StraftatPolizei ermittelt wegen zwei Bombendrohungen gegen Schulen in Halle

21. März 2025, 08:37 Uhr

An der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule in Halle hat es am Donnerstagmorgen einen Polizeieinsatz gegeben. Hintergrund war eine Bombendrohung. Später am Vormittag kam eine weitere Drohung gegen eine andere Schule hinzu.

In Halle hat es am Donnerstag Polizeieinsätze wegen zwei Bombendrohungen an Schulen gegeben. Wie die Polizeiinspektion Halle mitteilte, hatten Beamte des Landeskriminalamtes beide Gebäude durchsucht. Auch Spürhunde kamen demnach zum Einsatz. Gefunden wurde nichts.

Drohungen kamen per E-Mail

Per E-Mail war zunächst gegen 7 Uhr bei der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule eine Bombendrohung eingegangen. Die Polizei sperrte das Gelände ab. Ein Teil der etwa 160 Schülerinnen und Schüler wurde im benachbarten Hans-Dietrich-Genscher Gymnasium betreut. Die anderen wurden von ihren Eltern abgeholt. Der Unterricht fiel aus.

Etwa zwei Stunden später ging eine Droh-E-Mail bei der Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ein. Die Hintergründe beider Drohungen sind noch unklar. Die strafrechtlichen Ermittlungen laufen.

Immer wieder Bombendrohungen

Seit Monaten kommt es deutschlandweit wiederholt zu Bombendrohungen, vor allem an Schulen – auch in Sachsen-Anhalt. Teilweise sind mehrere Schulen gleichzeitig betroffen. Auch wenn sich die Drohungen stets als falsch herausgestellt haben, will das Landesschulamt sie weiterhin ernst nehmen – im Sinne der Sicherheit der Kinder.

Welche Konsequenzen es für leere Drohungen gibtBombendrohungen können mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden. Das gilt auch dann, wenn es sich um eine leere Drohung handelt, der Verfasser also gar keinen Sprengstoff in der Schule deponiert hat. Zusätzlich kann es für die Absender der Mails teuer werden: Die Kosten für Polizeieinsätze können ihnen in Rechnung gestellt werden. Hinzu kommen mögliche Schadensersatzansprüche.

Zahl der Drohungen in Sachsen-Anhalt fast verdoppelt

In Sachsen-Anhalt hat sich die Zahl von Bombendrohungen gegen Schulen innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Das geht nach Angaben des Innenministeriums aus der Kriminalstatistik hervor. Demnach wurden 2024 im Land insgesamt 40 solcher Drohungen erfasst. 2022 waren es 21.

Die meisten Bombendrohungen gegen Schulen gab es den Angaben zufolge 2024 im Landkreis Harz (7). In Halle und im Saalekreis wurden jeweils sechs Fälle erfasst. Laut Innenministerium wurden insgesamt 30 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Quote von 75 Prozent.

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MDR (Guido Hensch, Fabian Brenner, Marc Weyrich, Karin Roxer, André Plaul, Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. März 2025 | 08:30 Uhr