Gemälde Bernhard Heisig, "Schwierigkeiten beim Suchen der Wahr- heit", 1974(?). Oel auf Leinwand, 118 x 165 cm. Leipzig, Museum der Bildenden Kuenste  Aufnahmedatum 01.01.2000  Bildnachweis picture-alliance / akg-images | akg-images
Einen der Mitbegründer der Leipziger Schule ehrt jetzt das Bildermuseum der Stadt, zu sehen ist auch das Gemälde "Schwierigkeiten beim Suchen der Wahrheit" von Bernhard Heisig (1925-2011). Bildrechte: picture-alliance / akg-images

Empfehlungen Die besten Ausstellungen in Sachsen – in Leipzig, Chemnitz und Dresden

18. März 2025, 15:43 Uhr

Die besten Sonderausstellungen in Sachsen: Erleben Sie Kunst, Fotografie und Geschichte. Die Kulturhauptstadt Chemnitz feiert John Cage und die Kunst des Zufalls. Leipzig erkundet die explosive Malerei von Bernhard Heisig und Gärten als Spiegel der Gesellschaft. In Dresden präsentiert Altmeister Max Uhlig neue Werke und das Residenzschloss widmet sich der Kunst Koreas. Alle Infos für Ihren Besuch der Top-Ausstellungen in Sachsen im März 2025!

Inhalt des Artikels:

Chemnitz

"Galerie Oben und Clara Mosch" I bis 15. Februar 2026

Die Kunstsammlungen Chemnitz lassen mit dieser Ausstellung eine Zeit aufleben, in der die Stadt ein Hotspot der alternativen Kunstszene war. In den siebziger Jahren hatte sich Karl-Marx-Stadt nicht nur zur Vorzeigestadt des offiziellen Kulturbetriebs der DDR entwickelt, sondern war auch für zwei besondere Galerien bekannt. Die Galerie Oben und die Produzentengalerie der Gruppe "Clara Mosch", eines der bekanntesten Kunstkollektive aus Chemnitz, zeigten unkonventionelle Ausstellungen. Zudem boten sie vom Staat nicht anerkannten Künstlerinnen und Künstlern oft die einzige Möglichkeit, sich zu präsentieren. Anhand von Originaldokumenten, Fotos, Plakaten, Postkarten und Briefen wird die Geschichte der beiden Galerien jetzt in den Kunstsammlungen am Theaterplatz erzählt.

Zwei Männer werden von zwei Männern rasiert
Die Aktion "Glatzköpfe" aus dem Jahr 1981. Fotos wie dieses lassen die legendäre Galerie Oben wieder aufleben. Bildrechte: Lindenau Museum Altenburg / Archiv Ralf-Rainer Wasse / VG Bildkunst 2025

Die Gruppe "Clara Mosch" gründete sich 1977 und verdankt ihren Namen den Anfangsbuchstaben der Nachnamen von Carlfriedrich Claus (CLA), Thomas Ranft und Dagmar Ranft-Schinke (RA), Michael Morgner (MO) und Gregor-Torsten Schade (SCH). Durch ihr freies bildnerisches Schaffen jenseits der vorgegebenen System-Programmatik und Kunstdoktrin ist die Gruppe bis heute eines der wichtigsten Beispiele für alternatives künstlerisches Schaffen zu DDR-Zeiten.

"John Cage. Museumcircle" – eine Ausstellung nach Zufallsprinzip I bis 18. Mai 2025

Das Industriemuseum Chemnitz zeigt im Kulturhauptstadtjahr mit "John Cage. Museumcircle" eine Ausstellung, die nach dem Zufallsprinzip funktioniert. Das Konzept dazu stammt von dem US-amerikanischen Komponisten und Avantgarde-Künstler John Cage (1912–1992). Objekte aus 53 verschiedenen Museen der Kulturhauptstadt-Region wurden zufällig ausgewählt und in der Schau – ebenfalls an zufälligen Platzierungen – zusammenführt. So kann man tief in die Kultur- und Industriegeschichte eintauchen – mit teils ganz überraschenden Einblicken.

"Fluchtgeschichten" in der Gedenkstätte am Kaßberg | bis 13. April 2025

"An der Grenze erschossen" heißt die neue Sonderausstellung im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, die an die Todesopfer des DDR-Grenzregimes speziell im heutigen Sachsen-Anhalt erinnert. 75 Frauen und Männer wurden bis 1989 an der 342 Kilometer langen Grenze zu Niedersachsen erschossen. 31 Menschen aus der Region wurden zu DDR-Zeiten an der Berliner Mauer oder beim Versuch, den "Eisernen Vorhang" in Osteuropa zu überwinden, getötet. Die Ausstellung geht auf die Schicksale ein, erläutert das DDR-Grenzregime und gehört zum Themenschwerpunkt Flucht, der im März und April auch mit Gesprächen flankiert wird. Der Lernort befindet sich im früheren Hafttrakt B. Das Angebot mit Ausstellung, Zeitzeugengesprächen und Podiumsdiskussion entstand in Kooperation mit der Volkshochschule Chemnitz und dem Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz.

Stacheldraht läuft an einem Wachturm am früheren Stasi-Gefängnis auf dem Kaßberg entlang.
Im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis erinnert eine Sonderausstellung bis Mitte April an DDR-"Fluchtgeschichten" mit tödlichem Ausgang. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Bergbau-Geschichte: "Silberglanz & Kumpeltod" | bis 29. Juni 2025

Der Bergbau prägte Wirtschaft und Kultur des Erzgebirges: Aus dem abgebauten und aufbereiteten Silbererz wurden Münzen geprägt, die den Reichtum der Region begründeten. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Bergbaus und erzählt Geschichten von "Silberglanz & Kumpeltod".

SMAC Chemnitz: ein erleuchtetes Gebäude im Abendlicht
Mit einer großen Präsentation zur Geschichte des Bergbaus feiert das smac Jubiläum, die Schau ist auch Teil des Programms zum Kulturhauptstadt-Jahr 2025. Bildrechte: Dirk Hanus

Die große Präsentation ist sowohl die Jubiläumsausstellung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz (smac) als auch erstes Highlight im Programm von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der der Ausstellung sogar ein Exponat zur Verfügung stellt. Das smac feiert 2024 sein zehnjähriges Bestehen.

 

Dresden

Kunstschätze aus Korea | bis 10. August 2025

Die Ausstellung "100 Ideen von Glück. Kunstschätze aus Korea" im Dresdner Residenzschloss lädt zu einer einzigartigen Entdeckungsreise durch die koreanische Kunstgeschichte ein. Mit rund 180 wertvollen Exponaten, darunter königliche Gewänder, prächtiger Schmuck und antike Grabbeigaben, vermittelt die Schau facettenreich Einblick in die Kultur Koreas. Besonders hervorzuheben sind die Goldschätze der Silla-Dynastie, die in ihrer Pracht die Bedeutung dieses antiken Königreichs widerspiegeln. Begleitet wird die Schau von einem vielseitigen Programm, darunter Tanz- und Kleidungsworkshops.

Ausstellung, 100 Ideen vom Glück, Korea, Kunstschätze aus Korea
Hanbok, die traditionelle koreanische Tracht ist bis heute populär und wird neu interpretiert. Bildrechte: SKD, Oliver Killig

Neues und Überraschendes von Max Uhlig | bis 4. April 2025

Seit Jahrzehnten prägt der Maler Max Uhlig das Kunstleben in Dresden. In der Galerie der Gebrüder Lehmann sind nun zahlreiche Porträtbilder des Altmeisters zu sehen: Gesichter und Büsten aus dynamischen Strichen. Die Farbe Rot herrscht vor, doch es gibt auch Bilder in Schwarz-Weiß. Denn Uhlig ist zwar schon 87 Jahre, doch er malt immer noch. Und aufgrund körperlicher Gegebenheiten bedient er nun ein kleineres Bildformat – eine neue Schaffensphase.

Skulpturen der Ernst-Rietschel-Kunstpreis Gewinnerin Iman Issa I bis 11. Mai 2025

Iman Issa, eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen, wurde mit dem renommierten Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur ausgezeichnet und wird nun mit einer Ausstellung im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gewürdigt. Vom 8. Februar bis 11. Mai 2025 können Besucherinnen und Besucher ihre einzigartigen Skulpturen entdecken, die sich intensiv mit der Geschichte von Museen, Sammlungen und deren Kontexten auseinandersetzen.

Künstlerin Iman Issa steht zwischen Skulpturen
Iman Issa in der Dresdner Skulpturen-Sammlung. Bildrechte: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Andreas Diesend

Issas Kunst lädt zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Geschichte und Identität ein. Ein Highlight der Ausstellung ist die Arbeit "Das Spiel", die speziell für das Albertinum konzipiert wurde. Im ersten Obergeschoss haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, zehn Fotografien zu betrachten und aus verschiedenen Beschriftungsvorschlägen die richtige auszuwählen. Dieses interaktive Element fordert das Publikum heraus und regt zum Nachdenken über die Veränderlichkeit und Deutbarkeit von Kunstwerken an.

Die Ausstellung bietet nicht nur eine beeindruckende Gelegenheit, Issas künstlerische Praxis kennenzulernen, sondern auch eine Einladung, das Zusammenspiel von Kunst, Geschichte und Wahrnehmung zu hinterfragen. Wer sich für die politische Ästhetik der Gegenwart interessiert, wird in dieser Ausstellung zahlreiche Denkanstöße finden.

Vom Weltraum und Alltäglichem: Fotografien von Wolfgang Tillmans | bis 29. Juni 2025

Das erste Mal in Dresden zu sehen: Fotografien des international gefeierten Wolfgang Tillmans. Mehr als 250 Arbeiten, darunter auch neue, bisher nicht ausgestellte Werke locken ins Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Unter den Titel "Weltraum" bietet die Ausstellung einen Querschnitt seiner Arbeit, sowohl irdische und alltägliche als auch kosmische Fotokunst gibt es zu sehen. Das reflektiert zusammen mit seinen Werken über Digitalisierung, Migration und Krieg zu einer einzigartigen, nur in Dresden zu bestaunenden Ausstellung.

Ausstellungsansicht zeigt Besucherin vor den Werken Tillmans.
Tillmans hat eine ganz besondere Beziehung zu Dresden: Mitte der 90er-Jahre kaufte er einen alten Bestandskatalog der Galerie Neue Meister, der ihn für seinen eigenen Ausstellungskatalog inspirierte. Bildrechte: Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Oliver Killig

Sächsisches Kulturerbe aus der Klosterbibliothek St. Marienthal I bis 17. Mai 2025

Im Kloster St. Marienthal, wo seit beinahe 800 Jahren Zisterzienserinnen leben, hat sich trotz vieler Krisen und Zerstörungen eine einzigartige Bibliothek erhalten. Im Jahr 2023 konnte der Freistaat Sachsen dank der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung die wertvollen Handschriften und Druckwerke der barocken Saalbibliothek erwerben. Ermöglicht durch eine Förderung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, werden diese nun erstmals in einer umfassenden Ausstellung vom 29. Januar bis zum 17. Mai 2025 im Buchmuseum der SLUB präsentiert. Das historische Kulturerbe wird in dieser Schau erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung würdigt die lebendige Geschichte des Frauenklosters und den kulturellen, historischen und intellektuellen Wert seiner Bibliothek, der weit über die Klostermauern hinausstrahlt.

Die Bestände der Bibliothek des Klosters St. Marienthal in Ostritz erforschen jetzt die Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und die Universität Leipzig.
Im Jahr 2023 erwarb der Freistaat Sachsen die Bibliothek des Klosters St. Marienthal bei Ostritz. Bildrechte: SLUB Dresden

Eine Ausstellung zum Durchatmen | bis 10. August 2025

Der Mensch ist abhängig von der Luft und atmet ungefähr 20.000 Mal am Tag – für das Dresdner Hygiene-Museum Anlass genug, sich ausgiebig dem Thema Luft zu widmen, sei es sinnlich, wissenschaftlich, historisch oder kulturell. In der Ausstellung "Luft. Eine für alle" kann man zahlreiche Kunstwerke oder Bücher wie den Wolkenatlas entdecken, sich in interaktiven Stationen mit globalen Umweltfragen und Luftverschmutzung beschäftigen oder in einer Sammlung scheinbar leerer Gefäße die ausgeatmete Luft einer Hündin unter die Lupe nehmen. Jeden letzten Sonntag im Monat gibt es außerdem die Möglichkeit, in der "Luftstatt" zu experimentieren.

Wie Restauratoren aus Dresden Kunst und Kulturdenkmale retten | bis 30. April 2025

Die Goldledertapeten im Schloss Moritzburg, das Wandbild "Der Weg der roten Fahne" am Dresdner Kulturpalast oder die Fresken des alten Dominikanerklosters auf dem Leipziger Uni-Campus: Dass diese Kulturschätze in so gutem Zustand sind, ist der Hochschule für bildende Künste Dresden zu verdanken. Sie bildet seit 50 Jahren Restauratorinnen und Restauratoren aus. Zum Jubiläum widmet das Landesamt für Denkmalpflege dem Studiengang eine Ausstellung. Zu sehen ist u.a. wie der Schnitzaltar aus der Dorfkirche Zaasch, der jetzt in Wechselburg steht, restauriert wurde. Zu erfahren ist, was das Handwerk heute ausmacht, u.a. auch modernste Methoden, das Arbeiten mit 3D-Scanverfahren oder Laserreinigung, viele Konservierungsmethoden wurden an der Hochschule entwickelt.

Spätgothische Wandmalerei im Schloss Sachsenburg in Frankenberg
Angehende Restauratoren und Restauratorinnen aus Dresden halfen auch, diese spätgotische Wandmalerei im Schloss Sachsenburg wiederherzustellen. Bildrechte: Sven Köhler

Kultur

Ein Festsaal mit Wandvertäfelungen und Deckengemälden, an den Seiten stehen Stühle.
Die Weingutanlage Hoflößnitz in Radebeul besitzt einen imposanten Festsaal. An dessen Restaurierung war auch der Studiengang der Hochschule für bildende Künste beteiligt. Mehr dazu im Audio von Lydia Jakobi. Bildrechte: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Der Mann, der Napoleon bezwang | bis September 2025

Am 24. Juni 1812 marschierte Napoleon mit seiner Grande Armée in das russische Zarenreich ein. Im September brannte Moskau, und im März 1814 standen russische Truppen in Paris. Michael Andreas Barclay de Tolly führte die russischen Truppen zum Sieg über Napoleon, geriet jedoch nach seinem Tod in Vergessenheit.

Porträt Barclay de Tolly im Militärhistorischen Museum Dresden
Barclay de Tolly, der Mann der Napoleon bezwang. Eine spannende Ausstellung zeigt das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden. Bildrechte: MHM/Ulke

Das Militärhistorische Museum präsentiert nun einen Teil seines Nachlasses mit 200 Dokumenten, die Einblicke in die militärische Planung des 19. Jahrhunderts geben. Ergänzt werden die Schriftstücke durch Zinnfigurendioramen, historische Waffen, Orden und Uniformen, darunter der Rock eines französischen Marschalls.

Freiberg

Fastentuch "Ecce Homo" im Freiberger Dom | bis 20. April 2025

Vor dem Osterfest wird traditionell gefastet: Sieben Wochen lang wird im Christentum verzichtet. In dieser Zeit werden häufig auch die bunten und hoffnungsvollen Altarbilder verhüllt. Als Teil des Kunstprojektes "Purple Path" der nahen Kulturhauptstadt Chemnitz hat der Künstler Michael Morgner für den Freiberger Dom drei besondere Fastentücher geschaffen. Sie erinnern an Rettungsdecken: silbrig glänzend, dünn und leicht wehend. Wer genau hinschaut, erkennt in den einzelnen Rechtecken eine gebeugte Gestalt – es ist der Leidensmensch Christus. Daher kommt der Titel des Projektes, "Ecce Homo". In der Nacht zum Ostersonntag wird das Tuch wieder abgenommen in einem feierlichen Gottesdienst.

Vor dem Altar des Freiberger Doms hängt eine bemalte Leinwand.
Bereits 2023 und 2024 wurde der Freiberger Altar verhüllt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Vor dem Altar des Freiberger Doms hängt eine bemalte Leinwand. 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Im Rahmen der Aktivitäten zum Kulturhauptstadtjahr ist ein weiteres Kunstprojekt gestartet. Dabei werden Kirchenaltäre auf besondere Art und Weise von Künstlern verhüllt.

Do 23.02.2023 19:00Uhr 02:35 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Leipzig

Hommage an Maler Bernhard Heisig | bis 9. Juni 2025

Er war lange Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und gilt zusammen mit Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer als prägend für die Malerei der Leipziger Schule. Bernhard Heisig (1925-2011) wäre am 31. März 100 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum zeigt das Museum der bildenden Künste eine Kabinettausstellung mit dem Titel "Bernhard Heisig. Geburtstagsstillleben mit Ikarus". Die Schau soll ein subjektiver, aber repräsentativer Einblick in die Bildwelt des Malers sein, der die Kommunistenführer Georgi Dimitroff und Lenin ins Bild setzte, mit seinem lithographischen Werk "Der faschistische Albtraum" beeindruckte oder Helmut Schmidt und Gerhard Schröder für die Galerie der Ex-Kanzler porträtierte.

Gemälde Bernhard Heisig, "Schwierigkeiten beim Suchen der Wahr- heit", 1974(?). Oel auf Leinwand, 118 x 165 cm. Leipzig, Museum der Bildenden Kuenste  Aufnahmedatum 01.01.2000  Bildnachweis picture-alliance / akg-images | akg-images
Mit seiner explosiven Malerei prägte Bernhard Heisig die Leipziger Schule über Generationen hinweg. Gemälde wie "Schwierigkeiten beim Suchen der Wahrheit" sind jetzt in einer Kabinettausstellung zu sehen. Bildrechte: picture-alliance / akg-images

Gärten als Spiegel der Gesellschaft | bis 31. Januar 2027

Von "Gärten und Menschen" erzählt die neue Sonderausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Rund 400 Objekte und Medienstationen zeigen Gärten als Spiegel der Gesellschaft, der zeitliche Bogen wird gespannt vom Kriegsende 1945 bis ins Heute. Mitmachen ist erwünscht: ob beim Voting zu bestimmten Themen oder beim Teilen von Fotos unter den Motto "Mein Glück im Grünen". Präsentiert werden zudem die Preisträger der Mitmach-Aktion "Gärtnern mit Zukunft". Gemeinsam mit dem Ökolöwen – Umweltbund Leipzig e. V. und der Redaktion von MDR Garten hatte das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig nach kreativen Lösungen und praktischen Ideen zu Klimawandel, Energieknappheit und schwindender Biodiversität aus Perspektive von Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern gefragt.

 

Eine Frau schaut lächelnd in eine Museumsvitrine mit einem Schuh.
"Rewild the Run": Der Schuh von Designerin Kiki Grammatopoulos ist vom Bisonhuf inspiriert. Schlaufen an der Schuhsohle wirken wie Klettverschlüsse, an denen Pflanzensamen haften bleiben und sich beim Laufen weiterverteilen. Bildrechte: Zeitgeschichtliuches Forum / Stefan Hoyer / punctum

"Faust 500": Goethe-Ausstellung in der Mädler Passage | bis 21. Juni 2025

Die Gaststätte Auerbachs Keller in der Leipziger Mädler Passage ist durch Goethes "Faust" bekannt geworden. Anlässlich ihres 500-jährigen Jubiläums in diesem Jahr werden Werke von Studierenden gezeigt, die sich mit dem "Faust" auseinandergesetzt haben. Es sind Plakate und Druckgrafiken sowie Buchobjekte zu sehen, mal geht es um des Pudels Locken, mal um Gretchens Perspektive auf die Geschichte. Insgesamt waren 27 Studierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst sowie des Deutschen Literaturinstituts Leipzig an dem Projekt beteiligt und haben einen ganz eigenen, kritischen Blick auf das Werk und die Figur des "Faust" geworfen. Die Ausstellung "Faust 500" ist noch bis zum Sommer im Mädler Art Forum, schräg gegenüber von Auerbachs Keller, zu sehen.

Ein Bild
Ausstellung "Faust 500": Naima Amrain hat sich in Holzschnitten, wie diesem hier, Gretchens Geschichte gewidmet. Bildrechte: Ronny Aviram

"Ein Leben für die Kunst": Walter Hertzsch | bis 16.März 2025

Mit der Ausstellung "Ein Leben für die Kunst" widmet sich das Gohliser Schlösschen einem Juwel der Leipziger Kunstwelt: dem vielseitigen Werk des kürzlich verstorbenen Malers Walter Hertzsch. Über Jahrzehnte hinweg schuf der Leipziger Künstler und Kunsthistoriker beeindruckende Gemälde, Zeichnungen und Grafiken, die nicht nur die subtilen Schönheiten des Alltags in Leipzig einfingen, sondern auch von einer bewegten Epoche voller Umbrüche erzählen. Seine Werke fangen die Stille und Kraft des Augenblicks ein und lassen ihn in Farbe und Form nachklingen. Im Spiel von Helligkeit und Schatten und im Talent, das Unsichtbare im Sichtbaren erfahrbar zu machen, offenbart sich Walter Hertzschs künstlerische Handschrift – präzise, einfühlsam, zeitlos. Dieses meisterhafte Gespür für Licht und Komposition machte ihn zu einem wahren "Meister des Lichts".

Der Leipziger Künstler Walter Hertzsch posiert mit einem seiner Gemälde im Atelier.
Eine Ausstellung in Gedenken an den Leipziger Künstler Walter Hertzsch und sein von Kunst geprägtes Leben. Bildrechte: Tom Sperlich

Die Ausstellung "Ein Leben für die Kunst" ist eine Hommage an das Leben und Schaffen des Künstlers und zugleich ein Einblick in die Kunstgeschichte des letzten Jahrhunderts.

"Ausgrenzung, Arbeitszwang und Abweichung" – Gewaltgeschichte in der Riebeckstraße

Über die Veränderungen in der Geschichte hinweg war das Unrecht in der Leipziger Riebeckstraße seltsam konstant. 1892 wurde dort die Leipziger Arbeitsanstalt gegründet "und war über Jahrzehnte hinweg Inbegriff von repressiver Sozialpolitik, Stigmatisierung, Ausgrenzung und Arbeitszwang", heißt es von Initiative Riebeckstraße 63 e.V. Auf dem Gelände waren Betriebe ansässig, die von Zwangsarbeit profitierten, und Verwahrungseinrichtungen. Der Verein will diese Geschichte vor Ort erzählen. Mit Fördermitteln des Landes Sachsen aus dem Vermögen der SED wurde das ehemalige Pförtnerhaus saniert, wo nun die Werkstattausstellung "Ausgrenzung, Arbeitszwang und Abweichung" wechselhafte Geschichte des Ortes und von den verfolgten Gruppen erzählt.

"Die Straße ist mein Atelier" – Fotografien von Mahmoud Dabdoub | bis 22. Juni 2025

Es ist ein Blick von außen ins Innere der DDR: 1958 wird Mahmoud Dabdoub in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon geboren. Früh interessiert er sich für Kunst und träumt fort aus den schwierigen Verhältnissen. Dank eines Stipendiums kommt er 1981 nach Leipzig, wo er an der HGB Fotografie studiert. Schnell fängt er das Leben mit seiner Kamera ein. Er fotografiert absurde und teils witzige Alltagsszenen und begleitet den Fall der Mauer hautnah. Die neue Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum zeigt Fotografien von Dabdoub aus den 80er- und 90er-Jahren, verbunden mit einigen privaten Gegenständen des Künstlers aus dieser Zeit.

Schwarz-Weiß-Foto durch einen runden Schacht auf eine Gruppe Männer, die in den Schacht schauen.
Kritik an der DDR gab es nur setlen in den Fotos von Dabdoub, aber ein wunderbares Gefühl für die Straße. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub

"Origins" – Ausstellung zeigt Entstehung des Lebens als Kunst I bis 29. Juni 2025

Im Kunstkraftwerk Leipzig wird mit "Origins – Entstehung des Lebens" in vier Kapiteln die Geschichte des Lebens und die Entstehung des Universums mit Medienkunst gezeigt. Neun Künstler aus sieben Nationen haben die Shows zusammengestellt. Das Kunstkraftwerk Leipzig ist das erste permanente Museum in Deutschland, das vollständig der digitalen und multimedialen Kunst widmet. Damit geht man im denkmalgeschützten Ort über bekannte immersive Ausstellungsprojekte hinaus. Das ist einzigartig.

Ikonische Fotografien von Barbara Klemm in der GfZK I bis 23. März 2025

Barbara Klemm gilt als eine der bekanntesten Fotografinnen Deutschlands. Die ihr gewidmete Wanderausstellung "Helldunkel. Fotografien aus Deutschland" ist nach 15 Jahren erstmals in Leipzig zu sehen. In der Galerie für Zeitgenössische Kunst werden nun Klemms Arbeiten aus 40 Jahren gezeigt, die von der historischen Entwicklung und der Gegenwart in einem jahrzehntelang geteilten Land zeugen.

Gregor Gysi, Bärbel Bohley und Heiner Müller in Ostberlin am 4. November 1989
Barbara Klemm fotografierte Gregor Gysi, Bärbel Bohley, und Heiner Müller am 4. November 1989 in Ost-Berlin. Bildrechte: Barbara Klemm

Klemm selbst bezeichnet die Dokumentation des Mauerfalls, der großen Demonstrationen in Leipzig und der Vereinigung Deutschlands als ihre wichtigste journalistische Arbeit – ihre Fotografien sind zumeist im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entstanden. Wie die Ausstellung zeigen will, handelt es sich nicht bloß um für den Tag gemachte Reportagebilder, sondern um mit künstlerischem Blick fotografierte Zeitgeschichte.

"Zukünfte: Material und Design von Morgen " im Grassi I bis 25. August 2025

Das Grassi Museum für Angewandte Kunst widmet sich in seiner Sonderausstellung verschiedenen Aspekten von möglichen "Zukünften" im Hinblick auf Kunst und Design. Die Schau möchte aufzeigen, wie impulsgebend Design in Anbetracht globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und Ressourcenknappheit sein kann. Mehr als 150 Jahre nach Gründung des Leipziger Museums will diese Ausstellung in drei Kapiteln in die Zukunft blicken und fragen: Welche Rolle kann Design an den Schnittstellen von Biologie, Kreation und Industrie einnehmen? Die Bandbreite der gezeigten Exponate reicht vom spekulativen Design über provokative Denkanstößen und Forschungsprojekte bis hin zu bereits vorhandenen Produkte aus Biomaterialien.

Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig
Die aktuelle Sonderausstellung im Grassi Museum für Angewandte Kunst widmet sich den Themen Design und Zukunft. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

"Rollenbilder" – über Frauen in der Sammlung des MdbK I bis 11. Mai 2025

Viele Werke von Frauen im Leipziger Museum für bildende Künste schlummerten bislang im Depot – bis jetzt. Mit der Sonderausstellung "Rollenbilder" eröffnet das MdbK Einblicke auf bislang kaum oder gar nicht gezeigte Künstlerinnen aus der eigenen Sammlung. Zu sehen gibt es ausgewählte "Alte Meisterinnen", vor allem aber Kunst aus dem 19. Jahrhundert bis zur Weimarer Republik und der DDR, darunter Werke von Elsa Asenijeff, Käthe Kollwitz oder Doris Ziegler. In der Ausstellung kann man außerdem mehr über die Praxis und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die künstlerische Tätigkeit von Frauen lernen – in früheren Epochen bis heute.

Eine monochrome Zeichnung zeigt einen auf dem Boden liegenden Körper inmitten von Blumen und Pflanzen.
In der Ausstellung ist unter anderem die Grafik "Vergewaltigt" von Käthe Kollwitz zu sehen. Bildrechte: IMAGO / piemags

"Das fehlende Puzzleteil" zeigt, wie Kunst-Detektive arbeiten | bis 13. April 2025

Zeichnungen, Plastiken und Gemälde mal anders betrachten, nicht als Kunstliebhaber, sondern als Provenienzforscher – das ermöglicht die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig. "Das fehlende Puzzleteil – Objekte, Herkunftsgeschichte, Schicksale" zeigt, durch welche Hände große Kunstobjekte des Museums bereits gegangen sind und welche Schicksale, vor allem mit Blick auf die NS-Zeit hinter diesen Kunstwerken stecken. Besucher können sich in der Ausstellung als Forscher oder Forscherin ausprobieren. Seit 2019 beschäftigt sich das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig unterstützt vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste intensiv mit der Provenienzforschung, insbesondere mit der systematischen Suche nach Raubgut aus der NS-Zeit in den eigenen Beständen.

Stadtgeschichtliches Museum, Böttchergässchen Leipzig
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig zeigt, wie Provenienzforscher des Hauses arbeiten. Bildrechte: Olaf Parusel/MDR

Die Stadt in den 90er-Jahren | bis 7. September 2025

In den 90er-Jahre nahm die Stadt Leipzig Fahrt auf. Alles schien möglich zu sein: Kultur und Demokratie boten neue Freiräume für alternatives Leben und Subkulturen. Dem gegenüber standen Massenarbeitslosigkeit und Abwanderungen in den Westen.

Im Stadtgeschichtlichen Museum von Leipzig dient ein Baugerüst als Ausstellungsfläche
Leipzig in den 90er-Jahren, zwischen Aufschwung und Abwicklung, gibt es im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu sehen. Bildrechte: MDR/Ole Steffen

Leipzig ist es gelungen, den Aufschwung zu nutzen und gehört heute zu den lebenswertesten Städten Deutschlands. Wieviel 90er-Jahre steckt Leipzig und seinen Bürger*innen noch in den Knochen? Das Stadtgeschichtliche Museum ist dieser Frage nachgegangen und zeigt anhand von originalen Objekten, Zeitzeugenberichten, Filmdokumenten und Bildwelten das Jahrzehnt des Umbruchs.

"Die Kathedrale von Monet" im Panometer | bis 1. Juni 2025

Im Panometer Leipzig ist ab 16. März das sechs mal zwei Meter große Rundbild "Die Kathedrale von Monet" zu sehen. Das neue Werk von Yadegar Asisi wurde bereits in Frankreich gezeigt und erlebt nun in Leipzig seine Deutschlandpremiere. Inspiriert ist es von einer Gemäldeserie des französischen Malers Claude Monet (1840-1926), der als Wegbereiter des Impressionismus gilt. 33 Werke umfasst die Serie Monets zur Kathedrale von Rouen, die er zwischen 1892 und 1894 schuf.

Blick auf das Rundbild «Die Kathedrale von Monet» im Asisi-Panometer.
Inspiriert vom Impressionisten Monet hat Yadegar Asisi ein neues monumentales Rundbild für das Panometer in Leipzig geschaffen: "Die Kathedrale von Monet". Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Asisis Vorarbeiten gehen bis ins Jahr 2016 zurück. Seit mehr als 20 Jahren zeigt der in Wien geborene Künstler, der in Halle und Leipzig aufwuchs und heute in Berlin ein Atelier hat, monumentale Panoramabilder in dem früheren Leipziger Gasometer. Zuletzt waren dort Werke und begleitende Auststellungen unter dem Titel "9/11", "Carolas Garten" oder "In den Wirren der Völkerschlacht" zu sehen.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | artour | 14. März 2025 | 15:30 Uhr

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