
ARD Audiothek Fünf Gründe, diesen preisgekrönten Podcast über rechte Gewalt zu hören
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19. März 2025, 11:57 Uhr
"Springerstiefel – Die 90er sind zurück" hat beim Deutschen Hörbuchpreises den Preis als bester Podcast gewonnen. Die beiden Hosts Hendrik Bolz und Don Pablo Mulemba gehen darin der Frage nach, wie es zum Wiederaufleben rechter Gewalt in ihrer ostdeutschen Heimat kam und warum die AfD so erfolgreich ist. Streamen kann man die fünf spannenden Folgen in der ARD Audiothek. Fünf Gründe, warum sich das Hören lohnt.
1. Persönliche Geschichten über Rassismus und rechte Gewalt
Die zweite Staffel "Springerstiefel" lebt – wie auch schon die erste – von den Menschen, die darin vorkommen und von ihren Geschichten. Ahmed wohnt in Chemnitz. Er wurde dort von Nazis durch die Stadt gejagt, rassistisch beleidigt und angegriffen – und will trotzdem bleiben. Mai aus Cottbus hat in ihrer Kindheit viel Rassismus erlebt, ist irgendwann nach Berlin gezogen und hat noch immer ein mulmiges Gefühl, wenn sie die Orte ihrer Kindheit und Jugend besucht. Florian und Timo, Schüler aus Zittau, organisieren Demos gegen Rechts. Und Daniela, Jugendsozialarbeiterin, erfährt eines Tages, dass ihr eigener Sohn rechtsextrem ist.
2. Authentische Hosts Don Pablo Mulemba und Hendrik Bolz
Schon in der ersten Staffel haben die beiden Hosts die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise genommen – in die 90er-Jahre in Ostdeutschland und auch in ihre persönliche Vergangenheit. Don Pablo Mulemba hat die Geschichte seiner Eltern erzählt, die in Eberswalde die Explosion rechter Gewalt erlebt haben. Hendrik Bolz berichtet von seiner Jugend im Plattenbauviertel "Knieper West" in Stralsund und fragt sich, wie Neonazi-Sein zur angesagtesten Subkultur der 90er-Jahre werden konnte.
Auch in Staffel zwei geben die Hosts wieder persönliche Einblicke, ordnen Situationen ein und äußern ihre Meinungen. Beide kommen aus Ostdeutschland und geben dem Podcast die nötige kritische und persönliche Perspektive. Mit viel Charme und ihren markanten Stimmen erzählen Mulemba und Bolz die Geschichten der Menschen, die sie für diese Staffel getroffen haben – und auch ihre eigenen.
3. Mit dem Podcast checken, was politisch im Osten abgeht
Warum verprügeln Jugendliche in Dresden einen Politiker auf offener Straße? Woran liegt es, dass die AfD besonders in Ostdeutschland so stark ist? Und wie entstehen eigentlich rechtsextreme Strukturen? Wer verstehen will, was politisch in Ostdeutschland abgeht, findet Antworten im Podcast "Springerstiefel". In der ersten Staffel blicken die Hosts auf die 90er-Jahre in Ostdeutschland. In der zweiten Staffel geht es um aktuelle Ereignisse und Entwicklungen. Die werden von Menschen aus Chemnitz, Cottbus oder Zittau erzählt und im Podcast eingeordnet. Beide Staffeln sind also nicht nur für Ostdeutsche interessant – sondern vor allem auch für Menschen aus dem Westen bieten sie sehr aufschlussreiche Einblicke.
4. Wahlergebnisse in Sachsen, Thüringen und Brandenburg verstehen
Nach der Europawahl und den Kommunalwahlen in vielen Ländern greifen die beiden Hosts die Wahlergebnisse sowie die Ergebnisse der U18-Wahl aus dem Jahr 2024 auf. Der Podcast kam zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September und der Wahl in Brandenburg am 22. September 2024 genau richtig. Der Podcast leistet einen wertvollen Input im politischen Diskurs in Ostdeutschland und in der gesamten Bundesrepublik. Denn zu den Wahlen blicken wieder alle in den Osten, wollen Zusammenhänge verstehen und Wahlergebnisse einordnen können. Das gelingt besser mit diesen fünf spannenden Folgen im Gepäck.
5. Absolut hörenswert
Die erste Staffel "Springerstiefel" erschien im Spätsommer 2023 und erlebte einen Hype: Platz 1 der Spotify-Podcast-Charts in Deutschland, insgesamt knapp 600.000 Streams in der ARD Audiothek und auf anderen Plattformen und prominente Empfehlungen – wie zum Beispiel vom Ostbeauftragen der Bundesregierung, Carsten Schneider, oder der Content Creatorin Laura Larsson. Wer den Kanal von "Springerstiefel" abonniert, kann in diesem Sommer die Person sein, die im Freundeskreis einen wirklich guten, klugen und politischen Podcast empfiehlt. Und wer den Hype im vergangenen Jahr verpasst hat, kann die erste Staffel natürlich auch jetzt noch anhören, zum Beispiel in der ARD Audiothek.
Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner, Valentina Prljic
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Morgen | 18. März 2025 | 07:50 Uhr