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"Die Juxheirat" an der Musikalischen Komödie in Leipzig ist eines der Highlights auf den Bühnen in Sachsen und Sachsen-Anhalt im Februar. Bildrechte: Tom Schulze

EmpfehlungenTheater in Leipzig und Halle: Die Highlights im Februar 2025

30. Januar 2025, 11:37 Uhr

Die Theaterhäuser in Sachsen und Sachsen-Anhalt bringen im Februar 2025 großartige Stücke zurück auf die Bühne: Gleich mehrere Versionen von "Romeo und Julia" – in Leipzig wird der Klassiker humorvoll auseinandergenommen und in Halle in der Modewelt getanzt. Die Musikalische Komödie entdeckt Léhars "Die Juxheirat". Am Neuen Theater gibt es "Wasted" von Kae Tempest. Unsere Tipps mit Adressen und Terminen – frisch für Sie zusammengestellt und jeden Monat aktualisiert!

von Thilo Sauer, MDR KULTUR

Schauspiel in Leipzig: "Romeo und Julia" mit inklusiven Angeboten.

Es ist eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Welt, vielleicht sogar die berühmteste Liebestragödie. Auch diejenigen, die nichts von Shakespeare wissen, kennen Romeo und Julia. Am Schauspiel Leipzig wird die Geschichte mit viel Spielfreude auseinandergenommen: Muss Romeo immer aussehen wie Leonardo DiCaprio in der berühmten Verfilmung von Baz Luhrman und gab es vorher nicht noch jemand anderen im Leben des jungen Mannes? Im Februar wird die Aufführung mit Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung und englischen Übertiteln begleitet.

Das Leipziger Ensemble geht sehr frei mit dem Klassiker von Shakespeare um. Bildrechte: Rolf Arnold

Weitere Informationen"Romeo und Julia"
nach William Shakespeare

Adresse:
Schauspiel Leipzig
Bosestraße 1
04109 Leipzig

Dauer: 110 Minuten, keine Pause

Termine:
2. Februar, 16 Uhr

Tanztheater in Halle: "Romeo und Julia" im Opernhaus

Während in Leipzig das Drama vom Schauspiel-Ensemble ordentlich abgeklopft wird, wird die berühmte Geschichte in Halle getanzt – und dafür in die Welt der Mode verlegt. Die ist ja tatsächlich hart umkämpft, und so wirkt es durchaus stimmig, die berühmte Geschichte von Romeo und Julia – dem Paar, das sich verliebte, obwohl ihre Familien verfeindet waren – zu erzählen. Diesen Ansatz hat der hallesche Ballettchef Michal Sedláček für seine Interpretation gewählt. Während Romeo betrübt auf einer Treppe sitzt, werden immer mehr Schneiderpuppen mit Kostümkreationen hereingeschoben. Schnell kommt es zum ersten Streit zwischen den Montagues und den Capulets. Die getanzten Kampfszenen überzeugen den Kritiker Torben Ibs auf "tanznetz" mit ihren virtuosen und fließenden Bewegungen. Überhaupt hält er die Produktion für "sehenswert". Abgesehen vom speziellen Setting bleibt die Choreografie zur wunderbar gespielten Komposition von Sergej Prokofjew in Halle der bekannten Tragödie treu, betont dabei aber auch immer wieder die komischen Momente, die es auch schon in der Vorlage von Shakespeare gibt. Im Vordergrund steht dabei vor allem Romeo, der seine Julia über alles liebt: "Ihrer beider Liebe ist die pure Euphorie, sie tanzen im siebten Himmel, und nichts kann ihre Stimmung trüben", so Ibs. Für eine andere Perspektive gibt es auf dem Spielplan in Halle übrigens auch das Tanzstück "Radio and Juliet" von Edward Clug, das mit modernen Mitteln und zur Musik von Radiohead das Liebesleben von Julia erkundet.

Die Choreografie in Halle überzeugt mit temporeichen Action-Szenen. Bildrechte: Yan Revazov

Weitere Informationen"Romeo und Julia"
Ballett von Michal Sedláček mit Musik von Sergej Prokofjew

Adresse:
Opernhaus
Universitätsring 24
06108 Halle (Saale)

Dauer: 140 Minuten, eine Pause

Termine:
26. Januar, 18 Uhr
7. Februar, 19:30 Uhr (Restkarten)
21. Februar, 19:30 Uhr

Schauspiel in Halle: "Wasted" am Neuen Theater

Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Bin ich glücklich mit meinem Leben oder was ist da schiefgelaufen? – Diese Fragen stellen sich Menschen (vor allem im globalen Norden) immer öfter und immer früher. Die britische Dramatiker*in Kae Tempest hat sich mit diesen Sorgen bereits 2013 auseinandergesetzt. In dem Stück "Wasted" treffen sich drei Menschen, um sich gemeinsam an den Tod eines Freundes zu erinnern. Dabei hinterfragen sie auch ihre Lebenspläne und das ganze System. Das Neue Theater in Halle hat das Stück wieder ans Licht geholt. Der polnische Regisseur Krzysztof Minkowski setzt ganz auf die Musikalität des Textes von Kae Tempest: Fast ständig laufen Beats im Hintergrund und die drei Menschen auf der Bühne wechseln vom Sprechen in einen Sprechgesang. MDR KULTUR-Kritiker Matthias Schmidt ist begeistert: "Zu erleben sind 75 Minuten frisches, freches, ernstes, trauriges und humorvolles Theater."

Weitere Informationen"Wasted (Verschwendet)"
von Kae Tempest

Adresse:
Neues Theater
Große Ulrichstraße 51
06108 Halle (Saale)

Dauer: 75 Minuten, keine Pause

Termine:
15. Februar, 20 Uhr

Musiktheater in Leipzig: "Die Juxheirat" an der Musikalischen Komödie

"Und dann geht in der Musikalischen Komödie vom ersten Ton an die Sonne auf", schreibt der Musik- und Theaterkritiker der "LVZ", Peter Korfmacher zur Premiere von "Die Juxheirat" in der Musikalischen Komödie. Er war zuvor recht skeptisch gewesen, ob das unbekannte Werk von Franz Léhar wirklich nochmal auf die Bühne muss. Die Handlung wirkt bescheuert: Eine junge Witwe schwört den Männern ab und gründet dafür einen Klub und nach einigen Verwechslungen landen fast alle aus diesem Klub unter der Haube. Doch tatsächlich überzeugt das Textbuch mit starken Pointen und auch dass die Operette in der der Autoindustrie mit Technikgläubigkeit und Geschwindigkeitsgier angesiedelt ist, wirkt sehr heutig. Die Regie setzt das in Leipzig auch wunderbar um, bringt sogar aktuelle Debatten mit unter – allerdings ohne zu erschlagen, so Korfmacher: "Sie zieht doppelte Böden ein – und lässt unterm Strich den Schwank trotz allem Schwank sein." Dabei überzeugt auch die musikalische Leistung im Graben und auf der Bühne an diesem "schönen Abend".

Die Witwe und Milliardärserbin Selma Wilfort beschließt mit anderen Frauen, nicht mehr zu heiraten. Bildrechte: Tom Schulze

Weitere Informationen"Die Juxheirat"
Operette von Franz Léhar

Adresse:
Musikalische Komödie
Dreilindenstraße 30
04177 Leipzig

Dauer: 165 Minuten, eine Pause

Termine:
8. Februar, 19 Uhr
9. Februar, 15 Uhr
22. Februar, 19 Uhr
23. Februar, 15 Uhr

Figurentheater in Leipzig: "Wanted Eurydike" am Westflügel

Diese Geschichte begleitet die westliche Kultur bereits seit Jahrhunderten: Eurydike wird bei ihrer Hochzeit von einer giftigen Schlange gebissen, woraufhin ihr Ehemann in die Unterwelt steigt und den Totengott Hades mit seinem Gesang erweicht. Die Geschichte wurde vielfach adaptiert: für die erste bekannte Oper von Claudio Monteverdi, für Glucks Opernrevolution oder vom französischen Surrealisten Jean Cocteau. Jacques Offenbach drehte die Geschichte ganz auf links und machte die Liebenden zu einem seiner selbst überdrüssigen Ehepaar, in dem Eurydike ein Verhältnis mit dem Gott hat und ihr Mann nur auf Druck der öffentlichen Meinung nachläuft. Diese komische Oper wird zum Ausgangspunkt des Figurentheaterduos Lehmann und Wenzel, die alles zusammendampfen und nochmal überdehnen, um eine "muntere gute Stunde" zu schaffen, so Kritiker Tobias Prüwer bei "Fidena" über "Wanted Eurydike". Sie spielen Musik aus der Konserve oder singen selbst, wechseln gekonnt zwischen Masken, Stabmarionetten und Handpuppen. Im Zentrum haben die beiden einen drehbaren Kasten gestellt, der sich wie durch Magie von der Puppenbühne in die Unterwelt oder den Olymp verwandelt. "Die Komödie ist die schwierigste Theaterform – den tragischen Klassiker in solch überzeugendes, mobiles wie flexibles Figurentheater gegossen zu haben, ist eine ansehnliche Leistung", meint Prüwer.

Das Figurentheater-Duo springt zwischen Musik-Performance, Puppen- und Maskenspiel. Bildrechte: Dana Ersing

Weiter Informationen"Wanted Eurydike" von Lehmann und Wenzel

Adresse:
Westflügel Leipzig
Hähnelstraße 27
04177 Leipzig

Dauer: 60 Minuten, keine Pause

Termine:
13. Februar, 20 Uhr
14. Februar, 20 Uhr
15. Februar, 20 Uhr

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | artour | 28. November 2024 | 22:10 Uhr