Roberto Blanco und Vater Alfonso Zerquera
Roberto Blanco (m.) und sein Vater Alfonso Zerquera (r.) bei einer Show mit Hans Jürgen Bäumer (l.). Bildrechte: IMAGO / Horst Galuschka

"The show must go on" Roberto Blanco: So erfuhr er vom tragischen Tod seines Vaters

19. März 2024, 16:26 Uhr

Eigentlich ist Roberto Blanco für seine frohe Natur bekannt. Doch in dem Podcast "Polaks Schlagertalk" erzählte der "Ein bisschen Spaß muss sein"-Interpret über die Schicksalsschläge, die er verkraften musste: Den frühen Tod seiner Mutter, als er noch ein Kind war, und den seines Vaters, von dem er kurz vor einer Show erfuhr.

The show must go on: Im Jahr 1989 sollte Roberto gerade in Hannover für eine Show die Bühne betreten, da erreichte ihn ein Telegramm aus Barcelona, der Wahlheimat seines Vaters. "Normalerweise lese ich so etwas nicht vor einem Auftritt," erinnert er sich. "Dein Vater ist gestorben," stand darin. Ein paar Minuten später betrat Roberto die Bühne, performte, als wäre nichts gewesen.

Ich habe mein Bestes gegeben. Erst als ich in der Garderobe war, habe ich angefangen zu heulen. [...] Aber ich war auf der Bühne und ich habe für ihn gesungen.

Die Band wusste während des Konzerts nichts von dem Schicksalsschlag, den Roberto erfahren hatte. Auch das Publikum bekam nichts mit. Es war ihm wichtig, sich bei der Show nichts anmerken zu lassen, erinnert er sich. "The show must go on" habe sein Vater immer gesagt, das habe er sich zu Herzen genommen:

Mein Vater hat mir gesagt: Lass deine Sorgen und Probleme zuhause. Du musst immer lächeln, egal, wie es in deinem Herzen aussieht.

"Mein Vater wollte, dass ich etwas Vernünftiges mache."

Roberto Blanco, 1977
Roberto Blanco 1977 – da konnte er bereits auf eine 20-jährige Karriere zurückblicken. Bildrechte: imago images / United Archives

Das Showgeschäft wurde Roberto Blanco in die Wiege gelegt. Seine Eltern waren Varieté-Künstler, spielten und sangen auf verschiedenen Bühnen in der ganzen Welt. Roberto war immer dabei, seinen ersten Auftritt hatte er mit zwölf Jahren.

Sein Vater wollte nicht, dass er ebenfalls als Entertainer wurde, er sollte lieber "etwas Vernünftiges" studieren. Gegen den Willen seines Vaters brach er ein Medizinstudium ab – und folgte doch den Fußstapfen seiner Eltern.

Papa wollte erst nicht, dass ich wie er ins Showgeschäft gehe. Aber als er dann mit mir in meiner eigenen TV-Show auftreten konnte, war er wahnsinnig stolz.

"Ich habe meine Mutter nicht gekannt."

Als Roberto nur zwei Jahre alt war, starb seine Mutter. Erinnerungen an sie hat er kaum. Es gebe zwar Fotos, in denen sie ihn im Arm halte, aber diese seien seine einzigen Andenken an seine Mutter, erzählte er.

Umso enger sei jedoch die Beziehung zu seinem Vater gewesen, denn dieser war für ihn nicht nur Lehrmeister, was das Showbusiness anging. "Er war für mich auch Bruder und Freund", erinnert sich Roberto. Die beiden waren auch gemeinsam auf der Bühne zu sehen. "Am Ende war er froh, dass ich kein Mediziner geworden bin," so Roberto.

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Dieses Thema im Programm: MDR SCHLAGERWELT | 19. März 2024 | 14:00 Uhr