KULTUR erleben

Der Bergbau-Technik-Park zwischen dem Markkleeberger und Störmthaler See hält die Industriegeschichte der Region um Leipzig wach.
Sachsen lockt im Frühling mit tollen Freilichtmuseen – immer einen Ausflug wert! Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Geschichte spürenFreilichtmuseen in Sachsen: Sieben Orte, die Geschichte lebendig werden lassen

25. März 2025, 16:50 Uhr

Für Familien mit Kindern ist ein Ausflug ins Freilichtmuseum ideal. An der frischen Luft wird Geschichte vergangener Zeiten selbst für die Kleinsten greifbar. Von mittelalterlichen Dörfern des Bergbaus im Erzgebirge über Bauernhöfe vergangener Jahrhunderte im Vogtland bis hin zu Tagebau-Baggern aus dem Leipziger Neuseenland ist dort vieles zu sehen, was das Leben in Sachsen in früheren Zeiten ausgemacht hat. Das sind unsere Tipps, inklusive Informationen zu Adressen, Eintrittspreisen und Öffnungszeiten.

Großpösna: Bergbau-Technik-Park im Leipziger Neuseenland

Blick auf den Störmthaler See bei Leipzig. Vor dem See, in Richtung See ausgerichtet, steht eine hölzerne Bank.
Blick auf den Störmthaler See bei Leipzig. Vor dem See, in Richtung See ausgerichtet, steht eine hölzerne Bank. Bildrechte: imago/Rainer Weisflog

Im Zentrum der Bergbau-Technik-Ausstellung stehen ein großer Schaufelradbagger und ein weiteres Großgerät, der Absetzer, aus dem ehemaligen Tagebau Espenhain. Beide Anlagen sollen künftig auch begehbar gemacht werden. Daneben wird viel weitere Tagebau-Technik gezeigt, etwa zur Entwässerung oder zur Stromversorgung. Die Ausstellung erklärt aber den gesamten "Lebenszyklus" eines Tagebaus: von der Vorbereitung über die Erschließung des Geländes, bei der ganze Dörfer verschwunden sind, bis hin zum Kohleabbau und zur späteren Sanierung und Neugestaltung der Landschaft. Insgesamt 24 Informationstafeln sollen das Thema Tagebau auch für Kinder verständlich machen.

Dieses Großgerät aus Espenhain ist heute im Bergbau-Technik-Park Großpösna zu sehen und lässt große und kleine Technik-Fans staunen. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Bergbau-Technik-Park im Leipziger Neuseenland
Am Westufer 2
04463 Großpösna

Zur Website des Bergbau-Technik-Parks geht es hier.

Öffnungszeiten:
15. März bis 16. November 2025
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr
Juli und August von 10 bis 17 Uhr

Eintritt:
9 Euro, ermäßigt 6 Euro
Kinder bis fünf Jahre frei

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Sonderführung "Von der Grube zum Berg" am 30. März 2025 ab 10 Uhr
Sonderführung "Werkbahnbetrieb im Tagebau Espenhain" am 1. Mai 2025 von 10 bis 12 Uhr

Crimmitschau: Landwirtschaftsmuseum beim Schloss Blankenhain

Das Museum verspricht eine Zeitreise durch die Geschichte ländlicher Lebens- und Arbeitswelten vom 18. Jahrhundert bis heute. Gezeigt werden Alltagskultur, Handwerk und Landtechnik. Insgesamt umfasst das Museum Ausstellungen in 80 Gebäuden, darunter die laut Museum weltweit größte Sammlung kurioser Eigenbautraktoren, eine Landarzt-Ausstellung, eine Brauerei, eine Dorfschule, ein Müllerhaus und vieles mehr. Auch die Geschichte des ehemaligen Rittergutes wird hier aufbereitet.

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain bietet eine Zeitreiste in das Landleben des 18. Jahrhunderts. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain
Am Schloss 9
08451 Crimmitschau/Ortsteil Blankenhain

Zur Website des Deutschen Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain geht es hier.

Öffnungszeiten:
10. Februar bis 30. April: täglich außer montags 9 bis 17 Uhr
1. Mai bis 15. Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr
16. Oktober bis 15. November: täglich außer montags 9 bis 17 Uhr
16. November bis 15. Dezember: nur für angemeldete Gruppen
16. Dezember bis 9. Februar: geschlossen

Eintritt:
7 Euro, ermäßigt 5 Euro
Kinder unter 6 Jahren frei

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Sonntägliche Führungen zu geschichtlichen, landwirtschaftlichen, handwerklichen und technischen Themen

Schwarzbach: Museum für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur in Sachsen

Das Museum wurde im Jahr 2000 gegründet und versammelt sieben alte Gebäude, die einst an anderen Orten standen. Das Älteste von ihnen stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das Jüngste aus dem 19. Jahrhundert. Die Häuser zeigen, wie in früheren Zeiten gebaut wurde und wie Menschen und Tiere lebten. Außerdem werden landwirtschaftliche Geräte und Hausrat aus vergangenen Zeiten präsentiert.

Bereits an der Architektur des Museums in Schwarzbach lässt sich seine lange Geschichte erkennen. Bildrechte: Museum für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur Schwarzbach e.V.

Museum für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur Schwarzbach e.V.
Wiesenweg 1a
09306 Königsfeld

Zur Website des Museums für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur geht es hier.

Öffnungszeiten:
Samstags von 11 bis 16 Uhr und nach telefonischer Anmeldung

Eintritt:
4 Euro, ermäßigt 3 Euro
Kinder bis Schuleintritt frei

Frankenberg: Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg im Erzgebirge

Die einstige Bergstadt "Blyberge" im Erzgebirge wurde ab dem Jahr 1220 von Bergleuten besiedelt, die dort nach Erz suchten. Später wohnten dort etwa 1.500 Menschen, darunter auch die Familien der Bergleute. Um 1350 wurde die Stadt verlassen und der Bergbau eingestellt. Das Freilichtmuseum veranschaulicht, wie die Menschen dort damals gelebt und gearbeitet haben. Dazu wurden verschiedene Häusertypen nach damaligem Vorbild rekonstruiert.

Rekonstruierte mittelalterliche Häuser im Freilichtmuseum Bergstadt Bleiberg. Bildrechte: MDR/Julian Wallner

Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg
Schönborner Straße 11b
09669 Frankenberg, Ortsteil Sachsenburg

Zur Website der Mittelalterlichen Bergstadt Bleiberg geht es hier.

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Mittwoch bis Freitag nur auf Voranmeldung
Samstag von 10 bis 18 Uhr
Sonn- und Feiertage von 10 bis 17 Uhr
November bis März: nur nach Anmeldung

Eintritt:
4 Euro, ermäßigt 3 Euro
Kinder bis 4 Jahre frei

Neu: Die Geschichte der Bergstadt Bleiberg gibt es auch als Audioguide.

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Frühlingsfeuer am 30.04.2025 ab 18 Uhr
5. Bleiberger Handwerkermarkt am 10. Mai und 11. Mai 2025 ab 10 Uhr

Seiffen im Erzgebirge: Freilichtmuseum des Spielzeugmuseums

Das Spielzeugmuseum lohnt an sich schon einen Besuch. Das Freilichtmuseum zeigt zudem auf drei Hektar, wie die traditionellen Spielwaren des Erzgebirges hergestellt werden. Daneben werden aber auch andere holzverarbeitende Berufe der Region vorgestellt. Zu sehen sind insgesamt 14 Gebäude, darunter zwei Wasserkraftwerke. Eine Besonderheit ist die original erhaltene Reifendreherei von 1760, bei der es täglich Vorführungen gibt.

Im Freilichtmuseum Seiffen wird unter anderem gezeigt, wie früher eine Reifendreherei funktioniert hat - eine körperlich anstrengende und filigrane Arbeit zugleich. Bildrechte: picture-alliance/ ZB | Wolfgang Thieme

Freilichtmuseum des Spielzeugmuseums Seiffen
Hauptstraße 203
09548 Seiffen

Zur Website des Freilichtmuseums des Spielzeugmuseums Seiffen geht es hier.

Öffnungszeiten:
November bis März von 10 bis 16 Uhr (witterungsabhängig)
April bis Oktober von 10 bis 17 Uhr
Der Einlass ist von 12.30 Uhr bis 13 Uhr geschlossen

Eintritt
9 Euro, ermäßigt 7 Euro
Kinder von 4 bis 16 Jahren in Begleitung eines zahlenden Eltern- oder Großelternteils haben freien Eintritt

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Tage des Historischen Handwerks am 30. und 31. Mai sowie am 13. und 14. September 2025.

Großenhain: Bauernmuseum Zabeltitz

Das Museum ist in einem über 200 Jahre alten Dreiseitenhof eingerichtet. Es veranschaulicht das bäuerliche Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer traditionellen Familienwirtschaft mit Futterküche, Stall, Heuboden und Scheune. Die Besucherinnen und Besucher sehen dabei auch, wie und mit welchen Werkzeugen damals Milch, Butter, Honig oder Fleisch produziert wurden und wieviel Arbeit das gemacht hat.

Typische Inneneinrichtung eines sächsischen Bauernhofes im 19. Jahrhundert, zu sehen im Bauernmuseum Zabeltitz. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Bauernmuseum Zabeltitz
Hauptstraße 54
01561 Großenhain

Zur Website des Bauernmuseums Zabeltitz geht es hier.

Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
Dienstag bis Freitag, 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Sonntag 14 bis 17 Uhr

Eintritt:
3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Schüler*innen 1 Euro
Kinder bis 6 Jahre frei

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Saisoneröffnung am 1. April 2025
Feier des Internationalen Museumstages am 18. Mai 2025 u. a. mit öffentlicher Führung.

Markneukirchen: Vogtländisches Freilichtmuseum

Hier sind mehr als 40 historische Gebäude aus drei Jahrhunderten zu sehen, mit Wohnhäusern, Ställen, Werkstätten und Scheunen. Außerdem wird gezeigt, wie früher die Ländereien bewirtschaftet wurden.

Besucherinnen uns Besucher des Vogtländischen Freilichtmuseums in Landwüst können im Wohn-Stallhaus von 1782 die Inneneinrichtung erkunden. Bildrechte: picture-alliance / ZB | Wolfgang_Thieme

Das Museum ist zweigeteilt: Der Standort Landwüst hat vier historische Hofanlagen und bietet von seiner Höhenlage einen weiten Ausblick. Der Standort Eubabrunn zeigt drei Gehöfte in einem Tal an einem Bachlauf. Gerade für Kinder toll: Hier werden auch heute noch alte Rassen landwirtschaftlich genutzter Tiere gehalten, die vom Aussterben bedroht sind – etwa Erzgebirgsziegen oder ostfriesische Milchschafe.

Das Vogtländische Freilichtmuseum entstand 2019 aus den vormals getrennten Museen am Standort Wüst (Foto) und am Standort Eubabrunn. Bildrechte: IMAGO / Rainer Weisflog

Vogtländisches Freilichtmuseum
Standort Landwüst
Rohrbacher Straße 4
08258 Markneukirchen

Standort Eubabrunn
Waldstraße 2A
08258 Markneukirchen

Zur Website des Vogtländischen Freilichtmuseums geht es hier.

Öffnungszeiten:
April bis November: Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10 bis 17 Uhr

Eintritt:
8 Euro, ermäßigt 7 Euro, Schüler*innen bis 18 Jahre 6 Euro
Kinder bis 6 Jahre frei

Sonderveranstaltungen (Auswahl):
Tag der historischen Fortbewegungsmittel und Familienfest der FFW Landwüst 10. Mai 2025 ab 10 Uhr
Internationaler Museumstag am 18. Mai 2025 ab 10 Uhr

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 25. Dezember 2024 | 19:00 Uhr