Neuer Logistik- und IndustrieparkGroßansiedlung in Könnern: "Wir werden endlich wahrgenommen"
Ein US-Immobilien-Entwickler will in Könnern einen neuen Industrie- und Logistikpark errichten. Laut Bürgermeister und Landrat werden dadurch Hunderte Arbeitsplätze entstehen. Baustart soll im Herbst sein.
- Der Projektentwickler Panattoni will einen dreistelligen Millionenbetrag in Könnern investieren.
- Auch andere Städte im Salzlandkreis freuten sich zuletzt über Neuansiedlungen und große Investitionen.
- Im Gewerbegebiet in Könnern sind erste Baumaßnahmen bereits gestartet. Die Stadt hat Fördermittel für die Infrastruktur beantragt.
In Könnern im Salzlandkreis soll unweit der Autobahnen 14 und 36 ein neuer Industrie- und Logistikpark entstehen. Hinter der geplanten Großinvestition im Gewerbegebiet Nord 2 steht der Projektentwickler für Logistik-Immobilien "Panattoni" mit Sitz in Hamburg. Über das Vorhaben informierten der Landrat des Salzlandkreises Markus Bauer (SPD) und Könnerns Bürgermeister Martin Zbyszewski (SPD). Die Investitionssumme liegt den Angaben zufolge im dreistelligen Millionen-Bereich. Genauere Zahlen wurden bislang allerdings noch nicht genannt.
Millionen-Investitionen auch in Schönebeck, Bernburg und Hoym
Landrat Bauer sagte, der Salzlandkreis gewinne bei seiner Entwicklung hin zu einem attraktiven Wirtschafts-, Wohn- und Wissenschafts-Standort immer mehr an Fahrt. Bauer erklärte mit Verweis auf die jüngsten Millionen-Investitionen verschiedener Unternehmen in Schönebeck, Bernburg und Hoym: „Wir werden endlich als zentraler Standort zwischen den Ober-Zentren Magdeburg und Halle wahrgenommen. Wir sind ein wichtiges Bindeglied.“
Könnerns Bürgermeister Zbyszewski ergänzte, der Logistikpark werde ein kräftiger Entwicklungs-Schub für die Stadt und die gesamten Region. Er verwies auf die geplanten Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich: "Das ist schon eine gewaltige Hausnummer.“
Panattoni investiert in Könnern: Erste Arbeiten bereits gestartet
Die Stadt hat den Angaben zufolge bereits Fördermitteln in Höhe von rund fünf Millionen Euro beantragt. Mit dem Geld solle die Erweiterung der Infrastruktur gestemmt werden. Dazu gehörten das Wasser- und Abwassernetz ebenso wie ein neuer Kreisverkehr und ein Radweg zum Gewerbegebiet.
Die ersten vorbereitenden Bauarbeiten im Gewerbegebiet Nord 2 in Könnern haben bereits vor einigen Wochen begonnen. Die Hallen werden nach Angaben des Projektentwicklers im Herbst dieses Jahres auf einer Fläche von insgesamt 322.400 Quadratmetern errichtet werden.
Panattoni ist nach eigenen Angaben der größte Full-Service-Entwickler für Industrie- und Logistik-Immobilien in Europa. Gegründet wurde das Unternehmen 1986 in Kalifornien in den USA. Seit 2014 ist Panattoni auch auf dem deutschen Markt aktiv.
MDR (Daniel Salpius)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. April 2023 | 07:00 Uhr
Kommentare
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Liegt möglicherweise an der etwas abweichenden Verfassung des Landes. Ich sehe hier auch keine Abhängigkeit, wenn in Könnern Logistikdienstleistungen angeboten werden. Die lassen sich schlecht kurzfristig abziehen und von China oder den USA aus erbringen. Manche müssen schlicht aus ideologischen Gründen alles kritisieren. Auch dann, wenn etwas umgesetzt wird, was gestern selbst noch gefordert wurde. Wenn z.B. eine zu starke Abhängigkeit von China befürchtet wird, ist es ja im Grunde nur folgerichtig, wenn auch andere zum Zuge kommen. Ist ja nun nicht so, dass die Amis sämtliche deutschen Seehäfen übernehmen. Es geht um einen Logistikstandort in der Provinz.
Peter Welche ideologischen Gründe meinen sie denn? Die aus Halle waren für mich nicht relevant. Wenn es aber um zukünftige Abhängigkeiten von US Firmen in Deutschland geht, sollten wir mal über das "Fachwissen" von "wer auch immer" diskutieren. Bei China sind Regierungsvertreter nämlich komplett anderer Meinung.
Ich habe eine böse Ahnung. Es werden sich wohl wieder einige Zeitgenossen finden, welche Investitionen eines US-Unternehmens in Deutschland aus ideologischen Gründen ablehnen. Bei Intel in Magdeburg haben wir das bereits erlebt. Hunderte neue Arbeitsplätze sind diesen Herrschaften wohl egal. Lieber schwadroniert man von Deindustrialisierung.