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Am Donnerstag stehen in Mitteldeutschland weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst bevor. Bildrechte: IMAGO / Christian Grube

Kitas, Verwaltung, MüllabfuhrTausende beteiligen sich an Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Mitteldeutschland

13. Februar 2025, 15:50 Uhr

An den erneuten Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben sich am Donnerstag Tausende Beschäftigte von Kitas, Verwaltungen und der Müllabfuhr in mehreren Städten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Bereits am Mittwoch hatte es eine große Kundgebung in Leipzig gegeben.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich am Donnerstag Tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Warnstreiks beteiligt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeiter von Kitas, Stadtverwaltungen und der Müllabfuhr dazu aufgerufen.

Beschäftigte der Stadtverwaltung Chemnitz im Warnstreik

In Sachsen hatte Verdi die Beschäftigten der Stadtverwaltung Chemnitz zum ganztägigen Warnstreik aufgefordert. Die Mitarbeiter der kommunalen Kitas seien nicht betroffen, hieß es von der Gewerkschaft.

Einen weiteren Streikaufruf gibt es für Freitag, den 14. Februar, in Ostsachsen. Dort sind Tarifbeschäftigte, Auszubildende und Praktikanten in Weißwasser, Niesky und Bautzen sowie im Landratsamt Görlitz und in den Stadtwerke Weißwasser zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Bereits am Mittwoch hatten sich in Leipzig nach Angaben der Gewerkschaft GEW rund 800 Beschäftigte der Stadt an einer Warnstreik-Kundgebung beteiligt. Unter ihnen seien vor allem Pädagogen aus Kitas und Horten gewesen. Die GEW hatte sie zu einen ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auch Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Behindertenhilfe und der Agentur für Arbeit nahmen an der Versammlung teil.

Weitere Streiks in Erfurt angekündigt

Auch in Erfurt wird weiter gestreikt. Bis zum Sonntag hat die Gewerkschaft Verdi bei der Stadtreinigung und der Abfallentsorgung zum Ausstand aufgerufen.

In Thüringen standen auch am Mittwoch viele Busse still – im Saale-Orla-Kreis, im Kreis Saalfeld-Rudolstadt und im Ilm-Kreis.

Wie eine Gewerkschaftssprecherin von Verdi mitteilte, sind rund 300 Beschäftigte einem Aufruf gefolgt und nach Weimar gereist. Sie versammelten sich vor dem Bauhaus-Museum, um ihren Forderungen nach mehr Lohn und flexibleren Arbeitszeiten Nachdruck zu verleihen.

Demo-Zug der Kita-Beschäftigten in der Erfurter Innenstadt. Bildrechte: IMAGO/Jacob Schröter

Warnstreiks am Donnerstag in Magdeburg und Halle

Nach Angaben der Landeshauptstadt blieben am Donnerstag streikbedingt vier städtische Kindertagesstätten und Horte geschlossen. In anderen Kitas kam es zu Einschränkungen. Die Abfallentsorgung war am Donnerstag ebenfalls und soll auch am Freitag von den Warnstreiks betroffen sein. In Halle waren nach Angaben der Stadt 15 Kitas wegen der Warnstreiks geschlossen.

Am Mittwoch wurde in Bernburg im Salzlandkreis gestreikt. Aufgerufen waren Mitarbeiter in Kitas, Horten und Jobcentern. Bereits am Dienstag gab es Streiks in Dessau-Roßlau.

Verhandlungen gehen kommende Woche weiter

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie höhere Zuschläge für Überstunden. Auszubildende und Praktikanten sollen 200 Euro monatlich mehr erhalten. Die Arbeitgeberseite hat bislang kein Angebot vorgelegt und die Forderungen als überzogen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 17./18. Februar angesetzt, die dritte vom 14. bis 16. März.

Im Tarifstreit mit dem Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmen fordert Verdi unter anderem eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden auf 38 Stunden sowie höhere Vergütungen um drei Euro pro Stunde.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Februar 2025 | 08:00 Uhr