier heute noch beobachten kann, wie die Sonne zur Sommersonnenwende untergeht – vor 3.600 Jahren ließ sich auf diese Weise die Himmelsscheibe einnorden und als Sonnenkalender nutzen. Auf der Turmspitze können Besucherinnen und Besucher die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen nachvollziehen oder einfach nur den fantastischen Ausblick auf das Kyffhäusergebirge und den Harz genießen.
Stendal: Ausblick vom größten Trojanischen Pferd der Welt
Vor den Türen des Winckelmann-Museums in Stendal steht das größte Trojanische Pferd der Welt. Die begehbare 15,6 Meter hohe Skulptur aus Lärchenholz und Stahl ist im Rahmen einer großen Troja-Ausstellung vor rund 20 Jahren entstanden und gilt seitdem als Besuchermagnet. Über zwei Wendeltreppen im Inneren des Pferdes gelangen Besucherinnen und Besucher zum Rumpf – dort bieten Gucklöcher einen tollen Ausblick über die Innenstadt von Stendal. Für Kinder gibt es im Museumspark außerdem ein Hörtheater, eine Spielstraße, ein Labyrinth und neuerdings ein Archäologie-Camp zu entdecken.
Schönebeck: Einzigartige Aussicht auf die Börde
Der Kunsthof Bad Salzelmen ist ein Museumsprojekt in Schönebeck, das sich mit der langen Salz-Bergbau-Tradition der Region beschäftigt. Im historischen Gradierwerk samt Soleturm und Schausiedehaus sowie einem Ausstellungsraum werden noch heute die Traditionen des alten Handwerks und des mittelalterlichen Pfannensiedens am Leben erhalten – auch Besucherinnen und Besucher können Salz sieden, probieren und kaufen.
Bei Führungen lassen sich die Höhen des imposanten Gradierwerks und Soleturms erklimmen und ein toller Ausblick auf den Kurpark und die Bördelandschaft genießen. Außerdem lohnt sich ein Abstecher zur St. Johannis Kirche in Schönebeck – die zwei hohen Kirchtürme wollten die Salzgrafen, die sogenannten Pfänner, im Mittelalter höher bauen lassen als die des Magdeburger Doms.
Stolberg: Den Eiffelturm des Harzes erklimmen
Im Südharz, an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt, ist der kleine Bruder des Pariser Eiffelturms zu bewundern: das Josephskreuz auf dem 580 Meter hohen Auerberg bei Stolberg. Es ist mit 38 Metern Höhe das größte eiserne Doppelkreuz der Welt. Namensgeber war sein Auftraggeber Graf Joseph von Stolberg, der das Josephskreuz 1896 durch die Braunschweiger Dampfkessel- und Gasometerfabrik nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms bauen ließ.
Die Konstruktion wird von 100.000 Nieten zusammengehalten. Über 200 Stufen kann man die Spitze erklimmen. Von hier aus hat man bei gutem Wetter einen einzigartigen Blick zum Brocken, zum Inselsberg, zum Kyffhäuser und bis hin zu den Turmspitzen des Magdeburger Domes.
Wernigerode: Terrassenblick vom Märchenschloss
Ganz gleich, aus welcher Himmelsrichtung man sich dem malerischen Harz-Städtchen Wernigerode nähert – schon von weit her grüßt das Schloss auf dem Agnesberg. Seine heutige prunkvolle Gestalt bekam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, jedoch gab es hier schon im Mittelalter eine Burg. Der Weg zum Schloss lädt zum Wandern ein, kann aber auch mit der Bahn abgekürzt werden. Oben angekommen, kann man von der Terrasse am Eingang des Schlosses aus einen grandiosen Ausblick über die Stadt genießen. Bei klarem Wetter sind der Brocken und die Harzer Berge gut zu erkennen.
Schkopau: Sicht bis zum Leipziger Völkerschlachtdenkmal
Das größte begehbare Gebäude Sachsen-Anhalts ist nicht etwa ein Kirchturm, sondern das Kraftwerk Schkopau. Das aus zwei Blöcken bestehende Braunkohlekraftwerk zwischen Halle und Merseburg erzeugt elektrische Energie für das öffentliche Netz und die Chemieindustrie – 2034 soll es stillgelegt werden. Besucherinnen und Besucher können bei Gruppenführungen die in 136 Metern gelegene Aussichtsplattform besteigen, von der aus selbst das Leipziger Völkerschlachtdenkmal zu sehen ist. Der MDR-Youtube-Kanal #hinREISEND zeigt, ob sich der Ausblick lohnt und warum auch die Hausmannstürme hoch über Halle einen Ausflug wert sind.
Quelle: Eigenrecherche MDR KULTUR, MDR-Youtube Kanal #hinREISEND / Redaktionelle Bearbeitung: Valentina Prljic
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 24. April 2024 | 17:30 Uhr