Ganzkörpertraining Pole Dance: Vom Nischensport zum Fitnesstrend in Sachsen-Anhalt
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21. März 2025, 09:14 Uhr
Pole Dance hat sich in den vergangenen Jahren von einem Nischensport zu einem anerkannten Fitnesstrend entwickelt. Was einst als verrucht galt, ist heute eine Kombination aus Krafttraining, Tanz und Akrobatik – und gewinnt stetig an Popularität. Auch in Sachsen-Anhalt boomt der Sport. MDR-Reporter Tom Gräbe hat sich in einem Kurs in Wernigerode selbst an der Stange versucht.
"Zack, und hoch!" – Mit diesen Worten schwingt Julia Ambrock souverän ihre Beine kopfüber an die Stange. "Abstürzen? Geht theoretisch schon, ist aber in der Praxis noch nie passiert", erklärt sie mit einem Schmunzeln. MDR-Mitarbeiter Tom Gräbe ist neugierig und aufgeregt. Denn heute nimmt er an einem Pole-Dance-Schnupperkurs teil, der von Julia geleitet wird.
Schon bei den ersten Übungen an der Stange seufzt Tom: "Das ist ganz schön anstrengend!". Doch er hat ein klares Ziel vor Augen: Die berühmte Pose "Outside Leg Hang" zu meistern. Schnell wird ihm klar: Pole Dance ist weit mehr als einfaches Tanzen an der Stange. Es erfordert Kraft, präzise Körperkontrolle und viel Technik.
Im ersten Moment ist es immer sehr komisch, wenn man sagt 'Ich gehe zum Pole-Sport'. Es kennen nicht viele als Sportart.
Der Kampf gegen alte Denkmuster
Trotz der wachsenden Beliebtheit von Pole Dance als Trendsport, gibt es nach wie vor Vorurteile. Um Denkmuster zu durchbrechen, setzt die Organisation des Deutschen Pole Sports e.V. (kurz: ODPS) auf gezielte Aufklärung und hebt die anspruchsvolle sportliche Seite des Pole Dance hervor – als eine Disziplin, die für alle Geschlechter und Altersgruppen zugänglich ist. Dass es zum Teil dennoch Vorurteile gibt, beschreibt auch eine Kursteilnehmerin. Viele würden Pole Dance noch nicht als Sportart kennen, beschreibt sie.
Pole Dance als Social-Media-Phänomen
Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok haben in der Vergangenheit wesentlich dazu beigetragen, das Image des Pole Dance zu verändern. Athletinnen und Athleten zeigen auf ihren Kanälen nicht nur akrobatische Moves an der Stange, sondern gewähren auch Einblicke in ihr Training, teilen Tutorials und inspirieren ihre Community. Hashtags wie #polefitness oder #polesport erreichen ein Millionenpublikum und zeigen, dass Pole Dance nicht nur elegant, sondern auch extrem herausfordernd ist.
Immer mehr Angebote in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt gibt es immer mehr Möglichkeiten, den Sport auszuprobieren. In Städten wie Magdeburg, Halle, Merseburg, Oschersleben und Salzwedel gibt es mittlerweile Pole-Dance-Angebote.
Laut der ODPS existieren bundesweit mehrere hundert Studios – und die Zahl wächst weiter. Gleichzeitig gewinnt der Sport auch als weltweite Wettkampfdisziplin an Bedeutung. Das große Ziel der ODPS: Die Aufnahme des Sports in das Programm der Olympischen Spiele.
Was Pole Dance ausmacht
Die Geschichte des Pole Dance Der Ursprung des Pole Dance lässt sich auf das indische Mallakhamb zurückverfolgen, eine traditionelle Form der Körperübung, die auf einem vertikalen Stab ausgeführt wird. Dies wurde einst vor allem von Männern praktiziert. Später wurde es als Showelement im Zirkus populär. In den 1970er Jahren begann Pole Dance, sich in den westlichen Ländern, insbesondere in den USA, zu entwickeln. Zu dieser Zeit war es vor allem mit der erotischen und kommerziellen Tanzindustrie verbunden. In den letzten Jahrzehnten erlebte der Sport eine Transformation – weg von alten Klischees, hin zu einer etablierten Fitnessdisziplin. Seit rund 20 Jahren gibt es in Deutschland offizielle Pole-Sport-Kurse.
Zu sehen ist die ganze #hinREISEND-Folge über den Pole Dance Kurs auf YouTube und in der ARD Mediathek.
MDR (Lisa Schlicht) | Erstmals veröffentlicht am 21.03.2025
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | #hinREISEND | 19. März 2025 | 18:00 Uhr